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HSV-Ultras werfen Investor Klaus-Michael Kühne Erpressung vor

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HSV-Ultras werfen Investor Klaus-Michael Kühne Erpressung vor

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HSV-Ultras kritisieren Kühne scharf

Lange Zeit war es ruhig um die Ultras des HSV. Jetzt meldeten sie sich in einem Beitrag auf Facebook. Investor Klaus-Michael Kühne habe zu viel Macht.
Klaus-Michael Kühne ist seit vielen Jahren Investor beim HSV
Klaus-Michael Kühne ist seit vielen Jahren Investor beim HSV
© Imago
Daniel Jovanov
Daniel Jovanov
von Daniel Jovanov

Lange Zeit hat sich die aktive Fanszene des Hamburger SV aus vereinspolitischen Themen herausgehalten.

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Nach der Ausgliederung der Profifußballabteilung in eine Aktiengesellschaft vor sechs Jahren zogen sich die Ultras aus der Öffentlichkeit weitestgehend zurück.

Sie standen der Ausgliederung und der damaligen Mitgliederinitiative "HSVPlus" ablehnend gegenüber, verloren die Wahl aber deutlich: 86,9 Prozent der damals über 9000 anwesenden Mitglieder unterstützen die Professionalisierung des Klubs und die Trennung vom Amateur- und Breitensport. Der Einfluss der Mitglieder hat sich erheblich reduziert. (Tabelle der 2. Bundesliga)

Mit vielen Jahren Abstand ist klar: "HSVPlus" war ein kompletter Reinfall. Nicht nur, dass sich die wirtschaftliche Situation der Rothosen von Jahr zu Jahr verschlechterte. Das ständige Chaos im Management mündete 2018 letztlich im ersten Abstieg der Vereinsgeschichte.

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Seither schafft es der einst große HSV nicht, in die Bundesliga zurückzukehren. Die Ultras haben von dieser Entwicklung genug. Auf Facebook haben die Fans nun über den Kanal "Möwenschiss", das Sprachrohr der Ultra-Gruppe "Castaways", Stellung zu aktuellen vereinspolitischen Themen genommen.

Aufhänger der Statements ist das vom HSV-Finanzvorstand Frank Wettstein und Vereinspräsident Marcell Jansen angekündigte Vorhaben, über den Verkauf weiterer Aktien der HSV Fußball AG nachzudenken.

Die Highlights der Freitagsspiele ab 22.30 Uhr in Sky Sport News HD - Die 2. Bundesliga im TV auf SPORT1

Kühne mischte sich in HSV-Transferpolitik ein

In einem Beitrag zum Thema Einfluss von Investoren beim HSV kritisieren die Ultras Anteilseigner Klaus-Michael Kühne scharf.

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"Obwohl Herr Kühne bisher nicht über 25 % der Anteile am HSV verfügt, hat er doch in einer Vielzahl von Angelegenheiten Einfluss auf das operative Geschäft des HSV genommen. So hat er bereits mögliche Kredite für den HSV an Bedingungen gekoppelt, beispielsweise bei teuren Vertragsverlängerungen oder Transfers, die sich im Nachgang alles andere als erfolgsbringend erwiesen", heißt es in dem Beitrag.

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2017 schloss sich Kühne mit dem mächtigen Berater Volker Struth zusammen und mischte sich erheblich in die Transferpolitik der Hamburger ein. Damals forderte er öffentlich die vorzeitige Vertragsverlängerung mit Stürmer Bobby Wood, dessen Gehalt in der Folge von 1,5 Millionen Euro auf fast vier Millionen pro Jahr mehr als verdoppelt wurde. Ansonsten hätte er sich geweigert, Wunschspieler André Hahn zu finanzieren.

Die Highlights der Samstagsspiele am Sonntag ab 9 Uhr in Hattrick Pur - Die 2. Bundesliga im TV auf SPORT1

Besonders pikant daran: Wood wurde seinerzeit von Kühnes Vertrautem Struth beraten. "Ich habe dem Verein zwar dafür [für die Vertragsverlängerung, d. Redaktion] kein Geld gegeben, aber ich habe ihm zu der Verlängerung geraten und gesagt, dass ich André Hahn nur finanziere, wenn ihr Wood haltet."

Für die Ultras geht diese Form der Einflussnahme zu weit. "Herr Kühne hat dem HSV in der Außendarstellung durch sein erpresserisches Verhalten und offensichtliche Einflussnahme, teilweise mithilfe von (Spieler-)Beratern, in der Vergangenheit erheblich geschadet. Eine "strategische Partnerschaft" stellen wir uns anders vor. […] Es darf aus unserer Sicht insbesondere mit Herrn Kühne keine weitere Zusammenarbeit geben, bei der Investments an Bedingungen geknüpft werden und der HSV somit unter Druck gesetzt werden könnte", fordern die Fans.

HSV-Finanzboss unter Beschuss

Auch Finanzvorstand Wettstein, ebenfalls ein enger Vertrauter Kühnes, wurde in einem vorherigen Beitrag hart attackiert. Die Ultras werfen Wettstein vor, beim HSV nicht nachhaltig gewirtschaftet zu haben.

"Eine Lösung der sehr drängenden finanziellen Fragen bleibt der in der Presse hochgelobte Finanzvorstand bisher schuldig. […] Auf kritische Nachfragen, wie bspw. auf der Mitgliederversammlung, wird sich von unserem Finanzvorstand in Phrasen und Parolen geflüchtet, ohne substanziell etwas zu erklären oder mit einem echten Interesse an Transparenz Fragen zur tatsächlichen Finanzlage zu beantworten", kritisieren die Ultras.

Frank Wettstein ist seit 2014 Vorstand Finanzen beim HSV
Frank Wettstein ist seit 2014 Vorstand Finanzen beim HSV

Wettstein ist seit 2014 als Vorstand Finanzen beim HSV aktiv. Seitdem haben die Hanseaten Verluste in Höhe von 51 Millionen Euro angehäuft. Bilanzkosmetischen Maßnahmen und Einmaleffekte sind in diese Zahl bereits miteingerechnet.

"Diese Tricks von unserem Finanzvorstand zeigen eindrücklich, dass der HSV eben noch weit entfernt von einem nachhaltigen ökonomischen Wirtschaften ist", heißt es abschließend.