Es war eine Szene der seltenen und zugleich kuriosen Art.
Angst im Nacken: RB-Nerven liegen blank
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RB Leipzig-Coach Ralf Rangnick betrat vor Beginn des Spiels gegen Arminia Bielefeld den Rasen und sprach per Mikrofon zu den Fans. Er bat um Unterstützung und versuchte nach Leibeskräften, für Euphorie zu sorgen.
Doch es half nicht. Denn die Sachsen kamen am 32. Zweitliga-Spieltag gegen Arminia Bielefeld nicht über ein 1:1 (1:0) hinaus und blieben zum dritten Mal in Folge sieglos. (SERVICE: Spielplan der Zweiten Liga)
Rangnick erregt
Die logische Konsequenz: Leipzig muss im Rennen um den Aufstieg plötzlich wieder zittern. Am Samstag kann der Tabellendritte 1. FC Nürnberg im Auswärtsspiel gegen Eintracht Braunschweig den Rückstand auf zwei Punkte verkürzen. (SERVICE: Tabelle der Zweiten Liga)
(Die Highlights des Spieltags am Freitag ab 22:15 Uhr in Hattrick LIVE im TV auf SPORT1 -diesmal in Extra-Länge bis 00:00 Uhr)
Nicht nur Rangnicks ungewöhnlicher Auftritt vor der Partie zeigt, dass die Nerven unter den Verantwortlichen angespannt sind. Liegen sie vielleicht gar blank?
Vieles mag zumindest den Eindruck erwecken. So auch Rangnicks Worte nach Abpfiff der Partie.
"Der Gegner hat einmal auf unser Tor geschossen, wir ungefähr zehnmal", sagte er auf SPORT1-Nachfrage. "Wenn Sie dann meinen, dass es ein verdientes Unentschieden war, haben wir unterschiedliche Auffassungen über Fußball."
Tatsache ist, dass der Trainer für die nächste Saison noch immer nicht verkündet wurde. Rangnick hatte stets betont, dass dies erst geschehe, sobald die Liga-Zugehörigkeit geklärt sei.
"Nürnberg sitzt uns im Nacken"
Mit dem Unentschieden gegen Bielefeld verzögert sich der Fortgang dieser Causa also weiter. Ein Umstand, der Rangnick durchaus nervös machen könnte.
Auch Marcel Sabitzer hat den Ernst der Lage erkannt. "Wir haben heute zwei Punkte verloren", sagte er zu SPORT1. "Wenn man in dieser Liga nachlässt, wird es schwer. Nürnberg sitzt uns im Nacken, man spürt es fast. Der Vorsprung wird von Woche zu Woche weniger, und man kriegt natürlich mit, was geschrieben wird. Aber wir kriegen das über die Zeit."
Riesenbock zur RB-Führung
Sabitzer war es zuvor gewesen, der Leipzig nach einem dicken Abwehrschnitzer der Gäste in Führung gebracht hatte. (Die Statistiken zum Spiel)
Bielefelds Felix Burmeister vertändelte am eigenen Strafraum den Ball; Sabitzer reagierte blitzschnell und schob zu seinem achten Saisontor ein. Yussuf Poulsen (33.) und Emil Forsberg (38.) hatten noch vor der Pause das 2:0 auf dem Fuß. (SERVICE: Spielplan der Zweiten Liga)
Die Freude währte jedoch nur bis zur 60. Minute, als Brian Behrendt zum Ausgleich traf. (Das Spiel zum Nachlesen im Ticker)
"Sehr bitter für uns, vor allem die letzte Aktion", sagte Nils Quaschner. "Gerade dieses Spiel jetzt und die letzten Minuten, das ist so krass, das wegzustecken. Wir sind trotzdem absolut überzeugt von uns selbst."
Vertrauen und Zuversicht sind bei den Leipzigern also noch nicht ganz geschwunden.