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Andreas Rettig denkt wie Greta Thunberg: Was im Fußball falsch läuft

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Andreas Rettig denkt wie Greta Thunberg: Was im Fußball falsch läuft

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Rettig: Daran krankt der Fußball

Im Check24 Doppelpass fordert St. Paulis Boss Andreas Rettig für den deutschen Fußball eine radikale Abkehr vom Wirtschaftsdenken der Gegenwart - und bekommt Gegenwind.
St. Paulis Geschäftsführer Andreas Rettig will die Bundesliga und ihre Vereine nach dem Vorbild der Schüler-Bewegung um Greta Thunberg revolutionieren.
cpaschwitz
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Spätestens seit die 16-jährige Schwedin Greta Thunberg  mit "Fridays For Future" zum Gesicht der globalen Klimaschutzbewegung wurde, ist es das drängendste Thema überhaupt:

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Im CHECK24 Doppelpass bei SPORT1 hat nun auch Andreas Rettig klar Stellung bezogen zu Nachhaltigkeit, mehr Umweltbewusstsein und wirtschaftlichem Umdenken schlechthin – und deutlich zu Ausdruck gebracht, was ihm am Fußball der Gegenwart missfällt.

Die beliebtesten Fußball-Stadien in Deutschland
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"Der Fußball muss sich fragen, wo er eigentlich hin will, wie er seine Popularität und Reichweite nutzen kann, um auf Dinge aufmerksam zu machen", sagte der Geschäftsführer des FC St. Pauli, der Ende des Monats sein Engagement beim Kiez-Klub auf eigenen Wunsch beendet, um mehr Zeit für seine Familie zu haben.

Rettig, seit jeher ein kritischer Geist, legt den Finger in die Wunde. "Ich plädiere dafür, dass wir den Standort Deutschland aufwerten müssen. Vielleicht nicht als die beste Liga, aber als die nachhaltigste."

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Rettig: Weg vom Konzern-Denken

Soll heißen: Schluss mit dem Handeln wie ein Konzern, das dem Shareholder-Value-Leitsatz hinterherhechelt "und in Quartalen denkt. Wir müssen in den Vereinen eher wie Familien-Unternehmen agieren, in denen in Generationen gedacht wird", fordert Rettig.

Mit der Entwicklung eines anderen Verantwortungsbewusstseins für den deutschen Fußball erhofft er, eine perspektivisch höhere Wettbewerbsfähigkeit zu schaffen.

"England ist wirtschaftlich so weit entfernt, da kommen wir nicht mehr ran. Wir müssen andere Wege finden, die deutschen Ligen attraktiv zu machen", meint der Funktionär. "Vielleicht sagt dann irgendwann ein Berater, dass sein Spieler nach Deutschland geht, um seine Vita aufzuwerten."

Für wenig erstrebenswert hält es der 56-Jährige, sich wie in der Premier League mit seinen fast ausschließlich investorengeführten Klubs immer nur über Umsatz-Rekorde und Erlös-Maximierung zu definieren.

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Rettig: Brauchen eine andere Fußball-DNA

Ähnlich hatte sich Rettig unlängst bereits im Kölner Express geäußert: "Wir sollten lieber eine andere DNA des Profi-Fußballs entwickeln: nachhaltigste, sozialste, emotionalste, fannahste Liga der Welt. Wir sind dabei, die Generation Z, die unter 23-Jährigen, zu verlieren. Viele Fans entfremden sich emotional vom Profi-Fußball."

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Gegenwärtig machten sich die Akteure zwar "Gedanken um ausreichend Medienarbeitsplätze, um die richtige LUX-Zahl der Fluchtlichtmasten. Aber wir fragen nicht, ob es genügend Elektro-Ladestationen im Stadion gibt, ob wir Solardächer haben, was am Ende des Spieltags mit den Lebensmitteln aus den VIP-Räumen passiert, wie wir Fair Trade bei der Merchandising-Produktion etablieren können. Es gibt tausend Themen und ich sage: Es wird Zeit, dass das mal jemanden interessiert."

Beim FC St. Pauli versucht Rettig, genau das vorzuleben. "Investoren sind bei uns herzlich willkommen. Aber nur, wenn sie sich den Strukturen von St. Pauli anpassen. Es wird nicht besser, wenn man einfach nur die Schleusen aufmacht und das Geld reinfließt", sagte der frühere DFL-Geschäftsführer sowie Manager bei den Bundesligisten SC Freiburg, 1. FC Köln und FC Augsburg im Dopa.

Widerspruch von Paderborns Przondziono

Widerspruch erntete Rettig allerdings von seinen Liga-Kollegen: "Wenn wir jetzt zwei Mal absteigen, aber ich habe eine Solaranlage auf dem Dach, interessiert das beim SC Paderborn die Fankurve mal gar nicht", konterte SC-Paderborn-Geschäftsführer Martin Przondziono.

SPORT1-Experte Reinhold Beckmann gab ebenso zu bedenken: "Es gibt kaum einen Klub in Deutschland, der so ein scharfes Markenbild hat wie St. Pauli." Doch seien "ökologische und soziale Interessen noch so schön – am Ende wollen die Fans auch aufsteigen. Das, was Mainz, Augsburg, Freiburg schaffen, muss auch St. Pauli schaffen."

Viel und teils sehr populistischen Gegenwind gab es für Rettig auch in den sozialen Netzwerken, wo ihm unter anderem Weltfremdheit und ökologische Träumerei vorgeworfen wurden.   

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Rettich hofft auf DFB-Neuboss Keller

Rettig baut bei einer Neuausrichtung auf die Unterstützung durch den designierten DFB-Präsidenten Fritz Keller: "Ich habe mit Fritz Keller vier Jahre lang zusammengearbeitet. Freiburg setzt auf Nachhaltigkeit. Ich hoffe, dass er das auch beim DFB durchsetzen kann. Viele Kräfte werden auf ihn einwirken. Auf der einen Seite die DFL, auf der anderen Seite all die Verbände des DFB. Ich wünsche ihm, dass er das übersteht."