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2. Bundesliga: Christian Beeck über das Theater bei St. Pauli

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2. Bundesliga: Christian Beeck über das Theater bei St. Pauli

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"Ein Schlag für die Fußballkultur"

In seiner Kolumne analysiert SPORT1-Experte Christian Beeck den derzeitigen Erfolgslauf des FC St. Pauli und kommentiert die Skandal-Plakate einiger Fans gegen Dresden.
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© SPORT1-Grafik: Marc Tirl/Imago

Hallo Zweitliga-Freunde,

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der FC St. Pauli schwimmt derzeit auf einer richtigen Erfolgswelle - und ich muss ehrlich zugeben, dass ich diese Entwicklung nach einer furchtbaren Hinrunde nicht vorhergesehen habe.

Es scheint, dass die Winterpause vom Mannschaftsgefüge, dem Zusammenhalt und der Einstellung her einiges bei den Hamburgern ausgelöst hat.

Dazu gehört auch die Entscheidung, dass man den Trainer behalten hat. Ewald Lienen hat definitiv die Qualität, die Mannschaft ins obere Tabellendrittel zu führen. Ich denke: Spielt St. Pauli eine Rückrunde mit 22 oder 23 Punkten, geht es auch für Lienen weiter.

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Zudem haben sie mit Olaf Janßen einen erfahrenen Co-Trainer geholt, der mit Andreas Rettig ein Tandem bildet, das das Geschäft richtig gut kennt und der Mannschaft Ruhe vermittelt.

Das sieht man daran, dass die Mannschaft auch nach Rückschlägen wie der unglücklichen 0:1-Niederlage gegen Stuttgart nicht aufsteckt und gegen Dresden und Braunschweig zwei Siege gegen echte Kaliber der Liga feiern konnte.

Eine saubere, ehrliche Mannschaftsführung ist extrem wichtig im heutigen Fußball. Das scheint in Hamburg jetzt endlich gegriffen zu haben.

Vor allem die defensive Arbeit der Kiezkicker beeindruckt mich sehr: Die Abstände zwischen den Mannschaftsteilen sind enger geworden, es gibt weniger Lücken zwischen Abwehr, Mittelfeld und Angriff. So verhindern sie sehr gut, dass der Gegner sein Spiel in St. Paulis Hälfte verlagert.

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In den drei Spielen nach der Winterpause haben sie gerade einmal zwei Tore kassiert. Der Hühnerhaufen, der die Abwehr in der ersten Saisonhälfte häufig war, ist erst einmal Vergangenheit.

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Man sollte jetzt aber auch nicht vorschnell urteilen. Das Spiel am Sonntag in Bielefeld darf St. Pauli auf keinen Fall verlieren. Die Bielefelder kämpfen auch gegen den Abstieg und werden mit ihrem jungen Trainer emotional noch einmal eine Schippe drauflegen.

Für die Hamburger ist es wichtig, dass man im Abstiegskampf nicht direkt wieder ins Hintertreffen gerät. Das wird ein richtig spannendes Spiel - ich glaube aber, dass St. Pauli am Ende noch eine Ecke besser ist und knapp gewinnt.

Ein Wort will ich noch zu den skandalösen Plakaten von St. Paulis Fans beim Spiel gegen Dresden verlieren. Entsetzlicher geht es meiner Meinung nach kaum. Das war für die ganze Fußballkultur ein echter Schlag und ist St. Pauli nicht würdig.

Die Hamburger müssen diese Vorkommnisse vollständig aufklären, da sind jetzt auch die Fanbeauftragten gefragt.

Bis zum nächsten Mal,
Euer Christian Beeck

Christian Beeck absolvierte während seiner Profilaufbahn insgesamt 79 Bundesliga- und 88 Zweitligaspiele. Neben Union Berlin war er unter anderem für Hansa Rostock, Fortuna Düsseldorf und Energie Cottbus am Ball. Für Union und Cottbus war Beeck nach seiner aktiven Zeit als Spieler auch im Management tätig. Für SPORT1 analysiert Beeck seit dieser Saison das Geschehen rund um die Zweite Liga.