Müde, aber glücklich zogen die stolzen Spieler des 1. FC Union Berlin vor den Fanblock und feierten mit dem Anhang den wichtigen Sieg.
Union sichert Platz 3, FCM steigt ab
© Getty Images
Die Highlights der Sonntagsspiele ab 19.45 Uhr in Sky Sport News HD - Die 2. Bundesliga im TV auf SPORT1
Durch das 3:0 (2:0) am vorletzten Spieltag gegen den 1. FC Magdeburg haben die Köpenicker die Chancen auf den Aufstieg in die Fußball-Bundesliga gewahrt. Nur wenige Meter von den jubelnden Unionern entfernt sanken Magdeburgs Kicker ermattet und enttäuscht auf den Rasen. Der Abstieg in die 3. Liga ist besiegelt.
"Zum Schluss ist es uns gelungen. Es war nicht einfach", sagte Unions Trainer Urs Fischer, der trotz drei Punkten und 21 Toren Vorsprung vor dem Hamburger SV noch keine Glückwünsche für Platz drei vor dem Saisonfinale entgegen nehmen wollte. "Wir waren in der ersten Halbzeit sehr stark, griffig und äußerst effektiv", lobte der Schweizer. (Service: Die Ergebnisse der 2. Liga)
Vor 22.012 Zuschauern im ausverkauften Stadion an der Alten Försterei erzielten Grischa Prömel (8.) und Sebastian Polter (31., 90.+6) die Tore für die klar überlegenen Eisernen, die Platz drei gesichert haben und im letzten Spiel beim VfL Bochum sogar noch Platz zwei erreichen können. Schon jetzt ist es der größte Erfolg der Vereinsgeschichte. (Service: Die Tabelle der 2. Liga)
Polter: "Riesenschritt für den Verein"
"Wir haben uns heute in die Position gebracht, am letzten Spieltag auf jeden Fall in die Relegation zu gehen. Ich glaube, das ist schon ein Riesenschritt für den Verein", sagte Doppel-Torschütze Sebastian Polter. Union kann als fünfte Mannschaft aus der ehemaligen DDR in die Bundesliga aufsteigen.
Der 1. FC Magdeburg muss nach nur einem Jahr wieder den Weg in die 3. Liga antreten. Für die Mannschaft von Trainer Michael Oenning ist damit die Partie am letzten Spieltag gegen Aufsteiger 1. FC Köln bedeutungslos. (Das Spiel zum Nachlesen im LIVETICKER)
"Wir sind heute mit dem Druck, der auf uns gelastet hat, nicht zurecht gekommen. Das ist natürlich enttäuschend, dass jetzt alle Chancen dahin sind. Das ist ein trauriger Tag für den FC Magdeburg", sagte Oenning.
Jetzt aktuelle Fanartikel der 2. Bundesliga bestellen - hier geht's zum Shop! | ANZEIGE
"Man hat gesehen, dass es alle wollten. Union war aber heute einfach besser. Die Enttäuschung ist groß, weil es ein miserabler Tag für uns ist", sagte Magdeburgs Geschäftsführer Mario Kallnik, der ankündigte: "Wir kommen in eine starke 3. Liga zurück. Unser Ziel lautet, in den nächsten ein bis drei Jahren in die 2. Liga zurückzukommen."
Wütende Magdeburger Fans machten ihrem Frust kurz vor Schluss Luft. Sie schmissen Stangen in den benachbarten Unioner Fanblock und versuchten den Zaun zu zerstören. Die Partie musste fast zehn Minuten unterbrochen werden. Schon zuvor waren die Gäste-Anhänger mit reichlich abgebrannter Pyrotechnik unangenehm aufgefallen. Es droht eine empfindliche Strafe.
Bitter für Magdeburg: Im vergangenen Jahr waren die Elbe-Städter erstmals seit der Wiedervereinigung in die zweite Liga aufgestiegen. Vor der Partie bei Union hatte der Aufsteiger extra noch ein Geheimtrainingslager aufgeschlagen, doch das große Aufbäumen blieb aus.
Union zeigte nach dem enttäuschenden 1:2 in der Vorwoche bei Darmstadt 98 von Beginn an endlich die nötige Entschlossenheit und lief das Magdeburger Tor an. Die Gäste kamen kaum zum Luftholen. "Im zweiten Durchgang hatte ich das Gefühl, dass die Mannschaft das Ergebnis nur noch verwalten wollte", kritisierte Fischer, der am Ende aber auch von einem verdienten Sieg sprach.