Ein Pokal-Fight, wie er im Buche steht.
Ordnungsamt bricht Pokalspiel ab
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1:1 nach 90 Minuten, 2:2 nach dem Ende der Verlängerung - das Elfmeterschießen muss über Sieg oder Niederlage entscheiden.
Die ersten beiden Schützen verwandeln, die anwesenden Zuschauer sind mit den Nerven am Ende.
Wie aus dem Nichts betreten zwei wildfremde Männer das Spielfeld. Es sind jedoch keine Flitzer - im Gegenteil: Die Männer tragen Uniformen.
Die Beamten des Ordnungsamts Frankenthal erklären die Pokal-Begegnung in der ersten Runde des Rheinland-Pfalz-Pokals zwischen den Pirates FC (C-Klasse) und dem SV Studernheim (B-Klasse) für beendet.
Einspruch abgelehnt
Spieler und Verantwortliche beider Vereine versuchen den Beamten klarzumachen, dass lediglich wenige Schützen noch ausstünden und das Match somit zeitnah beendet sei.
Aber selbst vom Schiedsrichter lassen sich die Herren vom Ordnungsamt nicht umstimmen, Befehl ist Befehl. Ordnung muss sein.
"Ich habe während der Begegnung bemerkt, dass zwei Anwohner das Spiel am Zaun gefilmt haben", berichtet Pirats-Vorstand Georg Höß gegenüber Focus Online.
Es habe wohl bereits schon öfter Beschwerden der Anwohner gegeben, auch die Trainingszeiten des C-Ligisten mussten bereits verschoben werden.
Gleich zwei Vorfälle
Bereits zuvor mussten die Ordnungshüter wegen eines falsch geparkten Autos anrücken, die späte Uhrzeit in Verbindung mit dem Geräuschpegel brachten das Fass zum Überlaufen.
"Hier ist jetzt Feierabend, die Anzahl der restlichen Schützen ist irrelevant", hätten die Beamten wohl kurzen Prozess auf dem Ascheplatz gemacht.
Auch die Flutlichtanlage solle umgehend abgeschaltet werden.
"Laut Hausordnung müssen Spiele gegen 21.30 Uhr beendet sein", teilte das Ordnungsamt Frankenthal gegenüber Spiegel Online mit.
Die ersten Beschwerden der Anwohner gingen wohl gegen 22 Uhr ein, die Fortsetzung der Partie sei aufgrund der Nachtruhe keine Option gewesen.
"Bei einem rechtzeitigen Spielbeginn wäre das nicht nötig gewesen", so die ziemlich einleuchtende Erklärung weiter.
Wiederholungsspiel droht
Die Folgen des kuriosen Spielabbruchs müssen nun noch geklärt werden.
Erste Anzeichen deuten darauf hin, dass nicht nur das Elfmeterschießen, sondern die gesamte Partie wiederholt werden muss.
Dies wurde Pirates-Vorstand Höß wohl in einem ersten Gespräch mit dem Südwestdeutschen Fußballverband mitgeteilt.
Denn für den Abbruch ist schließlich keines der beiden Teams verantwortlich. Sondern das deutsche Recht.