Die persönlichen Differenzen sind offenbar nicht mehr zu überbrücken, der nächste sich abzeichnende personelle Paukenschlag beim Hamburger SV wird wohl nur noch verschoben:
War's das für Hoffmann beim HSV?
© dpa
Wie das Hamburger Abendblatt vermeldet, will der Zweitligist am Samstag in einer außerordentlichen Aufsichtsratssitzung über die Zukunft seines Vorstandsvorsitzenden Bernd Hoffmann entscheiden - dem Vernehmen nach ist die Trennung zwischen Verein und dem 57-Jährigen dann nicht mehr auszuschließen.
Dem Bericht zufolge haben Einzelgespräche, die der Aufsichtsrat um Max-Arnold Köttgen und Andreas Peters am Mittwoch mehr als drei Stunden lang mit den drei Vorstandsmitgliedern Hoffmann, zuständig für Marketing und Kommunikation, Frank Wettstein (Finanzen) sowie Jonas Boldt (Sportvorstand) nacheinander führten, keine Annäherung der Gegenspieler und Aufweichung der verhärteten Fronten ergeben.
Vielmehr soll noch offensichtlicher geworden sein als ohnehin schon, dass es zwischen Hoffmann und seinen beiden Kollegen in der jetzigen Konstellation nicht mehr weitergehe, so die Zeitung weiter.
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Aufsichtsrat entscheidet am Wochenende über Hoffmann
Wettstein und Boldt sollen den Kontrolleuren verdeutlicht haben, dass sie sich eine weitere Zusammenarbeit mit Hoffmann nur schwer vorstellen können.
Am Wochenende nun soll der siebenköpfige Aufsichtsrat über das Schicksal des umstrittenen Vorstandsbosses (Vertrag bis Juni 2021) entscheiden, dem unter anderem Alleingänge in Boldts Kompetenzbereich sowie mangelnde Kommunikationsfähigkeit vorgeworfen werden. Der Ausgang dieses Treffens könnte für Hoffmann Konsequenzen haben.
"Nichts geht mehr beim HSV", hatte unlängst auch die Hamburger Morgenpost über den Führungsstreit beim HSV geschrieben. Vergangene Woche hatte Hoffmann selbst Differenzen mit Boldt eingeräumt.
Ihm sei klar gewesen, dass der HSV ein Alphatier verpflichte, das "immer eine eigene Meinung haben wird und diese auch vertritt", sagte er der Sport Bild. "Und Jonas Boldt war klar, dass er mit mir hier nicht in einen diplomatischen Corps eintritt."
Hoffmann wirkt inzwischen allerdings völlig isoliert und ohne relevanten Fürsprecher: Klub-Präsident und Ex-Nationalspieler Marcell Jansen soll sich inzwischen ebenso gegen den Macher Hoffmann gestellt haben, der 2009 schon einmal in Hamburg gescheitert war, als er den Machtkampf gegen den damaligen Sportchef Dietmar Beiersdorfer verlor.
Hoffmann sei "für die schlechte Stimmung im Vorstand verantwortlich", soll Jansen laut Bild gesagt haben - und dass Hoffmann bei den Geschäftsleuten in der Stadt nicht sonderlich beliebt sei.
Auch die sportlichen Mitarbeiter, allem voran Coach Dieter Hecking, stünden klar auf der Seite von Boldt, wie die Süddeutsche Zeitung wissen will.