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Eintracht Frankfurt: Vereinsikone Jürgen Grabowski wird 75

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Eintracht Frankfurt: Vereinsikone Jürgen Grabowski wird 75

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Warum Frankfurt Matthäus nicht mag

Jürgen Grabowski wird 75. Der Frankfurter Weltmeister von 1974 erlebte eine Traumkarriere - die mit einer unglücklichen Aktion von Lothar Matthäus endete.
Es war ein Team voller Hochbegabter, doch lange keine Einheit. Die Heim-WM 1974 beginnt mit dem großen Zoff in der deutschen Mannschaft und endet doch noch mit dem Titel.
von Sportinformationsdienst

Jürgen Grabowski ist immer noch in aller Munde. Alle zwei Wochen in der Bundesliga und unter der Woche im Europacup.

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Wenn die Thrash-Metal-Band Tankard mit der Eintracht-Hymne "Schwarz-weiß wie Schnee" in der Frankfurter Arena ertönt, singen knapp 50.000 Kehlen voller Inbrunst die Textzeile mit dem Namen des Weltmeisters von 1974.

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Das rührt Grabowski, der sich meist selbst im Stadion befindet und am 7. Juli seinen 75. Geburtstag feierte, immer wieder aufs Neue.

Grabowski, bester Hessen-Spieler aller Zeiten

Kein Wunder. Schließlich sind die Zeilen eine Hommage an das Idol des Bundesligisten, das von vielen Seiten immer wieder als "der beste Spieler der Hessen aller Zeiten" gewürdigt wird.

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"Wir haben die Eintracht im Endspiel geseh'n. Mit dem Jürgen, mit dem Jürgen", heißt es in dem Song über den Ehrenspielführer der Eintracht: "Sie spielte so gut und sie spielte so schön - mit dem Jürgen Grabowski!"

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Das Lied, welches die gewonnenen Pokalfinals 1974 und 1975 zum Inhalt hat, ist bei Youtube immer noch ein Hit.

Beim zuletzt aufgenommenen Video war Grabowski, der zwischen 1965 und 1980 in 441 Partien für die Frankfurter 109 Tore erzielte, sogar mit von der Partie - auch wenn seine Imitation eines E-Gitarristen nicht besonders glaubhaft wirkte.

Grabowski glücklich über geplatzten Bayern-Transfer

Dabei hing Grabowskis Aufstieg zur Klub-Ikone im Jahr 1972 am seidenen Faden. Bayern München wollte damals den Spielmacher verpflichten - doch das Angebot reichte der Frankfurter Klubführung nicht.

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"Ich war glücklich darüber", sagt Grabowski heute beim Blick zurück: "Ich blieb zu Hause, bei meinem Verein. Das habe ich nie bereut."

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Warum auch? Bei der Eintracht genießt "Grabi" den Status einer lebenden Legende. Noch zu seinem 70. Geburtstag richtete der Klub eine große Party aus. Die hätte es diesmal sicher auch gegeben. Doch Grabowski zieht es vor, im kleinen Rahmen zu feiern.

Im Fuß war alles kaputt

Mit den großen Festen auf dem Platz war vor 39 Jahren Schluss. Am 15. März 1980 wurde Grabowski im Spiel gegen Borussia Mönchengladbach bei einem Foul des damals 18 Jahre alten Lothar Matthäus so unglücklich erwischt, dass er seine Karriere beenden musste.

Den UEFA-Cup-Sieg der Frankfurter kurz darauf erlebte der gebürtige Wiesbadener deshalb nur als Zuschauer, Matthäus machte sich deswegen beim Frankfurter Publikum nachhaltig unbeliebt.

"Ich wusste direkt, in meinem Fuß ist wohl so ziemlich alles kaputt, was nur kaputt sein kann", erinnert sich Grabowski, der im November desselben Jahres von 45.000 Zuschauern bei seinem Abschiedsspiel bejubelt wurde: "Ich freute mich zwar riesig über den Cupsieg für den Verein, die Zuschauer und meine Kollegen, aber für mich waren die Finalspiele Folter. Da steht deine Mannschaft im Endspiel, und du sitzt auf der Tribüne, weil die Schmerzen im Fuß nicht aufhören wollen. Das ist nicht gerecht."

Weltmeister, mit einer kleinen Delle 

Gerechtigkeit war Grabowski, der vor zehn Jahren bei einer Wahl des Hessischen Rundfunks zum beliebtesten Fußballer des Bundeslandes gewählt wurde, aber immerhin sechs Jahre zuvor widerfahren.

Obwohl der zweimalige DFB-Pokalsieger zum Sündenbock für das 0:1 in der WM-Vorrunde gegen die DDR gemacht worden war, stand er beim Finalsieg der Nationalmannschaft gegen die Niederlande (2:1) auf dem Platz.

Nach dem Endspiel beendete Grabowski seine Karriere im deutschen Trikot. Nach nur 44 Länderspielen und fünf Toren ging er im Zorn. 

Grabowski kam nicht darüber hinweg, dass er für die DDR-Pleite verantwortlich gemacht wurde und zwischenzeitlich aus dem Kader geflogen war. Zudem musste er in der deutschen Auswahl immer im rechten Mittelfeld spielen, weil im Zentrum kein Platz für ihn war. Das wurmte ihn so sehr, dass er das Comeback-Angebot als Spielmacher für die WM 1978 ausschlug.

Mit solchen Problemen hatte Grabowski, der 1965 vom SV Biebrich zur Eintracht kam, in Frankfurt nie zu kämpfen.

15 Jahre spielte der Mittelfeldstratege bei den Hessen, davon elf Jahre als Kapitän: "Die Zuschauer haben tolle Doppelpässe oder raffinierte Flanken von mir erwartet. Wenn Grabowski auf dem Platz stand, hatte er auch so zu spielen."