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Weltfußballer Lionel Messi: Wie die Karibik ihm zum Sieg half

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Weltfußballer Lionel Messi: Wie die Karibik ihm zum Sieg half

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Karibik verhilft Messi zum Sieg

Lionel Messi sticht Virgil van Dijk bei der Wahl zum Weltfußballer aus, ein Kontinental-Gefälle ist dabei mitentscheidend. SPORT1 schaut genauer hin.
Virgil van Dijk wurde überraschend nicht zum Weltfußballer des Jahres gekürt. Nach der Verleihung wird der LFC-Verteidiger gefragt, ob er über die Wahl enttäuscht ist.
mhoffmann
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Virgil van Dijk wird es nicht als Ungerechtigkeit empfinden, dass Lionel Messi ihm den Titel als Weltfußballer weggeschnappt hat. Er hat ja selbst dazu beigetragen.

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Als Kapitän der niederländischen Nationalmannschaft durfte van Dijk mitstimmen bei "The Best FIFA Football Awards", wie die Wahl offiziell heißt. Er setzte Messi an die Spitze seines persönlichen Rankings.

Lionel Messi ist Weltfußballer 2019
Lionel Scaloni
+29

Viele andere aber wundern sich: Messi vorn? Auch in diesem Jahr, in dem er mit dem FC Barcelona van Dijks FC Liverpool die Champions League überlassen musste und auch mit Argentinien bei der Copa América weiter titellos blieb?

Von einem klaren Fehlurteil zu sprechen, wäre übertrieben, als Top-Torjäger der spanischen La Liga und der Champions League hat auch Messi der Saison 2018/19 seinen Stempel aufgedrückt. Aber war es nicht trotzdem eher die Saison von van Dijk, dem europäischen Fußballer des Jahres, der sich unter Welttrainer Jürgen Klopp zu dem Abwehrspieler schlechthin entwickelt hat?

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Die Mehrheit der Abstimmungsberechtigten sah es anders - aber wo genau kamen die Stimmen her, die den Ausschlag gaben, dass Messi sich gegen van Dijk und den ewigen Rivalen Cristiano Ronaldo durchsetzte? SPORT1 hat sich das Voting genauer angesehen.

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Wahlsystem: Kapitäne, Trainer, Journalisten und Fans stimmen ab

Das System, durch den der Weltfußballer bestimmt wird, läuft folgendermaßen: Aus allen FIFA-Mitgliedstaaten stellt jeweils der Nationalmannschaftskapitän, der Nationaltrainer und ein Fachjournalist seine Top 3 aus einer von einer Expertenjury bestimmten Vorauswahl von zehn Spielern zusammen.

Die drei Einzelabstimmungen werden jeweils zusammengezählt, hinzu kommt eine Fan-Abstimmung auf der FIFA-Website, die ebenfalls mit 25 Prozent ins Gewicht fällt. Die vier Einzel-Rankings werden in einem Punktesystem verrechnet.

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Für Deutschland gaben also Manuel Neuer und Joachim Löw ihre Stimmen ab, außerdem Manfred Münchrath, der internationale Ressortleiter des kicker. Der Erstplatzierte bei den Abstimmenden bekommt fünf Punkte, der Zweite drei, der Dritte einen.

Das in den Abstimmungsregeln definierte Kriterium lautet "Leistung auf dem Platz sowie generelles Verhalten auf und neben dem Feld" im Zeitraum vom 16. Juli 2018 bis zum 19. Juli 2019.

Groß- und Zwergstaaten wählen Weltfußballer gleichberechtigt

Das Wahlsystem bei Spielern, Trainern und Journalisten garantiert einerseits einen vielfältigen, globalen Blick, hat aber anderseits natürlich auch seine Schwächen.

Weltmeister Frankreich, Copa-América-Sieger Brasilien und Deutschland mit dem mitgliederstärksten Verband der Welt stehen in dem System gleichberechtigt neben dem Weltranglisten-208. Bahamas. Zwergstaaten wie Andorra, Gibraltar und die Turks- und Caicosinseln haben pro Kopf deutlich mehr Stimmgewicht als China, Russland und die USA, die aus wahltaktischer Sicht ungeschickt groß angelegt sind.

Daraus ergeben sich Unwuchten, die nicht ohne Einfluss auf das Resultat bleiben. Vor allem eine kam Messi zu gute.

Lionel Messi hat in Amerika Übergewicht

Der Blick auf die vollständigen Wahlergebnisse der Spieler und Trainer zeigt: Fast überall auf der Welt sind die Messi- und van-Dijk-Anhänger in etwa gleich verteilt, mit einer großen Ausnahme.

15 Nationalmannschaftskapitäne und 14 Nationaltrainer der geographisch in und um Amerika liegenden Länder gaben Messi die Höchstpunktzahl, van Dijk jeweils nur sechs und neun.

Nicht nur in Südamerika sammelte der Argentinier dabei wichtige Punkte, auch in der Karibik. Die Kapitäne der US- und der britischen Jungferninseln waren sich dort ebenso einig wie die aus St. Lucia, St. Kitts und Nevis sowie St. Vincent und den Grenadinen: Messi sollte es sein, nicht van Dijk.

Journalisten sahen Virgil van Dijk klar vorn

Das Übergewicht auf dem Heimatkontinent war entscheidend, denn keine andere Weltgegend war so klar pro van Dijk, wie Amerika pro Messi war.

In Europa, Asien und Afrika stimmten jeweils ähnlich viele Kapitäne und Nationalcoaches für Messi und für van Dijk. Nur in Amerika gab es das große Gefälle, das auch ein anderes wettmachte, das sich für van Dijk auswirkte.

Bei den Journalisten bekam van Dijk auf drei Kontinenten deutlich mehr 5-Punkte-Voten als Messi. Besonders klar vorn sahen ihn die Europäer (31:13), aber auch die Experten aus Afrika (16:8) und Asien (18:9). Nur in Amerika sahen auch mehr Journalisten Messi ganz vorn (13:8).

So gewann Lionel Messi die Endabrechnung der FIFA-Wahl
So gewann Lionel Messi die Endabrechnung der FIFA-Wahl

Die Journalistenwahl war dann am Ende auch die einzige, die van Dijk klar gewann. Bei Spielern, Trainer und Fans landete jeweils Messi auf Platz 1, bei Trainern und Fans lag van Dijk auch jeweils hinter Ronaldo.