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FC St. Pauli: Portrait von Kultstürmer Alex Meier

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FC St. Pauli: Portrait von Kultstürmer Alex Meier

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Wiedergeburt von "Fußballgott" Meier

Alex Meier ist nach einem halben Jahr der Vereinslosigkeit zur alten Liebe zurückgekehrt. Nun trifft der Frankfurter "Fußballgott" für den FC St. Pauli.
Kaum da und schon unverzichtbar. Alex Meier knipst bei St. Pauli wie in alten Zeiten. Kann er im Aufstiegsrennen zum X-Faktor werden?
Reinhard Franke
Reinhard Franke

Alex Meier ist jetzt kein Typ, der das Rampenlicht sucht und braucht. Das nun wirklich nicht. Der Stürmer geht lieber an den Mikros der Reporter vorbei, genießt schöne Momente gerne im Stillen und lässt seine Tore sprechen.

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2001 startete Meier seine Karriere bei den Amateuren des FC St. Pauli. 2003 wechselte er zum Stadtrivalen Hamburger SV, bevor er ein Jahr später die wohl beste Entscheidung seiner Karriere traf. Er unterschrieb einen Vertrag bei Eintracht Frankfurt.

Bei den Hessen wurde er zu einer Legende. 14 Jahre spielte er für die SGE, erzielte in 336 Spielen 119 Tore. Im vergangenen Sommer wurde sein Arbeitspapier nicht verlängert. Nach einem halben Jahr, in dem er vereinslos war, kehrte Meier im Januar auf die Fußballbühne zurück.

Doch während andere Profis zum Karriereende noch mal nach China wechseln, um das große Geld zu verdienen, hörte Meier auf sein Herz. Ihn zog es zurück ans Millerntor, dorthin, wo alles begann. Er unterschrieb einen Vertrag bis zum Sommer.

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Ruf der alten Liebe

Der Ruf der alten Liebe St. Pauli hatte gesiegt. "Als der Anruf kam und ich gefragt wurde, ob ich helfen kann, war es für mich eine Selbstverständlichkeit zuzusagen", sagt der 36-Jährige vor dem Heimspiel der Kiezkicker gegen den FC Ingolstadt (Sa., ab 13 Uhr im LIVETICKER) zu SPORT1. "Weil ich natürlich immer eine Verbundenheit nach Hause und nach Hamburg hatte. Ich habe von Anfang an gesagt, dass ich nur das machen will, wozu ich Lust habe und wo ich auch dahinter stehe."

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Im ersten Spiel für die Braun-Weißen bei Darmstadt 98 wurde Meier zwar erst in der 84. Minute eingewechselt, weil er noch Trainingsrückstand hatte. Doch schon zu Hause gegen Union Berlin traf er zwei Mal, den Siegtreffer beim 3:2 markierte er in der vierten Minute der Nachspielzeit. Hollywood hätte das Happy End nicht besser schreiben können.

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Am nächsten Spieltag setzte es eine 1:4-Niederlage beim 1. FC Köln, da erzielte Meier den Ehrentreffer für die Hamburger. Das Heimspiel gegen Erzgebirge Aue verloren die Kiezkicker mit 1:2. Unterm Strich also: drei Treffer in vier Spielen.

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"Die guten Vorlagen meiner Mitspieler“ seien so entscheidend gewesen, dass er gleich wieder so treffsicher gewesen ist. Und wieder lässt er sich nicht feiern, sondern nennt die Kollegen als Grund für seinen Erfolg. "Ich probiere einfach, gut zu spielen und gesund zu bleiben."

Meier: "Mannschaft hat mich überragend aufgenommen"

Die ersten Wochen in der neuen, alten Heimat seien "einfach nur super" gewesen, berichtet Meier.

"Die Mannschaft hat mich überragend aufgenommen. Sie hat es mir sehr leicht gemacht, mich einzuleben. Es macht Spaß unter dem Trainer zu spielen und ich freue mich jeden Tag ins Training zu gehen. Das ist das Wichtigste für mich."

Einer, der Meier bestens kennt, ist Heribert Bruchhagen, von 2003 bis 2016 Vorstandsboss bei Eintracht Frankfurt. Er holte den Stürmer 2004 zu den Hessen. "Es gibt zwei besondere Merkmale von Alex Meier. Seine Liebe zum Fußball und sein Trainingsfleiß haben dazu geführt, dass er sich von Jahr zu Jahr verbessert hat", sagt Bruchhagen SPORT1. "Seine Schusstechnik ist einzigartig. Bei all seinem Können und seinem Erfolg ist seine Bescheidenheit ein weiteres Merkmal."

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Das Lob freut Meier natürlich. "Herr Bruchhagen ist ein Fußballfachmann (lacht). Natürlich freut es mich, wenn Herr Bruchhagen so etwas sagt. Er war wie ein Ziehvater für mich, bei der Eintracht haben wir viele gemeinsame Momente erlebt. Er ist über die Jahre hinweg ein guter Freund für mich geworden und wird es auch immer bleiben."

Bruchhagen: "Er ist ein guter Junge"

Bruchhagen erinnert sich gerne an die gemeinsame Zeit. "Ich habe ihn zwölf Jahre begleiten dürfen und er hat für die Eintracht Großes geleistet. Dass er seine Karriere jetzt bei St. Pauli abrundet, dort, wo auch seine Anfänge waren, ist kennzeichnend. Er ist ein guter Junge mit einer tollen Karriere."

Auf diese blickt Meier zufrieden zurück. Und ist dankbar. "Es ist immer schwierig, sich selbst realistisch einzuschätzen. Ich bin glücklich, dass ich gesund bin. Das ist das Einzige, was zählt. Außerdem habe ich den Luxus genossen, mein Hobby zum Beruf zu machen. Es gibt nichts Schöneres."

Und weiter: "Ich kann nur sagen, dass ich immer 100 Prozent für die Mannschaft gebe. Alles andere zu beurteilen, steht mir nicht zu. Das sollen andere machen", erklärt Meier.

Zwei spezielle Vereine für Meier

St. Pauli oder die Eintracht? Die Frage nach seinem Herzensverein beantwortet Meier etwas zögerlich, aber doch gerne. "Ich habe zu allen Klubs, bei denen ich gespielt habe, eine gute Verbindung. Natürlich sind beide Vereine speziell - St. Pauli, weil ich hier die Chance bekommen habe, Profi zu werden, und die Eintracht natürlich, weil ich dort fast meine ganze Karriere gespielt habe. Wir hatten herrliche Momente. Die fußballerische Heimat wird immer die Eintracht bleiben."

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Doch jetzt zählt für den Angreifer erstmal St. Pauli. Er hat nur den einen Wunsch, "dass wir so viele Spiele wie möglich gewinnen, dass wir erfolgreich sind, eine gute restliche Saison spielen und dass alle gesund bleiben".

Und was passiert im Sommer? "Ich habe im Fußball gelernt, dass morgen alles wieder anders ist", sagte Meier. "Deshalb macht es gar keinen Sinn in die Zukunft zu schauen. Ich will der Mannschaft helfen, möglichst viele Spiele zu gewinnen. Was im Sommer passiert, werden wir dann sehen."