Ewald Lienen hat erneut eine Kostprobe seiner Abscheu gegen die Kommerzialisierung im Fußball gegeben.
Lienen: "Wie viel Geld denn noch?"
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Im "kicker meets Dazn"-Podcast wütet der Technische Direktor vom FC St. Pauli gegen die Etablierung von Investoren, Ungerechtigkeit und das ausufernde Gehaltsgefüge.
Lienen: "Weiß nicht, wie viele Handtaschen es braucht"
Ein Dorn im Auge sind dem 66-Jährigen besonders die exorbitant hohen Spielergehälter der Top-Stars.
"Reicht es nicht aus, wenn ich drei oder vier Millionen im Jahr verdiene. Ich weiß nicht, wie viele Handtaschen und goldene Uhren es braucht, um glücklich zu sein. Das ist einfach nur noch lächerlich", schimpft Lienen.
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Zwar sei die Diskrepanz in Deutschland diesbezüglich noch geringer als in der Premier League, trotzdem würde die Schere zwischen "arm und reich" immer größer werden.
Geld sei ja im Grunde ausreichend für alle da, "aber wieso muss denn ein Klub einen Etat von 500 Millionen haben und ein anderer einen von 50 Millionen - und wieso muss ein einzelner Spieler zehn oder 20 Millionen im Jahr verdienen?", hinterfragt der Westfale.
Manchester City und PSG ein Negativbeispiel
Verantwortlich für diese Entwicklungen macht Lienen vor allem die Etablierung von Investoren im Profifußball.
"Über lange Jahre hast du Manchester City und Paris nicht gesehen. Plötzlich haben sie Geld ohne Ende und setzen Maßstäbe, die alle anderen in die Krise bringen. Die Maßstäbe werden nicht von den kleineren Vereinen gesetzt, sondern von den Vereinen, die große Gehälter bezahlen. Die Kleinen müssen aber mithalten", kritisiert der ehemalige Stürmer.