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Ehemaliger FIFA-Schiedsrichter Bernd Heynemann kritisiert Videobeweis

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Ehemaliger FIFA-Schiedsrichter Bernd Heynemann kritisiert Videobeweis

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Video-Beweis? "Eine Katastrophe"

Der Video-Beweis sollte alles besser machen. Doch durch Fehler beim Confed Cup wird die Debatte neu entfacht. Bei SPORT1 spricht ein früherer FIFA-Schiedsrichter.
Heynemann vs. Videobeweis
Heynemann vs. Videobeweis
© Getty Images/Imago
Johannes Fischer
Johannes Fischer

Die Diskussionen gibt es schon lange. Und die Experten und Fans sind sich bis heute immer noch nicht einig. Wird der Fußball durch den Videobeweis wirklich gerechter?

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Nach dem ersten echten Belastungstest beim FIFA Confederations Cup 2018 jedenfalls werden die Zweifler wieder lauter.

Zur Lachnummer in den sozialen Medien wurde etwa Wilmar Roldán Pérez. Der Schiedsrichter im Spiel Deutschland gegen Kamerun ahndete zunächst ein Foul der Afrikaner mit Gelb, bekam dann aber doch Zweifel und fragte den Videoassistenten um Rat. Schließlich kehrte er aufs Feld zurück und zeigte Rot. Allerdings dem falschen Spieler.

Die Folgen: Ruddelbildung und "Amtsanmaßung"

Auch im Finale zwischen Deutschland und Chile bekam die Debatte neues Futter: Obwohl die Zeitlupen einen deftigen Ellbogenschlag von Gonzalo Jara ans Kinn von Timo Werner zeigten, entschieden die Schiedsrichter nach Sichtung der Bilder auf Gelb. Eine Fehlentscheidung.

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Insgesamt lagen die Videoassistenten zwar auch häufig richtig - die fehlende Routine im Umgang mit der neuen Technik machte sich aber deutlich bemerkbar. Immer wieder kam es zu Unsicherheit und Verwirrung auf dem Platz, Ruddelbildung und langatmige Diskussionen inklusive. Zu guter Letzt fingen die Spieler auch selbst an, mit ihren Händen einen Bildschirm in die Luft zu malen - und damit ihrerseits den Videobeweis einzufordern. Auch nicht im Sinne des Erfinders.

Für eine Experteneinschätzung sprach SPORT1 mit dem früheren FIFA-Schiedsrichter Bernd Heynemann über die Problematik.

Der 63-Jährige findet deutliche Worte und spricht über... 

...den Videobeweis beim Confed Cup:

"Es war eine Katastrophe. Alleine in den deutschen Spielen gegen Chile und Kamerun. Also wenn das der Videobeweis sein soll, dann sollte man es beim Alten belassen."

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...die Gründe für die Fehler:

"Beim Kamerun-Spiel war es eine Riesen-Katastrophe. Eine falsche Gelbe Karte, dann eine Rote Karte, wo man auch anders hätte entscheiden können, was das Foulspiel betrifft. Das war ein einziges Kuddelmuddel. Alles, was vorher gesagt wurde, dass es eine Hilfe sei, entpuppte sich am Ende als Lachnummer."

...die Tatsache, dass Spieler den Videobeweis offensiv einfordern?

"Das könnte so gehandhabt werden, wie jemand, der eine Gelbe Karte fordert. Da kriegt derjenige, der das fordert, eine Verwarnung. Beim Fordern eines Videobeweises ist es natürlich eine andere Ebene, da müsste man nochmal über genaue Konsequenzen beraten."

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...die Frage, ob die FIFA-Schulung von wenigen Tagen zu kurz war:

"Nein, das wird ja schon ewig getestet. Die FIFA hatte es ja schon vor einigen Monaten in einem Länderspiel mit Frankreich live getestet und alle waren begeistert. Aber Theorie ist Theorie und Praxis ist Praxis, drei Euro ins Phrasenschwein."

...die Hoffnung, dass es in der Bundesliga besser wird?

"Das wird schon einige Komplikationen geben, das muss man aufarbeiten. Dann wird man sehen, wie sich das einspielt."