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Bundesliga: FC Bayern übt Kritik nach 0:0 bei Eintracht Frankfurt

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Bundesliga: FC Bayern übt Kritik nach 0:0 bei Eintracht Frankfurt

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Mauern 2.0 - Bayern sucht neue Ideen

Nach dem torlosen Remis bei Eintracht Frankfurt fällt Bayerns Ursachenforschung schwer. Pep Guardiola kommt zur Einsicht: "Fußball ist nicht das, was man sich wünscht."
Eintracht Frankfurt v FC Bayern Muenchen - Bundesliga
Eintracht Frankfurt v FC Bayern Muenchen - Bundesliga
© Getty Images
Frank Hellmann
Frank Hellmann
von Frank Hellmann

Wie so eine Punkteteilung doch die Gefühlslage spalten kann.

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Lukas Hradecky, der tüchtige Tormann der Frankfurter Eintracht, rief im Überschwang noch vor der Kabine nach einem Bier.

"Das ist der dickste Punkt, den man kriegen kann", sagte der Finne und brachte eine neue Wertung ins Spiel: "One point five." 1,5 Punkte sollte der Gastgeber für sein 0:0 gegen den übermächtigen FC Bayern bekommen. (Zum Spielbericht)

Neuer und Lahm kritisieren Spielweise der Eintracht

Nicht ganz so gut gelaunt wirkte sein Gegenüber Manuel Neuer, der nach dem Duschen im Innenraum der Arena versteckte Beschwerde über die defensive Spielweise des Gegners führte.

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"Es war einfach so, dass es schwer war. Der Gegner fängt nach 30 Minuten an, auf Zeit zu spielen. Und wir haben die Lücken nicht gefunden."

Der Nationaltorwart gab in der Münchner Entourage, die für das Freitagabendspiel erst am Vormittag angereist war, aber nicht den  Hauptankläger.

Den Part übernahm Kapitän Philipp Lahm: "Jedes Wochenende steht man da und man denkt, es geht nicht defensiver, und dann kommt Frankfurt daher und verteidigt mit noch mehr Spielern. Ich dachte, defensiver als defensiv geht nicht: Da wurden wir eines Besseren belehrt."

Wichtiger Nachsatz des diesmal arg fehlerhaften Anführers:"Man muss sich darauf einstellen. Gegen Köln und Bremen haben wir früh ein Tor gemacht, diesmal ist uns das nicht geglückt." Ergo: auch ein bisschen an die eigene Nase fassen.

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"Unterschied zwischen defensiv und defensiv"

Dennoch: Die Vorwürfe der Bayern, dass sich speziell die Mittelklasse der Liga wie das Kaninchen vor der Schlange verhält und sich zeitweise gar nicht mehr aus der massierten Deckung wagt, sind auf der einen Seite berechtigt. (DATENCENTER: Ergebnisse)

Auf der anderen Seite steht bei diesen Klubs die Erkenntnis, dass der Branchenführer mit seinen spielerischen Möglichkeiten (dank seiner wirtschaftlichen Schlagkraft) so weit enteilt ist, dass sich ein Kampf auf Augenhöhe verbietet. Weil der zu Abreibungen a la Dortmund oder Wolfsburg (je 1:5 in der Liga) führen würde.

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"Ich bin nicht überrascht, dass alle so defensiv spielen", meinte Lahm, "aber es gibt einen Unterschied zwischen defensiv und defensiv."

Statistik widerlegt Lahms These

Der bald 32-Jährige findet nämlich beispielsweise das Verhalten des FC Arsenal, am Mittwoch Gegner in der Champions League, deutlich angenehmer.

Weil die Engländer wenigstens ab und an ihre Verteidigungshaltung aufgaben, um blitzgescheite Konter zu inszenieren. Aber taten das in der zweiten Halbzeit nicht auch die Hessen, die es immerhin auf acht Torschüsse (Bayern nur zehn!) brachten? (DATENCENTER: Tabelle)

Und auch beim Ballbesitz - Frankfurt 32 Prozent - gab es schon deutlich demütigere Teams. Bremen begnügte sich vor zwei Wochen mit 20 Prozent.

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Daher wollte Pep Guardiola erst gar keine Grundsatzdiskussion eröffnen: "Frankfurt hat in der Tiefe gut verteidigt. Wir haben viel probiert und hatten genug Chancen, dieses Spiel zu gewinnen."

Doch viel mehr als ein Kopfball von Arturo Vidal (11.), eine Möglichkeit von Douglas Costa (46.) oder ein Abseitstor von Robert Lewandowski (89.) war nicht. Der Bayern-Coach: "Wir müssen in der Lage sein, das zu lösen." (SERVICE: Das Spiel zum Nachlesen im TICKER)

"Fußball ist nicht das, was man sich wünscht"

Weil es Alltagsaufgabe für die gestoppten Seriensieger aus dem Süden ist. Auf SPORT1-Nachfrage, ob er Fehler erkenne, die Bayern gegen das Eintracht-Bollwerk gemacht habe, sagte Guardiola: "Fußball ist nicht das, was man sich wünscht. Wir haben 90 Minuten alles versucht, dieses Mal aber leider kein Tor gemacht."

Einen ähnlichen Ansatz verfolgte auch Jerome Boateng. "Das ärgert uns, das hätte nicht sein müssen", sagte der Nationalverteidiger.

Er hätte auch nicht erlebt, dass eine Mannschaft mit elf Mann 30 Meter vor dem Tor verteidige, aber: "Wir müssen Lösungen finden, auch wenn es uns das nicht einfacher macht."

Er wisse nur nicht, "ob das schön für den Fußball ist."