Uwe Krupp rechnet im Zuge der Coronakrise und des damit verbundenen vorzeitigen Abbruchs der DEL-Saison mit weitreichenden Folgen.
Krupp über DEL: "katastrophal"
"Es ist schon ein Hammer, die Saison einfach so abzusagen. Ich glaube, für das Eishockey hat das katastrophale Auswirkungen. Ein paar Vereine werden schon hart zu kämpfen haben, um am Ende in die neue Saison zu starten", sagt der Trainer der Kölner Haie im Gespräch mit SPORT1. "Wenn man sich aber das ganze globale Bild anschaut, muss man sagen, dass es schon die richtige Entscheidung war."
"Momentan sitzen wir alle und warten, aber die endgültigen Konsequenzen dieser Absage werden wir erst im Sommer oder Herbst sehen, wie sich die einzelnen Vereine mit dieser Sache auseinandergesetzt haben und welche finanziellen Auswirkungen es hat", führt Krupp weiter aus.
Krupp mahnt zu "einer gewissen Vernunft"
Trotz der noch immer weltweit angespannten Lage rechnet der ehemalige Bundestrainer dennoch damit, dass die DEL den Spielbetrieb in der kommenden Saison wieder wie geplant aufnehmen kann.
"Wir gehen davon aus, dass es eine Saison geben wird. Aber es gibt auch eine gewisse Vorsicht in der Planung und wie aggressiv wir den Spielermarkt angehen, weil wir natürlich keine Garantien haben. Wir sind so ein bisschen in der Warteschleife", sagt Krupp.
Und auch wenn sich die Haie mit Maury Edwards und James Sheppard bereits namhaft verstärkt und zudem den Vertrag mit Routinier Alexander Oblinger um ein Jahr verlängert haben, mahnt Krupp trotzdem, "mit einer gewissen Vernunft, in die Saisonplanung hineinzugehen und ein bisschen die Füße still zu halten".
Situation in Tschechien entspannter
Aktuell hält sich der frühere NHL-Profi und zweimalige Stanley-Cup-Gewinner Krupp in Prag auf, wo er bis Januar noch als Trainer bei HC Sparta Prag unter Vertrag gestanden hatte.
Während in Deutschland aktuell erst über erste Lockerungen der bestehenden Beschränkungen im Zusammenhang mit dem Coronavirus debattiert wird, ist man in Tschechien bereits einen Schritt weiter und lockert erste Restriktionen.
"Ich sehe auch jetzt hier in Tschechien so etwas wie Licht am Ende des Tunnels. Der größte Unterschied ist einfach, dass die Tschechen alles circa zwei Wochen vor Deutschland gemacht haben. Die haben die Schulen und die Läden zwei Wochen früher dicht gemacht", beschrieb der 54-Jährige die Situation bei SPORT1.