Eigentlich war alles anders geplant und sollte an die Veranstaltungen der letzten Jahre anknüpfen.
FIFA 20 sucht den Deutschen Meister
© VBL / Bundesliga
Die besten Spieler aus FIFA-Deutschland kommen zusammen und spielen gemeinsam die Finalisten der PlayStation 4 und Xbox One aus. Anschließend sollte dann im großen übergreifenden Finale der neue Deutsche Meister der Virtual Bundesliga gefunden werden.
Eigentlich. Doch die Coronapandemie veränderte alles.
Weltweit wurden Großveranstaltungen abgesagt oder auf unbestimmte Zeit ausgesetzt. Davon waren nicht nur Konzerte oder die Bundesliga betroffen, auch eSports-Veranstaltungen mussten abgesagt werden, teilweise auf den letzten Drücker, wie die Besucher der ESL One Katowice zu spüren bekamen.
Auch aktuell sind größere Unternehmungen untersagt. Zumindest in der Bundesliga rollt der Ball, wenn auch vor verwaisten Zuschauerrängen. Mit dem FC Bayern München wurde der Deutsche Meister mittlerweile gefunden. Doch ein Deutscher Meister steht noch aus - der Deutsche Meister der Virtual Bundesliga.
85er Modus von Zuhause
Die Veranstalter hinter der virtuellen Ausgabe der Bundesliga haben sich vor Kurzem dazu entschieden, das Event stattfinden zu lassen. Dabei wird der neue Deutsche Meister jedoch nicht bei einem lokalen Event ausgespielt, stattdessen findet die Veranstaltung ausschließlich online und im sogenannten 85er Modus statt, bei dem jeder Spieler den gleichen Finalwert von 85 Punkten aufweist.
Beginn der Veranstaltung ist am 24. Juni. Dann geht es für die Teilnehmer in die Vorrunde, in der insgesamt 24 Spieler, verteilt auf vier Gruppen, um den Einzug in die K.o.-Phase kämpfen.
Pro Konsole ist ein eigenes Finale geplant, während der Deutsche Meister in einem plattformübergreifenden Duell entschieden wird.
Die Crème de la Crème der deutschen FIFA-Szene
Bei der Virtual Bundesliga ist alles vertreten, was in der deutschen FIFA-Szene Rang und Namen hat. Unter anderem treten der amtierende Weltmeister Mohammed "MoAuba" Harkous und Wolfsburg-Profi Benedikt "SaLz0r" Saltzer an. SPORT1 sprach mit beiden im Vorfeld zum Event. Beide haben eine klare Meinung zur Veranstaltung und dem Spielmodus.
Tatsächlich zeigten sich beide weniger begeistert, wenn es um den 85er-Modus geht.
"Im Grunde verstehe ich nicht, warum man sich nicht für den FUT-Modus entschieden hat, wie es bei jedem anderen FIFA-Event auch der Fall ist.", kritisierte "MoAuba". "Ich werde natürlich mein Bestes geben und möchte am Ende des Tages auch gewinnen."
Auf die Frage, ob die Spieler einen Vorteil darin sehen, dass sie als Content Creator und Streamer sowieso von Zuhause aus spielen, gab sich SaLz0r gelassen. "Im Grunde ist es unser Job, das Ganze von Zuhause aus zu machen, zu streamen und Videos für YouTube aufzunehmen. Aber einen Vorteil sehe ich darin nicht, es macht ja im Grunde jeder. Sprechen wir jedoch von einer Vor-Ort-Veranstaltung, sieht das Ganze schon anders aus. Gerade die Spieler, die keine LAN-Erfahrung haben, dürften entsprechend nervös agieren."
Doch egal ob online oder offline, gewinnen wollen beide. Während der Profi auf Wolfsburg auf ein reines Team-Finale hofft, ist es Weltmeister Mo hingegen egal.
"Ehrlich, mir ist es egal auf wen ich im Finale treffe, am liebsten auf den schwächsten Teilnehmer des Turniers", erklärte er scherzhaft.