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Jens Keller beim 1. FC Union Berlin entlassen - die Hintergründe

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Jens Keller beim 1. FC Union Berlin entlassen - die Hintergründe

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Das steckt hinter Kellers Aus

Jens Keller muss bei Union Berlin gehen, neben ihm zeigt sich auch ein Spieler bei SPORT1 völlig überrascht. Hinter dem Schritt steckt riskantes Kalkül.
Die Eisernen und ihr Coach gehen ab sofort getrennte Wege. Es ist eine überraschende Entlassung, die der Verein ausführlich begründet.
von Sportinformationsdienst, Reinhard Franke

Entlassen trotz Platz 4 - und kurz nachdem es noch Verhandlungen über einen neuen Vertrag gab.

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Union Berlin hat nach der 1:2-Niederlage in Bochum überraschend Trainer Jens Keller und seinen Assistenten Henrik Pedersen freigestellt.

Ein Schritt, der Rätsel aufgibt. Nicht nur Außenstehenden, sondern auch den Spielern.

Keller selbst zeigte sich "geschockt". Er könne sein Aus "nicht verstehen", erklärte er bei ran.de: "Wir waren in der vergangenen Woche noch in guten Gesprächen über einen neuen Vertrag."

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Kellers Berater Thomas Eichin, der mit am Tisch saß, war so perplex, dass er zuerst an einen Witz glaubte. Wie Eichin SPORT1 erklärt, hatte Keller zu Gunsten von Union sogar mehrfach Anfragen aus der Bundesliga abgelehnt.

Warum steuerte Union nun so plötzlich um, warum musste Keller gehen?

"Nicht den Ansprüchen gerecht"

Die Eisernen sind das punktbeste Team des Jahres 2017 der Zweiten Liga, gewannen aber nur eines der vergangenen sechs Pflichtspiele.

Ein Abwärtstrend, der bei den Verantwortlichen Zweifel säte, ob Keller für Union weiter der Richtige ist.

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"Die Entlassung hatte sportliche Gründe. Der Verein hat geglaubt, dass er die Wende nicht mehr schafft, das müssen wir akzeptieren", sagt Kellers Berater Eichin zu SPORT1.

"Es ist ein harter Schnitt, den wir vollziehen, weil wir ihn für notwendig halten", erklärte Sportchef Lutz Munack. "Mit unserer Spielweise und den Ergebnissen der letzten Wochen werden wir nicht den Ansprüchen gerecht, die wir klar formuliert und mit der Gestaltung des Kaders im Sommer deutlich untermauert haben."

Boss Zingler hat große Ziele

Im Klartext: Union will aufsteigen, unbedingt. Präsident Dirk Zingler ist die treibende Kraft hinter dem Angriff auf die Aufstiegsplätze. Er soll in dieser Saison eine Chance sehen, die so schnell nicht wiederkommt - sollte in der kommenden Spielzeit ein Hochkaräter wie Köln absteigen, würde es schwerer.

Hinzu kommt, dass Zingler auch wirtschaftlich ehrgeizige Pläne hat, der Ausbau der Alten Försterei auf 37.000 Plätze lohnt sich nur, wenn der Klub sich oben etabliert.

Zingler sorgte erst vor kurzem bei der Mitgliederversammlung des Klubs mit einer Brandrede für Aufsehen: "Fragt euch jeden Tag, ob ihr bereit seid, alles für den 1. FC Union zu geben. Seid euch der Bedeutung der letzten vier Spiele bis Weihnachten bewusst!"

Im Nachhinein ist das auch als Warnschuss an Keller zu deuten.

Hofschneider übernimmt

"Vor uns liegen zwei enorm wichtige Spiele, die wir erfolgreich bestreiten wollen", betonte nun auch Murack noch einmal.

Bis zur Winterpause stehen für Union noch die Heimspiele gegen Dynamo Dresden und den FC Ingolstadt auf dem Programm.

Andre Hofschneider tritt bei Union Berlin die Nachfolge von Jens Keller an
Andre Hofschneider tritt bei Union Berlin die Nachfolge von Jens Keller an

U19-Coach Andre Hofschneider wird bei Union als neuer Cheftrainer das Training der Profis übernehmen. Der 47 Jahre alte Fußballlehrer wird von Sebastian Bönig unterstützt.

Der entlassene Keller ist nun als Nachfolger von Peter Stöger beim 1. FC Köln im Gespräch.