In den 90er Jahren gab es zwei große Fighting-Game-Serien: Street Fighter und Mortal Kombat. Wie bei Religionen konnte sich gefühlt niemand für beide Spiele entscheiden, man durfte nur einer Seite angehören.
Mortal Kombat 11 Ultimate im Test
© Warner Bros. / Netherrealm Studios
Während Street Fighter ein klassisches Prügelspiel gewesen ist, bei dem Charaktere mano a mano um die Ehre kämpften, wurden bei Mortal Kombat ganz andere Bandagen ausgepackt - ein abgetrennter Arm hier, ein paar umherkegelnde Beine dort und manchmal befand sich ein KriegerIn von einem auf den nächsten Augenblick im gesamten Raum verteilt.
Bis heute ist sich die Serie und dem doch etwas unappetitlichen Stil treu geblieben und emanzipierte sich von der Kritik, mit einem schlechteren Kampfsystem im Schatten von Serien wie Street Fighter und Tekken zu stehen.
Die Ultimative Version
Bereits 2010 wurde mit Mortal Kombat, dem Reboot, die Serien-Renaissance eingeläutet, die bis heute Bestand hat. Es folgten logische Weiternentwicklungen mit Mortal Kombat X und Mortal Kombat 11 plus dessen Add-On Aftermath.
Grundsätzlich hat sich die Serie, ähnlich wie die Produkte der Konkurrenz, der Langlebigkeit einzelner Spiele verschrieben. Anstatt wie es bei Call of Duty oder FIFA zur Norm geworden ist, jedes Jahr eine neue Version zu veröffentlichen, erhalten die Titel über einen längeren Zeitraum hinweg neue Inhalte spendiert, die sich entweder für echtes Geld (DLC-Charaktere) oder innerhalb des Games gesammelter Währung freischalten lassen - Kostüme, Konzeptzeichnungen und Co.
Zumindest ist dies bei Mortal Kombat 11 der Fall.
Mit der Ultimate Version erschien jüngst die umfangreichste Ausgabe der mittlerweile elften Iteration des Originals von 1992.
Wie schon Mortal Kombat 11: Aftermath bietet MK11 Ultimate sowohl die Grundstory des Hauptspiels, als auch die des Aftermath-Addons. On top kommen zahlreiche zusätzliche KämpferInnen und Kostüme, die sich davor ausschließlich mit dem Erwerb des Kombat Packs freischalten ließen.
Besonders für Fans des 80er Jahre Action-Kinos ein Erlebnis, lassen sich dadurch erstmals in der Reihe der Terminator (Arnold Schwarznegger) und Rambo (Sylvester Stallone) spielen und gegeneinander antreten. Abgerundet wird das Triumvirat alter Haudegen von Robocop, der wie in den ersten beiden Filmen von Peter Weller gesprochen wird.
Mehr als nur eSports tauglich
Obwohl im deutschsprachigen Raum die Szene der Fighting-Game-Enthusiasten relativ überschaubar ist, trifft man seltener auf eine leidenschaftlichere Gruppe an Gamern. Mortal Kombat gehört seit 2010 zu den bekannteren Titeln des Genres und wird nicht selten auf großen Turnieren und Events gespielt, unter anderem auf der EVO und der eigenen von Netherrealm veranstalteten Turnierserie.
Mortal Kombat 11 zählt aufgrund des überarbeiteten Kampfsystems und des entsprechend umfangreichen Rosters zu den beliebteren Teilen der Reihe.
Wer sich heute online mit anderen messen möchte, dem sei der Griff zur PC oder PlayStation-4-Version geraten. Auf der Xbox kann es stellenweise sehr lange dauern, ehe ein Gegner im Ranked-Modus gefunden wird.
Fazit
Mortal Kombat 11 Ultimate ist die bis dato umfangreichste Version von Mortal Kombat 11. Mit mehr als zwölf DLC Charakteren und einem Basis-Roster von insgesamt 25 KämpferInnen bietet der Titel alles, was das Herz eines Serienfans höher schlagen lässt. Auch Serienneulinge können beherzt zugreifen, bietet der Titel den bis dato umfangreichsten Tutorialmodus der gesamten Reihe.
Man sollte sich aber durchaus darüber im klaren sein, das die Präsentation nicht für alle Mägen ausgelegt ist.