Statt Zweitliga-Herbstmeisterschaft nur die Verfolgerrolle: Aufstiegsfavorit VfB Stuttgart ist überraschend beim Neuling Würzburger Kickers gestrauchelt.
Stuttgart blamiert sich in Würzburg
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Bei der 0:3 (0:2)-Niederlage verpasste die Mannschaft von Trainer Hannes Wolf mit einem enttäuschenden Auftritt nicht nur erneut die Gelegenheit, durch einen Sieg die Spitzenposition von Eintracht Braunschweig zu erobern, sondern wurde auch noch von Hannover 96 überholt. (Das Spiel zum Nachlesen im Ticker)
"Wir waren überhaupt nicht präsent und haben verdient verloren. Hinten sind wir schlecht gestanden, vorne war es auch nichts. Das wird eine unruhige Weihnachtszeit", sagte Stuttgarts Simon Terodde, der Christian Gentner zu Spielbeginn als VfB-Kapitän vertrat, nach dem Spiel zu SPORT1.
VfB-Coach Wolf fand noch deutlichere Worte: "Wir haben heute auf eine dramatische Art verloren. Das will ich nicht schön reden, das war einfach nicht gut genug. Beim VfB ist die Kultur um Einsatz und Kampfgeist verloren gegangen. Das ist ja schon länger so und das müssen wir aufarbeiten."
Der Bundesliga-Absteiger geriet in der 27. Minute durch ein Tor des Würzburgers Rico Benatelli ins Hintertreffen.
Schoppenhauer mit Premierentor
Der junge Franzose Benjamin Pavard hatte den Treffer mit einem Ballverlust am eigenen Strafraum begünstigt.
Im ausverkauften Stadion am Dallenberg erhöhte Clemens Schoppenhauer (40.) mit seinem ersten Tor in der 2. Liga, als er nach einem Eckball im Durcheinander die Übersicht behielt. Nejmeddin Daghfous (80.) setzte das Sahnehäubchen obendrauf. (Spielplan und Ergebnisse der Zweiten Liga)
Torschütze Schoppenhauer war von der eigenen Leistung geradezu überrascht: "Dass wir Stuttgart auf diese Art und Weise schlagen, damit habe ich nicht gerechnet", sagte Schoppenhauer.
Während Stuttgart zum Abschluss der Hinrunde einen herben Dämpfer kassierte, krönten die Mainfranken ihre bemerkenswerte erste Halbserie im Bundesliga-Unterhaus und stehen auf einem starken sechsten Rang.
"Wir haben dieses Jahr nochmal einen draufgesetzt. Ich bin unheimlich stolz auf die Mannschaft und den Verein. Die Jungs haben sich stetig weiterentwickelt. Heute war das einfach eine klasse Leistung", zog Kickers-Trainer Hollerbach bei SPORT1 Bilanz.
Asano rettet auf der Linie
Seine Mannschaft hätte sogar noch mehr Tore erzielen können, etwa als Elia Soriano (36.) köpfte und VfB-Stürmer Takuma Asano auf der eigenen Torlinie rettete. (Tabelle der Zweiten Liga)
Der VfB vermochte nur ganz selten seine individuelle Klasse auf den Platz zu bringen, auch die Einwechslung des gesundheitlich angeschlagenen Kapitäns Christian Gentner nach einer guten Stunde brachte keine Besserung.