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TimKalation: Schatten des Tradings

Der schmutzige Teil von Trading in FIFA Ultimate Team – Ruhm und Geld um jeden Preis. TimKalation über Probleme und Schattenseiten des Tradens in FIFA 21.
Kann EA sogar noch gieriger werden? Tim findet: Ja
Kann EA sogar noch gieriger werden? Tim findet: Ja
© TimKalation / EA Sports / SPORT1

Hallo Freunde!
EA SPORTS verdient sehr viel Geld mit ihrem Zugpferd FIFA und Ultimate Team. Geld hat in der Geschichte der Menschen seit jeher Neid und Missgunst hervorgerufen.

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Manch ein FIFA-Spieler ist von dem ein oder anderen rund um FIFA und EA SPORTS so enttäuscht oder frustriert, dass sich das Gefühl des Neids oder sogar der Missgunst; "EA hat soviel Geld nicht verdient!" ausbreitet.
Gekauft wird es freilich dennoch; es ist eben König Fußball und die Alternativen rar.

"Ich möchte auch soviel Geld mit FIFA verdienen!" Auch soviel wie EA SPORTS zu verdienen wird sehr schwierig, okay. Aber ein kleines Stück vom Kuchen wäre ja auch schon etwas. Aber das ist natürlich nicht möglich.

Nicht? Das Sehen einige anders und machen sich ans Werk. Aber wie?

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Heute möchte ich zwei Beispiele ausführen; da wären zum einen "die Trader". Pauschal von "die" zu sprechen ist falsch. Aber in den letzten Monaten wurde ein Klima des Misstrauens geschaffen, welches jeden Trader in FIFA Ultimate Team unter Verdacht stellt. Aber halt; was ist denn überhaupt geschehen?

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Trading-Tipps als Business

Ich hole ein wenig aus. Das Traden, also das geschickte Handeln von Karten in Ultimate Team um Coins, die Spielwährung, zu verdienen, erfreut sich seit Jahren wachsender Begeisterung. In den Anfängen des bewussten Tradens vor einigen Jahren war der Umgang mit der Thematik weitestgehend romantisch naiv. Man handelte für sich persönlich und der ein oder andere tauschte sich in Foren aus. Man half sich und die wenigsten Content-Creator befassten sich mit Trading.

Im Laufe der Zeit wurde deutlich, dass das Thema Trading auf enormes Interesse stößt und quasi jeder FIFA-Spieler seine Coins gerne möglichst einfach und schnell vermehren möchte. Und so wuchs auch die Anzahl derer, die bewusst entsprechende Tipps auf allen möglichen Plattformen gaben. Und wer gute Tipps auf Lager hat, versammelt schnell eine große und dankbare Anhängerschaft um sich.

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Und damit kommen wir zur Kernthematik; mit großer Reichweite ist in der heutigen Zeit leicht echtes Geld zu verdienen. Das verstehen immer mehr Menschen und möchten, da sind wir wieder beim Kuchen, ein Stück davon abhaben. Nur; wenn es immer mehr Trader gibt die Tipps geben und diese Tipps sich letztlich alle ähneln oder sogar identisch sind (das liegt in der Natur der Sache); wie sticht man dann hervor?

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Die Lösung ist klar: Der Transfererlös. Also der Verkaufspreis abzüglich des Einkaufspreises. Die 5% EA-Gebühr bei jedem Transfer bleibt unberücksichtigt. Jeder kann seinen Transfererlös im Spiel überprüfen und sogar mit seinen Freunden vergleichen. Und nicht nur mit seinen Freunden! Man kann sogar die Top 100 Spieler mit dem höchsten Erlös sehen! Dann ist klar; ist man in dieser Top 100, dann gehört man zu den besten Tradern der Welt und kann fantastische Tipps geben.

Traurige Realität

Der Transfererlös lässt sich auf mannigfaltige Art und Weise erhöhen, ohne jemals auch nur eine Sekunde in seinem Leben Trader gewesen zu sein.

Und nun sind wir mittendrin im schmutzigen Bereich des Tradings von FIFA Ultimate Team: Täuschung, Betrug, Gier und Drohungen.

Heimlich FIFA-Points aufladen, Packs öffnen und die gezogenen Spieler verkaufen. Zählt 100% zum Transfererlös. Heimlich? "RTG"-, also "Road to Glory"-Trader, die kein Echtgeld ausgeben genießen besonderen Ruhm. Macht man es besonders geschickt, lädt man die FIFA-Points nicht auf seinen offiziellen Haupt-Account, sondern auf einen zweiten, dritten etc. und kauft sich damit seine Deals auf dem Haupt-Account ab. Zwei Fliegen mit einer Klappe: Deals auf Social-Media posten und Transfererlös.

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Geht aber auch einfacher. Glitches (Spielfehler) mit denen man nur durch das immer und immer wiederkehrende Kaufen und direkte Verkaufen von einem Objekt seinen Erlös erhöhen kann, ohne einen einzigen Coin zu verdienen. Durch die 5% EA-Gebühr sogar Verlust macht. Aber 1.000.000 Coins Erlös kosten so nur 50.000 Coins. Ein günstiger Preis für den falschen Ruhm.

Externe, verbotene Tools, mit denen man in der offiziellen Web-App agieren kann:

  • Zum Beispiel in dem man automatisch typische Kartenpreise sieht und keine Ahnung von Preisen haben muss; Schnäppchen wird angezeigt? Zack, gekauft! Gewinn!
  • Bots, die automatisiert jede Sekunde den Transfermarkt abfragen; Schnäppchen? Zack, gekauft! Gewinn!
  • Das Manipulieren günstigster Preise auf FUTBIN (externe Plattform die unter anderem Marktpreise anzeigt), damit eine Karte günstiger erscheint als er in Wirklichkeit ist, damit arglose Spieler zu diesem vermeintlichen Marktpreis ihre Karte anbieten und die Bots ein Schnäppchen finden: Zack, gekauft! Gewinn!
  • Und noch einige weitere Möglichkeiten; alle aufzuzählen sprengt den Rahmen.

Aber was nun? Was, wenn man Top 100 Trader ist?

Wir erinnern uns: Reichweite bedeutet Geld. Wie wandelt man seine Reichweite nun also in echtes Geld um? Videos und Streams zum Thema Trading geben Klicks, Werbeeinnahmen, bezahlte Abonnements und Partnerschaften. Sogenannte Patreon-Discord-Abonnements kosten teilweise über 20€ pro Monat und werben mit Trading-Tipps.

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Ebenso monatliche Abonnements, um Zugang zu WhatsApp-Gruppen zu bekommen die Tipps geben, Trading-eBooks die Millionen Coins versprechen und vieles weiteres; der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.

Ist es verwerflich Geld zu verdienen? Nein. Als Unternehmensberater würde es auch irritierend sein, wenn ich etwas dagegen hätte mit Wissen und Leistung Geld zu verdienen. Und genau hier kommt es zu häufig zu einer moralisch ausgesprochen bedenklichen Schieflage. Wenn die Basis auf der "Ruhm" generiert wurde aus Betrug und Täuschung basiert, habe ich persönlich ein Problem damit.

Wenn der Titel "Top 100 Trader" oder generell Erlöse nicht durch eine ehrliche Kombination aus Leistung und Wissen, sondern durch beschriebene Methoden erzielt wurden.

Oder wenn ein grundsätzlich guter Trading-Tipp nach folgendem Schema abläuft:

  1. Selbst kaufen
  2. Seinen engsten Vertrauten den Kauf empfehlen
  3. Seinen zahlenden Patreon-Kunden den Kauf empfehlen
  4. Seinen Social-Media-Followern den Kauf empfehlen
  5. Auf Preisanstieg durch Tipp warten
  6. Selbst verkaufen
  7. Seinen engsten Vertrauten den Verkauf empfehlen
  8. Seinen zahlenden Patreon-Kunden den Verkauf empfehlen
  9. Seinen Social-Media-Followern empfehlen zu verkaufen, wenn sie mit dem Gewinn zufrieden sind

Die Reihenfolge ermöglicht sich selbst den besten Kauf- und Verkauf-Preis. Dann in entsprechender Reihenfolge den anderen. Wie man der Reihenfolge entnehmen kann, basiert alles auf Kosten der Social-Media-Follower. Wenn diese Glück haben, dann kommt am Ende noch der ahnungslose "Couch-Harald", eine persönliche Begrifflichkeit für einen ganz "normalen" FIFA-Spieler, sodass außer diesem alle Gewinn machen.

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Wenn der Trading-Tipp in der Masse nicht funktioniert hat und Beschwerden kommen, zeigt man, dass es bei einem selbst funktioniert hat (man selbst hat ja am günstigsten eingekauft und rechtzeitig verkauft) und holt seine engsten Vertrauten als weiteren Beweis für die Qualität des Tipps hinzu. Ein perfides System.

Täuschung, Betrug, Gier hatten wir. Und was ist mit Drohungen?
Wenn Content-Creator andere bedrohen, damit diese bestimmten Content nicht zeigen, weil sie diesen fälschlich als exklusiv ihren Betrachten, wenn Trading-Discords andere ausspionieren und damit drohen Tipps zu veröffentlichen und davon nur ablassen wenn Geld fließt, wenn persönliche, private Informationen nur gegen Geld oder andere Leistungen nicht veröffentlicht werden, dann ist endgültig ein Klima geschaffen das alle Grenzen des guten Geschmacks und der Moral überschreitet.

Status Quo

All die oben genannten Methoden sind Beispiele für die immer schneller fortschreitende Spirale aus Gier nach Reichweite, Ruhm und Geld, um jeden Preis. Und was ist dieser Preis? Der Verfall von Werten und die Zerstörung des Grundgefühls innerhalb der gesamten FIFA-Community, dass man sich vertrauen kann und man bedenkenlos zu guten Leuten aufschauen, sich etwas abschauen kann.

Dies geht am Ende auf unser aller Kosten. Der frustrierte "Couch-Harald", der vielleicht mit dem Spielen aufhört und das Misstrauen aller die sich näher mit FIFA Ultimate Team und Trading beschäftigen und "tief drin" sind. Auf YouTube, Twitch, Twitter, Foren und Co. Das Wohlgefühl, das ein Spiel bieten sollte, geht verloren. Für uns alle.

Ist Trading verwerflich? Nein. Sind alle Trader gleich und agieren allein mit dem Fokus auf Ruhm und Geld? Nein. Auch ich bin Trader seit der ersten Stunde. Ich kann mit ruhigem Gewissen sagen, dass ich immer "sauber" war und es auch bleiben werde. Und von Tradern meines Schlages gibt es weiterhin viele. Vielleicht ist es sogar die Mehrheit. Aber jene mit den oben genannten Methoden vergiften unser aller Klima und den Ruf eines jeden Traders. Ob ehrlich oder nicht.

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Hier sind alle anderen Trader gefragt. Transparent sein, offen sprechen, Missstände aufzeigen, Fehler eingestehen und aufklären. Und die Zuschauer, Follower, Trading-Interessierten? Schaut genau hin. Bewertet nicht nach Transfererlös. Gewichtet Hilfsbereitschaft, Nachvollziehbarkeit der Tipps und Ehrlichkeit.

Zusammen sind wir der größte Teil der Community, bestimmen, das Klima und entscheiden in welchem Umfeld wir uns bewegen möchten. Jeder darf nach Ruhm streben. Jedem ist sein Geld gegönnt. Aber lasst es wieder auf Leistung, Wissen und Ehrlichkeit basieren. Immer höher, schneller, besser ist nicht der Weg.

Was ist die Lösung?

Am Anfang sprach ich von zwei Beispielen für den Wunsch nach Geld verdienen mit FIFA Ultimate Team. Das Stück des Kuchens; Ihr erinnert Euch.

Bots hatte ich bereits erwähnt. Bots, die automatisch nebenbei die Coins generieren. Coins-Farmen bei denen dutzende und hunderte dieser Bots den Transfermarkt abgrasen und diese Coins dann gegen Echtgeld an Spieler verkaufen. Fünf- bis sechsstellige Umsätze sind dabei möglich. Jeden Monat.

Dies geschieht alles auf Kosten des normalen, ehrlichen Spielers. Es ist mittlerweile nahezu unmöglich mit normalen Mitteln Spieler zu günstigeren Preisen zu ergattern. Um das System der Bots zu unterstützen, wird wie beschrieben FUTBIN manipuliert. Auf? Richtig. Kosten des "Couch-Haralds".

Eine Lösung? Die Abschaltung der Web-App ist eine. Aber eine harte, die alle Spieler bestraft. Es ist an dieser Stelle auch nicht meine, nicht unsere Aufgabe eine Lösung zu finden. Dies ist Aufgabe von EA SPORTS. Wir können nur unseren Teil dazu beitragen, dass das FIFA, das wir spielen, eines ist, in dem wir uns möglichst wohl fühlen. 

Nicht Ruhm und Geld den Weg vorgeben lassen. Sondern das Miteinander. Die Methoden. Die Werte. Am Ende für uns alle.

Euer Tim