Überraschende Rolle rückwärts:
Amateur-Videobeweis nur Fake-News
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Das Spiel in der B-Klasse Kaiserslautern-Donnersberg Süd zwischen dem SV Mölschbach und der SG Hochspeyer ist nach einem Bericht der Rheinpfalz nun doch nicht durch einen Videobeweis von Schiedsrichter Peter Kremer entschieden worden.
Hohe Wellen hatte am vergangenen Wochenende die Nachricht geschlagen, dass Kremer den Siegtreffer zum 3:2 für den SV Mölschbach erst nach Ansicht eines vom stellvertretenden Mölschbacher Vorsitzenden Andreas Müller gedrehten Handy-Videos gegeben habe.
Zunächst hatte der Unparteiische auf Abstoß entschieden, hieß es, weil er den Ball beim Pass auf Torschütze Kai Spengler im Aus gesehen hatte. Die SG Hochspeyer legte unmittelbar nach der Partie Protest beim Rheinland-Pfälzischen Verband ein, weil der Videobeweis in der B-Klasse nicht zugelassen ist.
Schiedsrichter schaut nicht auf das Handy
Dank der Einsicht in ein von einem langjährigen Anhänger und Vater eines Spielers des SV Mölschbach gedrehten Spielvideos belegte die Rheinpfalz nun, dass der Schiedsrichter zwar das Zeichen zum Videobeweis gegeben hatte, dann zu Müller gelaufen sei und mit diesem kurz gesprochen hatte.
Das Tor erkannte er schließlich dann aber an, ohne auf dessen Handy geblickt zu haben.
Entscheidung fällt am Dienstag
"Es hat keinen Videobeweis gegeben. Das erkläre ich schon seit Tagen. Zum Glück ist das Video aufgetaucht", zitiert die Zeitung Müller.
Warum der Schiedsrichter nach dem Spiel behauptete, dass er unmittelbar nach der fraglichen Szene auf das Handy geschaut hatte, kann sich Müller nicht erklären: "Das geht gar nicht. Es war so, dass er sich die Szene nach Spielende bei mir angeschaut hatte."
Müller will das Video nun in die Verhandlung des brisanten Falles bei der Gebietsspruchkammer Westpfalz einbringen, die am kommenden Dienstag tagt.
"Ich weiß nicht, wie der Verband jetzt reagiert und ob das Video ausreicht. Normalerweise dürfte es keine Spielwiederholung geben", hofft Müller.