Wunder, Sensation, Mega-Comeback - egal, wie man es bezeichnen möchte, genau das braucht der EHC Red Bull München am Dienstagabend im Viertelfinal-Rückspiel der Champions Hockey League. (CHL: EHC Red Bull München - Djurgarden Stockholm ab 19.55 Uhr LIVE im TV auf SPORT1)
EHC braucht größte CHL-Sensation
Nach der enttäuschenden 1:5-Pleite im Hinspiel bei Djurgarden Stockholm muss im zweiten Aufeinandertreffen in der Münchener Eishockey-Arena alles passen, um doch noch den Sprung ins Halbfinale zu schaffen.
Dazu ist ein Sieg mit mindestens fünf Toren Unterschied oder ein Erfolg im Penaltyschießen nötig. Eine Auswärtstorregel wie in der Fußball Champions League gibt es in der CHL nicht. Bei 4:0 nach 60 Minuten würde es in die Verlängerung gehen.
Aus den Birken und Mauer optimistisch
Doch beim letzten deutschen Vertreter - die Adler Mannheim und Augsburger Panther waren im Achtelfinale ausgeschieden - ist der Glaube an das Wunder vorhanden.
"Das wird schwierig. Aber ich sehe das positiv. Wir haben ein gutes Team, wir sind torgefährlich und zu Hause noch mal ne Nummer stärker. Nichts ist unmöglich", sagte Münchens verletzter Torhüter Danny aus den Birken SPORT1.
Auch Frank Mauer hat die Hoffnung nicht aufgegeben. "Die Schweden waren stark, aber wir haben auch schon Teams von ähnlicher Qualität geschlagen. Wir müssen im Rückspiel mit noch mehr Intensität spielen. In der Vergangenheit haben wir bewiesen, dass wir solche Spiele drehen können", setzt der Stürmer auf die Comeback-Qualitäten des Vorjahresfinalisten.
München braucht Mega-Comeback
Sollten die Münchner den Vier-Tore-Rückstand tatsächlich noch drehen, wäre es die größte Aufholjagd der noch jungen Geschichte der CHL. Noch nie hat ein Team in der K.o.-Phase des seit 2014/15 bestehenden Wettbewerbs eine so hohe Hinspielpleite umbiegen können.
Die bisher größte Sensation gelang Titelverteidiger Frölunda Indians aus Göteborg, der im Achtelfinale nach einer 3:6-Klatsche bei Färjestad Karlstad das Rückspiel mit 8:2 für sich entscheiden konnte.
Die größte Aufholjagd in der Runde der letzten Acht datiert aus der Saison 2015/16. Damals schlug Kärpät Oulu aus Finnland die Espoo Blues mit 5:1, nachdem das Hinspiel mit 0:2 verloren gegangen war.
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Liverpool und Barca als Vorbilder
Doch gegen Djurgarden wartet auf München ein ganz hartes Stück Arbeit. Die Stockholmer haben in der bisherigen Saison lediglich zwei Niederlagen in der CHL kassiert, die höchste war das 3:6 vor heimischem Publikum gegen die Vienna Capitals. Trainer Don Jackson spricht von einer "gewaltigen Herausforderung".
"Vielleicht schießen wir früh den ersten Treffer, im zweiten Drittel den zweiten und dann schauen wir, wie die Schweden reagieren", legt sich Patrick Hager einen Plan zurecht und zieht einen Vergleich zur Fußball-Königsklasse: "Man kennt das ja aus der Fußball Champions League, als der FC Liverpool oder der FC Barcelona solche Spiele gedreht haben. Warum soll das im Eishockey nicht auch möglich sein?"