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Sexismus im eSports: Streamerin ProxyFox spricht Klartext

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Sexismus im eSports: Streamerin ProxyFox spricht Klartext

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Sexismus: Streamerin packt aus

Der Entwickler von League of Legends Riot Games steht in der Kritik, ein Sexismus-Problem zu haben. Laut Streamerin ProxyFox kein Einzelfall.
Streamerin Amalie "Foxyprox" Marie Reisvaag spielte bei der League-Elite mit
Streamerin Amalie "Foxyprox" Marie Reisvaag spielte bei der League-Elite mit
© SPORT1-Grafik: instagram.com/amaliuz/Marc Tirl/Getty Images/iStock
Florian Merz
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Sina Götz
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von Florian Merz, Linh Vu

"Zuzuhören bedeutet, leise zu sein." Mit diesen Worten beginnt ein Tweet von Riot Games zu den anhaltenden Sexismusvorwürfen. 

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Das Unternehmen hinter League of Legends steht nach wie vor in der Kritik, interne Sexismusprobleme  jahrelang ignoriert zu haben.

Ein Blogpost des ehemaligen Produktmanagement-Direktor Barry Hawkins wirft speziell in diesem Fall ein neues Licht auf die gesamte Diskussion: Laut ihm soll es bereits 2013 Probleme diesbezüglich gegeben haben.

Frauen im eSports

Grundsätzlich ist das Thema Sexismus ein Umstand, welcher auch abseits von Riot Games in der Videospielindustrie und dem eSports existiert. Im Zuge der Berichterstattung zur gegenwärtigen Sexismusdebatte um Riot Games, sprach SPORT1 mit der Norwegerin Amalie "ProxyFox" Marie Reisvaag über ihren Werdegang als Frau im eSports-Bereich.

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Proxy, wie sich selbst nennt und von ihren Fans genannt wird, steht derzeit bei Misfits Gaming als Streamerin unter Vertrag, gehörte in der Vergangenheit aber auch dem League of Legends-Roster von H2k-Gaming an. Hier wurde sie als Ersatzspielerin für die Midlane verpflichtet, kam jedoch nicht zum Einsatz. Das Team spielt in der Königsklasse in League of Legends: der EU LCS.

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Ihrer Begeisterung für das beliebte MOBA-Game tat dies jedoch kein Abbruch: Für Misfits zeigt sie regelmäßig ihre Spiele live auf der Streamingplattform Twitch.

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Zu hübsch für eSports?

Gegenüber SPORT1 äußerte sich Proxy über ihre Erlebnisse mit dem Thema Sexismus. So berichtete Sie bereits via Twitter, dass sie häufiger damit in Berührung gekommen ist. "Wie auf Twitter geschrieben, hatte ich tatsächlich schlechte Erfahrungen machen müssen, nur weil ich eine Frau bin."

Unter anderem wurde ihr mitgeteilt, dass sie keinen Job bei einer der bekannten eSports-Organisationen Europas erhalten würde, da sie zu hübsch sei.

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"Mir wurde gesagt, dass sie (eSports-Clans oder Orgas - Anm. d. Red.) mich anstellen würden, wenn ich hässlich oder ein Typ wäre."  Offenbar wurden zahlreiche Geschichten über sie in die Welt gesetzt, die nichts anderes zum Ziel hatten, als ihr zu schaden.

"Über mich wurden unzählige Gerüchte verbreitet, von Menschen, die mich nicht einmal kennen. Ich wurde nicht für Jobs bezahlt, die ich erledigt habe und ich war zu ängstlich um dagegen etwas zu unternehmen, weil ich Angst davor hatte, Brücken zu verbrennen um niemals meinen Traum, in der eSports-Industrie zu arbeiten, zu verwirklichen", führt sie aus.

Mehr als nur ein Klischee

Auch einige ihrer Streamer-Kolleginnen bestätigen ihrer Meinung nach das Klischee, dass Frauen es einfacher in der Gaming-Branche haben, wenn sie sich freizügiger zeigen.

"Es gibt so viele negative Stereotypen über weibliche Spieler, dass zum Beispiel Frauen nur Videospiele spielen, um Aufmerksamkeit zu bekommen oder dass Frauen immer schlecht sind", erklärt sie mit Blick auf die Szene: "Und falls sie höher in der Rangliste stehen, wurden sie nur von besseren Spielern hochgezogen. Frauen haben es anscheinend viel "einfacher" online erfolgreich zu werden, weil sie ihren weiblichen Reizen spielen können."

Allerdings nennt sie auch prominente Gegenbeispiele, die gegen diesen Stereotyp ankämpfen: "Die besten Wege, dagegen anzukämpfen, sind bessere Vorbilder, wie Pokimane, KayPea (beides Streamenerinnen- Anm. d. Red.), sjokz (Moderatorin in der EU LCS) und weitere Frauen, die viel Mühe in wirklich guten Content stecken."

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In Bezug auf die aktuelle Situation bei Riot Games, hakte SPORT1 bei ProxyFox nach und fragte, was sich in der Industrie ändern müsse, damit derartige Situationen nicht mehr auftreten oder vermieden werden: "Es müssen zahlreiche Änderungen erfolgen. Auch, wenn es bereits Jahre dauert, geht es langsam vorwärts - speziell wenn es um Sexismus geht."

So habe sich auch die Akzeptanz von männlichen Spielern gegenüber weiblichen Gamerinnen über die vergangenen Jahre gebessert. "Es wurde in den letzten Jahren sozial akzeptabler für Mädchen, Videospiele zu spielen, wie es Jungs bereits seit Ewigkeiten tun."

Doch ihre Geschichte zeigt auch, dass es gerade im eSports noch ein langer Weg ist.

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