Titelverteidiger Red Bull München steht in den Playoffs um die deutsche Eishockey-Meisterschaft vor dem erneuten Finaleinzug.
Eiskalte Münchner vor Finaleinzug
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Die Mannschaft von Trainer Don Jackson gewann im Halbfinale der DEL auch das zweite Auswärtsspiel bei den Eisbären Berlin mit 3:1 (0:1, 2:0, 1:0) und ging in der Best-of-seven-Serie mit 3:1 in Führung. München kann damit bereits am Sonntag (ab 16.30 Uhr im LIVETICKER) im fünften Aufeinandertreffen in eigener Halle alles klar machen.
In der Anfangsphase begegneten sich beide Teams auf Augenhöhe. Mal hatten die Eisbären mehr vom Spiel, mal die Münchner. In der Folgezeit gaben die Hauptstädter mehr Gas und erspielten sich unter großem Jubel der Zuschauer Chance um Chance.
Danny Aus den Birken, der bereits am Dienstag die Eisbären-Stürmer mit starken Paraden zum Verzweifeln gebracht hatte, stand aber jeweils gut.
Müller schließt Traumsolo ab
In der 17. Spielminute war aber auch er chancenlos. Verteidiger Jonas Müller tankte sich über die rechte Seite ins Drittel der Gäste. Die Münchner Abwehrspieler machten dabei eine schlechte Figur. Aus spitzem Winkel schlenzte Müller den Puck in die Mitte, der dann leicht abgefälscht von einem Gästespieler über die Schulter von Aus den Birken ins Tor segelte.
Das zweite Drittel sah zunächst dominierende Eisbären, die dem 2:0 näher waren als München dem Ausgleich. Aus den Birken parierte gegen Charles Linglet (25.), Darin Olver (28.) und Florian Busch (31.) mehrfach bravourös.
Unterbrechung wirft Eisbären zurück
Es folgte eine kuriose Unterbrechung, die den Spielfluss der Eisbären ins Stocken brachte. Ein Linienrichter musste wegen einer blutenden Wunde an einem Finger länger an der Bande behandelt werden. Die Verletzung erwies sich als so schlimm, dass er in der Eisbären-Kabine genäht werden musste.
Der EHC setzte sich danach desöfteren im Eisbärendrittel fest. Der Lohn: Das 1:1 durch Jon Matsumoto.
Der Kanadier wollte die Scheibe kurz vor dem Tor zu seinem freien Kollegen Konrad Abeltshauser schieben, diese sprang aber von einem Schläger eines Eisbären-Verteidigers vor seine Füße zurück und Matsumoto schob eiskalt am verdutzten Petri Vehanen im Tor vorbei ein. Eine kalte Dusche für die Eisbären!
In der 39. Spielminute stellte der Meister den Spielverlauf endgültig auf den Kopf. Derek Joslin traf wie aus dem Nichts zur Führung.
Trotz 13:4 Torschüssen im zweiten Drittel gingen die Eisbären daher mit einem Rückstand ins letzte Drittel.
Kein Tor in vier Minuten Überzahl
In dieses starteten die Eisbären mit hohem Tempo. Die größte Chance auf den Ausgleich ergab sich nach einer vierminütigen Strafzeit gegen Richie Regehr (46.). Dem schlechtesten Powerplay-Team aller Playoff-Teilnehmer fiel gegen die Defensivspezialisten der Münchner jedoch nichts ein.
Für die endgültige Entscheidung sorgte dann Steve Pinizzotto mit einem Empty-Net-Goal 18 Sekunden vor Ende der Partie.
München hatte Spiel eins in eigener Halle nach einem Overtime-Krimi mit 2:3 verloren. Dann folgte für Red Bull ein 2:1-Erfolg in Berlin sowie ein souveränes 5:1 in der bayerischen Metropole.
"Es war ein ausgeglichenes Spiel. Wenn wir im zweiten Drittel unsere Chancen nutzen, geht das Spiel anders aus", sagte Eisbär Florian Busch nach der Partie bei SPORT1. "Wir haben uns noch nicht aufgegeben", schickte er danach eine Kampfansage an die Münchner.
Das Spiel im Stenogramm:
Eisbären Berlin - Red Bull München 1:3 (1:0, 0:2, 0:1)
Tore: 1:0 Müller (16:22), 1:1 Matsumoto (35:33), 1:2 Joslin (38:52), 1:3 Pinizzotto (59:42)
Zuschauer: 14200
Strafminuten: Berlin 6 - München 6
Playoff-Stand: 1:3