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Corona: DEL-Geschäftsführer Gernot Tripcke über neuen Saison und Geisterspiele

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Corona: DEL-Geschäftsführer Gernot Tripcke über neuen Saison und Geisterspiele

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DEL-Boss: Das könnte Klubs ruinieren

Bereits vor fünf Wochen wurde die DEL-Saison abgebrochen. Jetzt wird für die neue Spielzeit geplant - doch die Herausforderungen für Liga und Klubs sind enorm.
DEL-Geschäftsführer Gernot Tripcke spricht über die Planungen für die neue Saison
DEL-Geschäftsführer Gernot Tripcke spricht über die Planungen für die neue Saison
© SPORT1-Grafik: Marc Tirl/Imago/iStock
Franziska Wendler
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Bjarne Lassen
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Kann die Saison fortgesetzt werden oder lässt sich ein Abbruch nicht mehr verhindern?

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Es ist DIE Frage im Fußball, auch in der Handball-Bundesliga steht eine Entscheidung kurz bevor. Die DEL hingegen beendete die Saison bereits vor fünf Wochen und beschäftigt sich bereits mit einem anderen Thema: Wie geht es in der neuen Spielzeit weiter?

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Bis zum 31. August sind Großveranstaltungen in Deutschland verboten. Es ist aber durchaus möglich, dass sich das Verbot auch bis in den September erstreckt, womit auch die DEL-Saison betroffen wäre. 

"Wir haben uns damit natürlich beschäftigt, auch schon im Vorfeld. Jetzt haben wir eine konkrete Aussage, dass es bis Ende August keine Großveranstaltungen gibt. Das ist im Prinzip eine gute Nachricht für uns, da es die neue Saison, die am 18. September beginnt, nicht betrifft", erklärte DEL-Geschäftsführer Gernot Tripcke im Gespräch mit SPORT1.

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Späterer Saisonstart oder neuer Modus möglich

Der 52-Jährige hoffe natürlich, dass eine Vorbereitung und Training im Vorfeld möglich sind. Gehe man davon aus, dass ab dem 1. September wieder gespielt werden kann, lasse sich auch etwas Positives herausziehen.

"Ich denke, man hat sich schon gut überlegt, jetzt schon ein langfristiges Verbot auszusprechen. Wenn man da jetzt eine so klare Linie fährt, was wahrscheinlich auch Sinn macht, ist die Hoffnung groß, dass es danach wieder normal weiter geht", so Tripcke.

Aber auch wenn die Deadline wider Erwarten verschoben werden sollte, habe man natürlich Wege und Mittel im Hinterkopf, das zu kompensieren: Ein späterer Saisonstart oder ein veränderter Modus kämen in Frage, erklärte Tripcke. Aber: "Alle Planungen gehen erstmal dahin, dass wir am 18. September spielen können."

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Während im Fußball Geisterspiele zum großen Thema geworden sind, wären Partien unter Ausschluss der Öffentlichkeit in der DEL nicht umsetzbar - aus logistischen und wirtschaftlichen Gründen.

Tripcke: "Brauchen definitiv Spiele mit Zuschauern"

"Wir brauchen definitiv Spiele mit Zuschauern. Außer in ganz kurzfristigen Ausnahmesituationen sind für uns Geisterspiele keine Option", so der DEL-Boss. Stattdessen würde man versuchen, "noch mehr zu stauchen und eine höhere Frequenz in die Spieltage zu bekommen, beziehungsweise den Modus in den Playoffs möglicherweise zu verkürzen, um Zeit zu gewinnen."

Aber nicht nur die Liga steht vor großen Herausforderungen. Auch den DEL-Klubs stehen harte Zeiten bevor. "Es gibt natürlich Probleme mit der Liquidität im Sommer nach dem Wegfall der Erlöse der Playoffs.", sagte Tripcke.

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Mit der Verwaltungsberufsgenossenschaft wird im Mai pro Verein ein hoher sechsstelliger Betrag fällig. Das summiert sich für die DEL-Klub auf rund zehn Millionen Euro.

"Bei einem Gesamtvolumen des Umsatzes von 120 oder 130 Millionen sind das fast zehn Prozent unseres Gesamtumsatzes, die an Versicherungsbeiträgen fällig werden." Diese seien ohnehin sehr fraglich, weil sie "völlig überhöht sind und in keinem Verhältnis zu den Kosten stehen, die wir verursachen."

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"Liquidität bei Vereinen sehr angespannt"

Normalerweise stehen den Beiträgen Erlöse aus den Playoffs oder aus Dauerkartenverkäufen, die im Normalfall im Frühjahr schon für die neue Saison starten, gegenüber.

"Das ist jetzt natürlich alles entfallen oder deutlich reduziert. Dadurch ist die Liquidität bei den Vereinen sehr angespannt", so Tripcke. Eine Verschiebung der Verwaltungsberufsgenossenschaft in das neue Jahr sehe der Ligenleiter daher als sehr wichtig an. Sonst könnte es schlimmstenfalls deutsche Klubs ruinieren - ähnlich wie im Volleyball.

"Grundsätzlich hoffe ich, dass alle das kompensieren und überstehen können. Wir arbeiten aber mit Hochdruck – ob Anträge auf Kurzarbeitergeld oder Stundung der Verwaltungsberufsgenossenschaft - und versuchen, unsere Klubs so gut wie möglich zu unterstützen."

In dieser schwierigen Zeit sind auch ungewöhnliche Kooperationen nicht ausgeschlossen. Die Sportarten arbeiten zusammen - gerade beim Thema Versicherungsbeiträge.

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