Zweitligist 1. FC Nürnberg hat auch im zweiten Spiel nach der Corona-Zwangspause einen Befreiungsschlag verpasst.
Slapstick-Eigentor! Club rettet Remis
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Die abstiegsbedrohten Franken von Trainer Jens Keller kamen im Heimspiel gegen Erzgebirge Aue nur zu einem 1:1 (0:0), verbesserten sich zum Auftakt des 27. Spieltags aber zunächst auf den 14. Platz. Im zweiten Freitagsspiel siegte der 1. FC Heidenheim 1:0 gegen den SV Wehen Wiesbaden. (Ergebnisse und Spielplan der 2. Liga)
Aue bei Anreise in Bus-Unfall verwickelt
Für die Gäste, die bei ihrer Bus-Anreise nach Nürnberg bei einem schweren Autounfall nur mit Glück einer Katastrophe entgangen waren, traf Dimitri Nasarow (51.) zur Führung.
Ein Eigentor von Sören Gonther (63.) rettete den Gastgebern immerhin einen Zähler. Aue rückte zunächst Rang fünf vor, verpasste es aber, Druck auf die Spitzenteams auszuüben. (Tabelle der 2. Liga)
"Es fühlt sich wie eine Niederlage an. Wir waren über die gesamte Spielzeit die bessere Mannschaft, oft fehlte der letzte Pass oder die letzte Flanke", sagte Nürnbergs Kapitän Hanno Behrens bei Sky. Die Situation im Kampf um den Klassenerhalt sei "ernst", das wisse jeder: "Wir müssen zusehen, dass wir die nötigen Punkte holen."
Die Nürnberger hatten beim Restart in der Vorwoche eine unglückliche Niederlage beim FC St. Pauli (0:1) kassiert, gegen Aue kamen sie wie ihr Gegner nur schwer in die Partie.
Behrens (35.) vergab die beste Gelegenheit der ersten Hälfte, auf der Gegenseite hätte Florian Krüger (39.) die Führung erzielen können.
Gonther unglücklich bei Slapstick-Eigentor
Nach der Pause kombinierte das Gäste-Team von Trainer Dirk Schuster besser - und Nasarow belohnte die Bemühungen mit seinem bereits zehnten Saisontreffer prompt.
Der Club aber schüttelte sich nur kurz. Erst scheiterte Robin Hack aus kürzester Distanz, dann beförderte Gonther den Ball nach einer Behrens-Hereingabe wuchtig unter die eigene Latte, nachdem sich drei Mitspieler behindert hatten.
Der Unfall auf der Hinfahrt der Gäste hatte sich auf der A72 bei Hartenstein ereignet, als der Teambus von Trümmerteilen eines verunglückten PKW getroffen wurde.
Laut der Neuen Presse wurden die beiden Insassen des Autos leicht verletzt, die Mannschaft war mit dem Schrecken davon gekommen.
Heidenheim feiert dank Mohr
Heidenheim fuhr unterdessen im Aufstiegsrennen einen wichtigen Sieg ein und setzte die Topfavoriten VfB Stuttgart und Hamburger SV unter Druck.
Nach dem 1:0 (0:0) gegen das abstiegsbedrohte Wehen Wiesbaden liegt das Team von Trainer Frank Schmidt weiter auf Rang vier, nur noch ein Zähler trennt Heidenheim nun aber vom HSV und dem VfB auf den Plätzen zwei und drei.
Wehen Wiesbaden liegt weiter auf dem Relegationsplatz 16, könnte im Laufe des Wochenendes aber auf einen direkten Abstiegsplatz abrutschen. Der eingewechselte Tobias Mohr sorgte am Freitag in der 70. Minute mit einem Freistoß aus knapp 20 Metern für den entscheidenden Treffer.
"Ich bin froh, dass wir nach der 0:3-Klatsche letzte Woche in Bochum so zurückgekommen sind", sagte FCH-Stürmer Robert Leipertz bei Sky: "Jetzt müssen wir gucken, wie der Rest spielt. Wir haben unsere Aufgabe erfüllt."
Heidenheim war von Anfang an um Kontrolle bemüht und spielte mutig nach vorne, kam gegen den tief stehenden Gast aber zunächst kaum zum Zug. Wiesbaden konzentrierte sich aufs Kontern.
Die erste gute Chance hatten die Gastgeber in der 33. Minute, nach Vorlage von Norman Theuerkauf kam Leipertz im Strafraum zum Abschluss. Wiesbadens Verteidiger Niklas Dams klärte kurz vor der Linie für seinen bereits geschlagenen Torwart Heinz Lindner.
Kurz nach Wiederanpfiff hatte die Gäste durch Sebastian Mrowca (54.) ihre erste gute Gelegenheit. Offenbar ein Weckruf für Heidenheim, das im Anschluss durch Tim Kleindienst (58.) und Leipertz (62.) zu Großchancen kamen.
Wenig später traf Mohr nach Foul von Dams zum 1:0.