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Nach dem Wechsel von Willi Orban vom 1. FC Kaiserslautern zu RB Leipzig

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Nach dem Wechsel von Willi Orban vom 1. FC Kaiserslautern zu RB Leipzig

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Willi Orban: Leipzig statt Europa

Willi Orban stand auf dem Zettel einiger Top-Klubs und hätte bei der U-21-Europameisterschaft spielen können. Doch er entschied sich für RB Leipzig. SPORT1 nennt die Gründe.
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© SPORT1/getty
Reinhard Franke
Reinhard Franke

Es ist ein Wechsel, der Fragen aufwirft.

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Da ist ein junger Profi, 22 Jahre, Innenverteidiger, U-21-Nationalspieler, der zu den ganz großen Talenten im deutschen Fußball zählt.

In der Jugend beim 1. FC Kaiserslautern groß geworden, absolvierte dieser Spieler in seiner ersten Saison als Profi 28 Spiele für die "Roten Teufel", in der vergangenen Runde 31. Seine Leistungen weckten schon länger Begehrlichkeiten bei einigen Top-Klubs aus der Bundesliga. Sogar aus dem Ausland kamen erste Lockrufe.

Mit der U-21-Nationalmannschaft sollte er diesem Sommer nach dem EM-Titel greifen. Die Rede ist von Willi Orban.

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Eine Bilderbuch-Karriere. Vergangene Woche geschah Überraschendes: Orban, mit einer Ausstiegsklausel in seinem Vertrag, gab seinen neuen Arbeitgeber bekannt. RB Leipzig. Zweite Liga statt Europa.

Absage an Hrubesch

Orban, beim FCK jüngster Kapitän der Vereinsgeschichte, überraschte obendrein mit einer weiteren Entscheidung.

Er bat DFB-Trainer Horst Hrubesch für die U-21-Europameisterschaft in Tschechien (17. bis 30. Juni) um seine Freistellung.

"Aus persönlichen Gründen", heißt es.

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Das Kuriose daran: Auch der Bremer Davie Selke sagte Hrubesch zuletzt ab. Sein neuer Verein ab der kommenden Saison? RB Leipzig.

Orban-Berater erklärt Wechsel

"Willi hat es sportlich erklärt. Das ist weder nicht lukrativ oder nicht reizvoll genug, die Herausforderung liegt einfach bei seinem neuen Arbeitgeber", sagt Orbans Berater Roger Wittmann im Gespräch mit SPORT1.

Auch Wolfsburgs Luiz Gustavo, Bayerns Rafinha und der frühere Nationalkeeper Tim Wiese gehören zu seinen Klienten.

"Willi wechselt jetzt den Verein und will sich neu präsentieren und hat große Ziele formuliert. Dafür hat er sich entschieden", erklärt Wittmann.

Es gehe "nicht gegen die Nationalmannschaft, sondern nur zugunsten von RB Leipzig. Er will von Anfang an mit den neuen Kollegen hart trainieren."

Wittmann weiter: "Wenn er in Kaiserslautern geblieben wäre, dann wäre das etwas anderes. Die neue Herausforderung hat den Ausschlag gegeben und zwar von ihm alleine. Er hat sich einfach Gedanken gemacht um seine Zukunft."

Rangnick: "Orban hatte schon abgesagt"

Leipzigs neuer Cheftrainer und Sportdirektor Ralf Rangnick will sich in der Sache nicht den Schwarzen Peter zuschieben lassen, was Orbans DFB-Absage angeht.

Der 46-Jährige betont bei SPORT1: "Ich habe erstmals mit Orban gesprochen, da hatte er bei der Nationalmannschaft schon abgesagt. In seinem Fall hatte der Verein nichts damit zu tun, das war vorher schon abgeklärt."

Ein fader Beigeschmack bleibt trotzdem. Der Hauptgrund für Orbans Entscheidung pro Leipzig ist einzig und allein Rangnick, wie der Berater bestätigt. 

"Der Willi hat sich für diesen Klub entschieden, weil Ralf Rangnick ihm eine unglaubliche Perspektive aufgezeigt hat", so Wittmann.

"Es gab eine neue Situation, dass der Trainer Rangnick heißt. Der Junge hat das aus Überzeugung gemacht. Ich finde es verwerflich, dass es Menschen gibt, die da jetzt irgendwas hinein interpretieren."

Berater glaubte an Bundesliga

Bis zuletzt ging Wittmann davon aus, dass sein Klient zu einem Bundesligisten wechseln wird. "Ich war davon überzeugt, dass der Willi in die Erste Liga geht, doch am Mittwoch hat er sich sportlich für Leipzig entschieden."

Wittmann ist jedenfalls froh über die Entscheidung von Orban: "Gott sei Dank gibt es junge Menschen, die sich Gedanken machen und sich dann entscheiden. Ob die dann jemand versteht, interessiert mich nicht. Mich interessiert nur dieser Junge und der hat sich nach reiflicher Überlegung für dieses Projekt entschieden."

FCK wusste von nichts

Davon erfuhren die FCK-Verantwortlichen als Letzte. "Wir sind von Leipzig kurz vor deren Bekanntgabe auf einer Pressekonferenz telefonisch informiert worden“, sagt Klub-Boss Stefan Kuntz zu SPORT1.

"Wir hätten uns gewünscht und es hätte uns gefreut, wenn Willi bei der Fan-Brisanz vorher das Gespräch mit uns gesucht hätte."

Die Enttäuschung ist groß, auch ein Grund, warum die Pfälzer den Wechsel noch nicht offiziell verkündet haben?

Wusste man denn von der Absage an den DFB? Auch da kommt ein klares "Nein" von Kuntz.

Orban habe "weder Trainer Kosta Runjaic, noch Sportdirektor Markus Schupp oder irgendeine andere Person im Verein informiert. Obwohl er unser Spieler ist, mussten wir es von Horst Hrubesch erfahren."

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Wütende FCK-Fans

Für viele FCK-Fans war der Wechsel Grund genug, einen wahren Shitstorm über Orban zu entladen.

Das aber kritisiert Wittmann deutlich: "Wenn jemand im Internet den Willi beschimpft, da ist er viel zu stark, als dass ihn das interessiert. Diese Leute identifizieren sich doch gar nicht mit Willi. Er aber hat sich mit Lautern identifiziert, doch irgendwann ist es vorbei."

So oder so: RB Leipzig und Ralf Rangnick müssen eine starke Ausstrahlung haben, dass ein junger Spieler Champions League und Europameisterschaft links liegen lässt. Orbans Bilderbuchkarriere hat sicher keinen Knick bekommen. Aber eine überraschende Wende.