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Anspannung vor dem Sachsen-Derby Chemie Leipzig gegen Lok Leipzig

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Anspannung vor dem Sachsen-Derby Chemie Leipzig gegen Lok Leipzig

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Ein Stadtduell elektrisiert Leipzig

Leipzig hat mehr zu bieten als RB: Nun trifft Chemie auf Lok - seit 31 Jahren wieder. Bei SPORT1 spricht auch Prinzen-Sänger Sebastian Krumbiegel über die Rivalität.
Lok Leipzig kassiert eine Strafe wegen Fehlverhalten ihrer Fans
Lok Leipzig kassiert eine Strafe wegen Fehlverhalten ihrer Fans
© imago
von Sportinformationsdienst, Reinhard Franke

Ganz Deutschland spricht derzeit über RB Leipzig, doch in der Stadt selbst rücken vor dem Wochenende die Traditionsklubs ins Rampenlicht.

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Nach 31 Jahren gibt es am Sonntag wieder das Derby der ersten Mannschaften von Chemie und Lok, fünfte gegen vierte Liga.

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Mehr Rivalität geht nicht - wie äußerst fragwürdige Aktionen im Vorfeld zeigen.    

Lebensgroße Puppen in Chemie-Farbe

Jüngster Spuk: Gleich an mehr als einem Dutzend Brücken rund um Leipzig wurden lebensgroße Puppen in Chemies grünen Vereinsfarben aufgehängt.

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"Wir sehen einen Zusammenhang zum anstehenden Landespokalderby am Sonntag", sagte Polizeisprecher Uwe Voigt dazu der Leipziger Volkszeitung.   

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Die Attrappen bestanden aus grün angemalten und mit Stroh ausgestopften Maleranzügen, die am Hals aufgehängt über den Straßen baumelten. Viele Autofahrer meldeten sich bei der Polizei, die sogleich Ermittlungen aufnahm. "Es hätte ja sein können, dass Lkw an den Puppen hängen bleiben", sagte Voigt.     

Zuvor hatten sich die Gemüter schon an der Auswahl des Stadions erhitzt. Der 1. FC Lok, Europapokalfinalist 1987, wollte das Viertelfinale im Landespokal in der RB-Arena austragen.

"Keine Fußball-Tradition? Dann liegt er falsch" 

Das Duell elektrisiert natürlich auch die Kinder der Stadt.

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"Als Kind war ich Chemie-Fan. Wenn irgendjemand sagt, in Leipzig gebe es keinen Traditions-Fußball, dann liegt er falsch", sagt etwa Sebastian Krumbiegel, Sänger der Leipziger Popband "Die Prinzen", im Gespräch mit SPORT1.

Ein Blick in die Geschichtsbücher bestätigt das: 1964 wurde Chemie DDR-Meister. "Das war zwar vor meiner Zeit, aber darüber wird noch heute gesprochen", so Krumbiegel. 

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Und erinnert sich: "Die beiden ewigen Rivalen Lok und Chemie haben in der Vergangenheit schon legendäre Derbys gespielt. Chemie war immer der Underdog und Lok der protegierte Verein."

Zur Einnerung: Die Feindschaften der Klubs datiert noch aus DDR-Zeiten. Die damalige Sportführung hatte in den 1960er Jahren den Fußball umstrukturiert und förderte seitdem vor allem Lok. Viele Spieler wurden dorthin delegiert, auch von Chemie. Trotzdem wurde Chemie 1964 Meister.     

Scholz kennt die Leutzscher Hölle

In der Gegenwart hofft Lok-Trainer und Ex-Bundesliga-Profi Heiko Scholz, der für beide Mannschaften gespielt hat, auf ein "fantastisches Fußballfest", mit dem man ganz Deutschland zeigen könne, "dass Leipzig mehr Fußball zu bieten hat als nur RB Leipzig".    

4999 Zuschauer passen in den legendären Sportpark, der nach dem ehemaligen Meistertrainer Alfred Kunze benannt ist. 15.000 bis 20.000, vor allem Lok-Anhänger, wären gerne dabei. Chemie stellte dem Anhang der gegnerischen Mannschaft die gebotenen zehn Prozent (455 Tickets) zur Verfügung und rundete auf 750 auf.    

So oder so: Die Rivalität ist enorm. In der vergangenen Woche waren schon 100 Unbekannte in den Chemie-Sportpark eingedrungen und hatten mit dem Spruchband "Good Night Green White" für die Kamera posiert. Natürlich tauchte das Video dazu bei YouTube auf.     

Viel Arbeit für die Polizei

Auf die Polizei kommt demnach viel Arbeit zu. Neben dem Derby wurde unglücklicherweise das Regionalligaspiel zwischen RB Leipzig II und dem BFC Dynamo für Samstag in der Messestadt angesetzt. "Das sind für uns dann zwei absolute Highlights, die einen extrem hohen Personalaufwand abfordern", sagte ein Leipziger Polizeisprecher dem MDR.    

"Ich bin sehr gespannt, wie es ausgeht. ich hoffe nur, dass es ruhig bleibt und dass es keine Randale gibt", meint Krumbiegel auf SPORT1.

Letztmals trafen die Top-Teams beider Klubs 1985 unter ihrem jetzigen Namen aufeinander und gingen im Anschluss in Nachfolgevereine wie VfB oder Sachsen Leipzig über.

Nach langem Kampf fanden beide Klubs zu ihrer alten Identität zurück, wurden aber sportlich längst abgehängt: von der 2009er Neugründung RasenBallsport Leipzig, immerhin mittlerweile erster Bayern-Jäger.