Der VfB Stuttgart legt nach dem Sieg im Spitzenspiel nach.
VfB vermiest Dynamos Comeback
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Die Schwaben siegten bei Dynamo Dresden mit 2:0 (1:0). (LIVETICKER zum Nachlesen)
Für Dresden war es ein enttäuschendes Comeback in den Spielbetrieb der 2. Bundesliga. Das Team von Trainer Markus Kauczinski absolvierte das erste Spiel seit 84 Tagen.
Dynamo steht im Kampf um den Klassenerhalt nun mit dem Rücken zur Wand. (Service: TABELLE der 2. Bundesliga)
Dresden bleibt mit 24 Punkten Schlusslicht, Stuttgart (51) festigte den zweiten Rang und liegt weiter auf Bundesliga-Kurs. Stuttgarts Hamadi Al Ghaddioui (19.) sorgte für den frühen Dresdner Rückschlag, Youngster Darko Churlinov (88.) machte mit seinem ersten Zweitliga-Treffer alles klar.(Service: SPIELPLAN der 2. Bundesliga)
Kauczinski: "Wir jammern nicht"
"Wir sind nach dem 1:0 zu sehr in den Verwaltungsmodus gekommen", kritisierte Stuttgarts Trainer Pellegrino Matarazzo nach der Partie bei Sky. "Wir hatten zu wenig Mut. Ich hätte mir gewünscht, dass wir weitergemacht hätten. Man muss aber Dresden auch ein Kompliment machen, sie haben uns das Leben sehr schwer gemacht."
Die fehlende Spielpraxis war Dynamo aber teilweise anzumerken. Das Kauczinski-Team trat zwar defensiv konzentriert auf und zeigte großen Einsatz, tat sich im Aufbauspiel aber äußerst schwer. Oft stimmte das Timing nicht, gewonnene Bälle schenkten die Schwarz-Gelben zu leichtfertig her.
"Wir wussten nicht so richtig, wo wir stehen, dafür haben wir es richtig gut gemacht", sagte Kauczinski bei Sky: "Wir haben gekämpft. Wir jammern nicht und nehmen das in die Hand. Wir wussten, dass es schwer wird."
Die Fans hatten Dynamo mit einer besonderen Aktion auf die Herkulesaufgabe eingestimmt. Am Samstagabend versammelten sich Dutzende Anhänger vor dem Teamhotel am Dresdner Elbufer und präsentierten ein Spruchband mit der Aufschrift "Wir zusammen gegen den Rest der Welt." Dazu brannten die Fans mehrere bengalische Feuer ab.
Kauczinski dankte den Ultras. "Es war sensationell und sehr emotional. Das war eine richtig geile Aktion", sagte er. Ausgezahlt hatte sie sich letztlich aber nur bedingt.
Beim ersten Gegentreffer war Patrick Schmidt nicht aufmerksam. Der Mittelfeldspieler hob das Abseits auf, Al Ghaddiouis Tor zählte nach Videobeweis. Die Führung für die souveränen Stuttgarter war zur Pause verdient.
Nach dem Seitenwechsel blieb der VfB tonangebend und spielerisch überlegen. Beide Mannschaften agierten vor dem Tor aber harmlos.
Dynamo war am 9. Mai nach drei positiven Coronatests geschlossen in Quarantäne geschickt worden, das Mannschaftstraining nahm das Team erst am vergangenen Wochenende auf. Das Gros der Liga hatte bereits vor zwei Wochen erstmals wieder gespielt. "Wir kommen vom Balkon. Wir haben zwei Wochen im Wohnzimmer und auf dem Balkon trainiert", hatte Kauczinski zuletzt gesagt.
Für Dynamo war das Spiel der Auftakt in drei Englische Wochen in Folge. Die Sachsen müssen einschließlich des Stuttgart-Duells neun Spiele in 29 Tagen absolvieren.
Heidenheim bleibt im Aufstiegsrennen
Trotz seiner Schwäche vom Elfmeterpunkt hält sich der 1. FC Heidenheim hartnäckig im Aufstiegsrennen der 2. Fußball-Bundesliga.
Am 29. Spieltag gewann der FCH gegen seinen Lieblingsgegner Erzgebirge Aue mit 3:0 (0:0) und liegt damit als Vierter weiter nur einen Zähler hinter dem Relegationsrang drei.
Heidenheim, das nur eines seiner 13 Pflichtspiele gegen die Sachsen verloren hat, profitierte zunächst von einem Eigentor des Auers Calogero Rizzuto (48.). Konstantin Kerschbaumer (58.) erhöhte kurze Zeit später, auch Stefan Schimmer (87.) traf.
Zuvor war FCH-Kapitän Marc Schnatterer mit seinem Foulelfmeter (24.) am glänzend parierenden Aue-Keeper Martin Männel gescheitert. Schon bei der Nullnummer unter der Woche beim FC St. Pauli hatten die Heidenheimer einen Strafstoß vergeben.
Im ersten Durchgang taten sich die Gastgeber noch sehr schwer. Zwar war die Mannschaft von Trainer Frank Schmidt bemüht, das Spiel an sich zu reißen und zum Erfolg zu kommen. Die defensiv gut eingestellten Auer ließen allerdings kaum Raum zur Entfaltung und wurden ihrerseits durch Gegenstöße vereinzelt gefährlich.
Die Heidenheimer kamen dann mit deutlich mehr Druck aus der Kabine, hätten schon vor den beiden Treffern in Führung gehen können. Das komfortable Zwei-Tore-Polster geriet danach nur selten in Gefahr.