Mit Stefan Effenberg hat der SC Paderborn einen Trainer-Einsteiger verpflichtet, der keinerlei Erfahrung in diesem Job mitbringt. Ein Risiko, wie die SPORT1-Experten Peter Neururer und Stefan Schnoor im Bitburger Fantalk herausstellten.
Neururer: Fragezeichen bei Effenberg
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"Es wird wieder Lotto gespielt", sagte Neururer. "Stefan Effenberg war ein überragender Fußballer, und ich schätze seine Aussagen als TV-Experte - aber ob er auch ein guter Trainer sein kann, dass weiß man nicht und dass weiß er selber auch nicht, weil er es noch nie gemacht hat", sagte der erfahrene Fußball-Lehrer.
Schnoor ergänzte: "Für Stefan kommt etwas komplett Neues. Es ist immer ein Risiko da, jemand total Unbeleckten einzustellen."
Neururer hätte es lieber gesehen, wenn Effenberg damals das Angebot von Matthias Sammer wahrgenommen hätte, als Trainer im Nachwuchsbereich des FC Bayern München zu arbeiten.
Mangels Erfahrung stehe so hinter Effenberg "ein ganz, ganz großes Fragezeichen, weil er noch nicht die Möglichkeit gehabt hat, um sich zu beweisen", meinte der 60-Jährige.
Schnoor hielt allerdings dagegen, dass ein Trainerjob bei einer Jugendmannschaft nicht mit dem bei einer Profimannschaft zu vergleichen sei.
Der 44-Jährige glaubt, dass Paderborn für Effenberg eine große Chance sein kann. Er gehe nicht zum Bundesliga-Absteiger, um "dort 2,5 Millionen Euro abzukassieren, sondern um sich als Trainer zu beweisen. Wenn er das umsetzen kann, was er gelernt hat, kann das was werden", sagte Schnoor.
Gleichzeitig warnte er den "Tiger": "Wenn er es da nicht schafft, dann hat er einen Stempel drauf. Es dürfte dann relativ schwierig für ihn werden, sich als Trainer im bezahlten Fußball durchzusetzen."
Diese Meinung teilt auch Neururer. Dass der ehemalige Bayern-Star ein "überragender Spieler war, spielt für den aktuellen Job keine Rolle", sagte er und stellte klar: "Die Zweite Liga ist nicht zum Üben da, das sollte man können."
Neururer hofft jedoch auf einen guten Start Effenbergs, dessen Paderborner am Freitag (18.15 Uhr im LIVETICKER und in unserem Sportradio SPORT1.fm) gegen den Tabellenvierten Eintracht Braunschweig antritt. (Alle Highlights der Freitagsspiele ab 22.15 Uhr in Hattrick - Die 2. Bundesliga)
Allerdings möchte er einen etwaigen Sieg nicht auf den Neu-Trainer zurückgeführt wissen, schließlich habe er bis dahin höchstens zwei Trainingseinheiten abgehalten. Neururer kritisierte, dass der SCP nicht früher in der Länderspielpause reagiert habe. "Dann hätte Effenberg eineinhalb Wochen vorher mit der Mannschaft arbeiten können."