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Corona: Folgen bei Dynamo Dresden für Bundesliga: Wie lange geht das gut?

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Corona: Folgen bei Dynamo Dresden für Bundesliga: Wie lange geht das gut?

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Fall Dynamo: Wie lange geht das gut?

Nach zwei Coronafällen muss das komplette Team von Dynamo Dresden in Quarantäne. Kann der Neustart der Bundesliga und 2. Bundesliga so überhaupt gelingen?
Der CHECK24 Doppelpass diskutiert die Wiederaufnahme der Bundesliga. SPD-Politiker Kevin Kühnert zweifelt an der Objektivität der Gesundheitsämter und warnt das Gesundheitskonzept "zu sehr in den Himmel zu loben".
Maximilian Lotz
Maximilian Lotz
von Maximilian Lotz

Ab Samstag soll der Ball in den obersten beiden Profiligen wieder rollen, allerdings ohne Beteiligung von Dynamo Dresden.

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Nach zwei positiven Coronafällen befindet sich das komplette Team des Zweitligisten seit Samstag in 14-tägiger Quarantäne. Der "Fall Dynamo" verdeutlicht die Herausforderungen für den geplanten Re-Start in der Bundesliga und 2. Bundesliga und zeigt, wie zerbrechlich das DFL-Konzept sein kann.

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"Das Hygienekonzept der DFL wird mir zu sehr in den Himmel gelobt. Es ist kein Allheilmittel", sagte Juso-Chef Kevin Kühnert imCHECK24 Doppelpass auf SPORT1. "Wenn die Infektion festgestellt wird, dann ist sie da. Das kann kein Konzept der Welt verhindern."

Gefährden die Coronafälle in Dresden den Bundesliga-Start?

Mit dem umfangreichen Papier hatte die Deutsche Fußball Liga (DFL) in der vergangenen Woche die Politik überzeugt und von Bundeskanzlerin Angela Merkel nach der Konferenz mit den Länderchefs grünes Licht für einen Neustart erhalten. Springt nun die Ampel wieder auf Rot?

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"Wir werden in der nächsten Woche mit der gesamten 2. Liga sprechen", kündigte DFL-Geschäftsführer Christian Seifert im ZDF-Sportstudio an, der nach eigenen Angaben vom "Fall Dynamo" nicht überrascht wurde: "Ich interpretiere das nicht als Rückschlag. Mir war völlig klar, dass das jederzeit passieren kann. Wir stehen am Anfang des Wiedereintritts. Wenn Dresden 14 Tage in Quarantäne geht, ist das kein Grund, die gesamte Saison infrage zu stellen. Wir ändern momentan nicht das Ziel, sondern nur die Pläne."

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Genügend Puffer, die zwei betroffenen Partien der Dresdner bei Hannover 96 und gegen die SpVgg Greuther Fürth zu einem späteren Zeitpunkt innerhalb des vorgesehenen Saisonendes bis Ende Juni nachzuholen, gewährt der aufgestellte Zeitplan - noch. Schließlich besteht nach wie vor das Risiko weiterer Infektionsfälle.

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Als am vergangenen Wochenende drei Coronatests beim 1. FC Köln positiv ausfielen, reichte es noch aus, nur die drei Betroffenen zu isolieren, da zu dem Zeitpunkt noch in Kleingruppen trainiert wurde. Seit dieser Woche befinden sich die Teams wieder im Mannschaftstraining. Bei Dynamo fanden seit Donnerstag "zwei Übungseinheiten unter Vollkontakt" statt, wie es im Klub-Statement am Samstag hieß.

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Gesundheitsamt Dresden begründet Quarantäne-Maßnahmen

Das Gesundheitsamt Dresden ordnete daraufhin eine 14-tägige häusliche Quarantäne für den kompletten Kader samt Trainer- und Betreuerteam an. "Das Gesundheitsamt entscheidet auf Grundlage der vorliegenden Informationen", teilte Kai Schulz, Pressesprecher der Landeshauptstadt Dresden, auf SPORT1-Anfrage mit: "In diesem Fall ist nicht nachvollziehbar, wo die beiden Personen sich infiziert haben und damit ist es nicht ausgeschlossen, dass weitere Personen infiziert sein könnten."

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Das Mannschaftstraining wurde von der Behörde als "intensiver Kontakt" eingestuft. "Damit fallen alle Personen, die von der SGD benannt wurden in die Kontaktgruppe 1", ergänzte Schulz. "Niemand hat sich diese Entscheidung leicht gemacht, sie ist aber aus Sicht des Gesundheitsamtes notwendig, um eine unkontrollierte Verbreitung des Virus zu verhindern."

Und wie geht es jetzt weiter? Dynamo Dresden erklärte auf SPORT1-Nachfrage, sich erst nach den Ergebnissen der vierten Testreihe äußern zu wollen. Diese sollen am Dienstag vorliegen. Die DFL wird zu Wochenbeginn das weitere Vorgehen mit Blick auf die anstehenden Partien der Dresdner festlegen.

Seifert zeigt Verständnis: Behörden geben Takt vor

Bereits am Samstag zeigte DFL-Boss Seifert Verständnis für die Maßnahme des Dresdner Gesundheitsamtes. "Wir haben stets darauf verwiesen, dass die zuständigen Behörden den Takt vorgeben", sagte Seifert: "Genau so ist es im Leitfaden angelegt."

Dennoch verdeutlicht der "Fall Dynamo", wie fragil das Konzept zur Saisonfortsetzung ist.

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Zwar obliegt die Entscheidung über Quarantänemaßnahmen dem jeweils zuständigen Gesundheitsamt, doch anhand der Begründung aus Dresden ist davon auszugehen, dass auch andernorts die Behörden ähnlich verfahren werden, wenn ein Coronafall innerhalb eines Teams auftreten würde. Im laufenden Spielbetrieb müssten dann womöglich sogar zwei komplette Mannschaften in Quarantäne, sollte unmittelbar nach einem Spiel ein positiver Befund auftreten.

Kühnert: Gesundheitsämter enorm unter Druck

Die Behörden tragen in den Augen von Juso-Chef Kühnert eine große Verantwortung. "Der politische und öffentliche Druck auf die Gesundheitsämter ist enorm", erklärte er im CHECK24 Doppelpass. "Dort arbeiten auch Menschen, die Fans von Vereinen sind, vielleicht auch Dauerkarten haben. Diese müssen dann die Entscheidung für einzelne Teams treffen."

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Er wolle niemandem etwas unterstellen, der SPD-Politiker warf aber die Frage auf, "ob alle die Festigkeit haben, dann rein nach rationalen Erwägungen zu entscheiden."

Die Saisonfortsetzung in der Bundesliga und 2. Bundesliga bleibt also eine Gratwanderung. "Wenn es zu viele positive Fälle gibt, kann dieses System sicherlich ins Wanken geraten", räumte auch Tim Meyer, Leiter der DFL-Taskforce Sportmedizin, kürzlich im SPORT1-Interview ein.

"Es gilt nun wirklich zu überlegen, alles abzubrechen", meinte SPORT1-Experte Stefan Effenberg am Sonntag im CHECK24 Doppelpass. "Wenn solch ein Fall auch in der ersten Liga auftritt, dann müssen wir die Bundesliga abbrechen."

DFL-Boss Seifert sieht indes den geplanten Re-Start der Bundesliga durch den "Fall Dynamo" nicht in Gefahr.

"Von den 81 Spielen sind nur zwei betroffen", erläuterte Seifert. "Es gibt sicherlich eine Größe, dann ist das irgendwann nicht mehr machbar." Offen ließ er, wie groß diese Zahl sein müsste.