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Werders eACADEMY im Überblick

Der deutsche Club-Meister Werder Bremen hat sein eSports-Engagement mit der Gründung der eACADEMY ausgeweitet. Die Vision dahinter ist so spannend wie vielschichtig.
Was erwatet sich Werder Bremen von seinem Nachwuchsprogramm?
Was erwatet sich Werder Bremen von seinem Nachwuchsprogramm?
© Werder Bremen

Von Florian von Stackelberg

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Der Zeitplan war eng getaktet. Freitagmorgen, kurz nach 0 Uhr, München: Im letzten Saisonspiel der Virtual Bundesliga Club Championship wird der SV Werder Bremen eSports Deutscher Club-Meister in FIFA 20. Einer der Sieger ist Erhan "Dr. Erhano" Kayman, er stemmt die Meisterschale im Konfettiregen zur Studio-Decke.

Am selben Tag, Freitagnachmittag, kurz nach 16 Uhr, im knapp 800 Kilometer entfernten Oldenburg: "Dr. Erhano" läuft unter tosendem Applaus in eine Veranstaltungshalle. Ein offline Qualifikations-Turnier der Werder eACADEMY beginnt gerade als der Star-Gast mit der Meisterschale unter dem Arm in Empfang genommen wird. Er ist gekommen um Talente zu scouten.

Dass der neue Deutsche Meister diese Strapazen auf sich nimmt, zeigt welchen Stellenwert die Werder eACADEMY für die Bremer hat. Auch der Meistermacher im Hintergrund bei Werder ist gekommen. Dominik Kupilas, Leiter Content & Digital und hauptverantwortlich für den eSports beim SV Werder. Im Gespräch mit SPORT1 sagt er: "Es geht darum, aufstrebenden FIFA-Talenten aus der Werder-Region die Möglichkeit zu geben, aktiver Part unseres eSports-Teams zu werden." Als Coach und Mentor ist "Dr. Erhano" tätig.

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Eine Frage stellt sich aber: Wieso braucht der zweifache Deutsche Meister mit zwei außergewöhnlich guten Spielern überhaupt eigenen Nachwuchs? "Die kurze Antwort darauf könnte lauten: Um auch in Zukunft die Chance zu haben, Meister zu werden. Das würde jedoch nicht tief genug greifen", sagt Kupilas. Vielmehr geht es Werder darum, sich von einzelnen Spielern unabhängig zu machen und ein breites Fundament zu schaffen, auf dem auch in Zukunft FIFA auf höchstem Niveau gespielt werden kann.

Und so zocken die 70 Teilnehmer des Qualifikationsturniers in Oldenburg munter drauf los. In jeweils drei Offline-Turnieren qualifizieren sich die besten drei Spieler für das Final-Turnier, dazu kommt von jedem Stop ein weiterer Wettbewerber per Wildcard weiter.

Das "Werder-Gen"

Die Vision von Werder eSports ist vielschichtig, denn "es geht nicht ausschließlich um das Können am Controller. Die Idee der eACADEMY reicht weit darüber hinaus. Wir möchten auch die körperliche Fitness und Persönlichkeitsentwicklung der Talente fördern", sagt Kupilas. Dazu soll durch die regionale Nähe das "Werder-Gen" weiter gestärkt werden. In das Scouting-Raster fällt nur eine relativ kleine Gruppe: "Wir haben die Zielgruppe sowohl geografisch, als auch demografisch eingegrenzt. Die Spieler sollen zwischen 14 und 19 Jahren alt sein und aus einem 100 Kilometer-Umkreis von Bremen kommen", sagt Kupilas.

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Und was verspricht sich Werder eSport von der Akademie? Dominik Kupilas ist davon überzeugt, dass es in Zukunft noch mehr Teamwettbewerbe geben wird. "Das ist automatisch gleichbedeutend mit einer höheren Belastung der Spieler. Da kann es schon sinnvoll sein, eigene Spieler auszubilden und diese Schritt für Schritt behutsam zu entwickeln, sodass sie zukünftig auch auf (inter-)nationaler Bühne konkurrenzfähig sind", sagt er.

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Die Spieler auf ein entsprechendes Niveau zu bringen ist die Aufgabe von "Dr. Erhano", einem der renommiertesten und erfahrensten FIFA-Akteure weltweit. "Er kennt das Spiel in- und auswendig und verfügt entsprechend über einen riesen Erfahrungsschatz, den er gewillt ist weiterzugeben", sagt Kupilas. Und wer "Dr. Ehano" bei den Scouting-Events beobachtet, der merkt schnell, wie viel Spaß es ihm macht, sein Know-how an den Nachwuchs weiterzugeben und einzelne Spieler zu verbessern. "Die Talente sollen von den Erfahrungen unserer gestandenen eSportler profitieren und sich in deren Schatten selbst zu guten Spielern entwickeln", sagt Kupilas.

Gegen Ende des Events in Oldenburg finden Kupilas und "Dr. Erhano" noch einmal motivierende Worte, um die Talente noch einmal zur Höchstform zu treiben. Sie wirken trotz der kurzen Nacht weder müde noch genervt vom langen Tag. Sie brennen beide darauf, die Teilnehmer für das Final-Event zu scouten.

Aber: Kein Projekt ohne Zeitpunkt zur Reflexion. Die Spieler und Spielerinnen, die es am Ende ins Talent-Team schaffen, werden bis zum Saisonende von FIFA 21 bei Werder unter Vertrag genommen. "In dieser Zeit werden wir sowohl schauen, ob wir einzelnen Talenten den Schritt in den Profi-Kader zutrauen und natürlich auch, ob eine weitere Scouting-Serie Sinn macht. Da sind wir sehr offen in alle Richtungen", sagt Kupilas.

Nach dem Event in Oldenburg werden die Top drei von "Dr. Erhano" und Dominik Kupilas geehrt und auch der Wildcard-Gewinner darf sich freuen. Der erste Schritt in der Werder eACADEMY ist den Talenten damit gelungen.