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Darts-WM 2018: Kevin Münch im Interview über Lewis und den Ally Pally

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Darts-WM 2018: Kevin Münch im Interview über Lewis und den Ally Pally

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Münch: "Auch mal eine Currywurst"

Kevin Münch nimmt zum zweiten Mal bei der Darts-WM teil. Vorab spricht der Deutsche über sein Training, den möglichen Gegner Lewis und die Faszination Ally Pally.
Der deutsche WM-Teilnehmer Kevin Münch kehrt nach sechs Jahren zurück in den "Ally Pally" und freut sich auf sein Comeback.
Lukas Rott
Lukas Rott

Neben Martin Schindler hat sich mit Kevin Münch ein zweiter deutscher Spieler für die Darts-WM 2018 (ab 14. Dez. LIVE im TV auf SPORT1) qualifiziert.

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Für den 29-jährigen Münch ist es bereits die zweite Teilnahme in seiner Karriere. Bei der WM 2012 schaffte es Münch sogar bis in die zweite Runde - kein Deutscher kam je weiter.

In der Vorrunde trifft der Mann mit dem Spitznamen "The Dragon" in der Vorrunde auf Alexander Oreschkin. Gewinnt er das Duell mit dem unbequem zu spielenden Russen, wartet in Runde eins ein absolutes Schwergewicht im Darts-Zirkus: Adrian Lewis.

Vorab spricht Münch bei SPORT1 über sein Training, den möglichen Gegner Lewis und die Faszination Ally Pally.

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SPORT1: Herr Münch, was hat sich seit Ihrer WM-Qualifikation verändert?

Kevin Münch: Einiges. Gerade der Medienrummel nimmt zu, ich bekomme jeden Tag E-Mails. Ich versuche das alles so ein bisschen abzublocken und nicht das Training beeinflussen zu lassen.

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SPORT1: Wie sieht ihre Vorbereitung aus?

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Münch: Ich spiele momentan einige kleine freie Turnierserien, davor drei bis vier Stunden Training am Tag.

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SPORT1: Wie ungewohnt ist es für Sie, so viel zu trainieren?

Münch: Sehr ungewohnt, weil ich früher eher selten trainiert habe. Aber ich merke, dass es bergauf geht und es wesentlich konstanter wird. Ich habe mittlerweile auch Spaß am vielen Training gefunden, aber ich will es auch nicht übertreiben. Man kann auch zu viel trainieren und sich kaputtspielen. Irgendwann wird der Arm lahm und die Konzentration ist weg. Ich will den Fokus auf die WM legen und nicht schon schlapp zur WM fahren, sondern gut trainiert, entspannt und beruhigt.

SPORT1: Wie groß ist die Nervosität?

Münch: Eigentlich bin ich gar nicht so nervös. Ich kenne ja meine Gegner, die Auslosung finde ich cool. Ich freue mich auf das Match gegen Alexander Oreschkin. Das wird schwer, aber machbar. Und wenn ich das schaffen sollte, gegen Adrian Lewis im Ally Pally zu spielen, ist das natürlich eine sehr große Herausforderung.

SPORT1: Was ist Oreschkin für ein Typ?

Münch: Ich habe bislang nur beim E-Dart gegen ihn gespielt. Er scheint ein sehr extrovertierter Typ zu sein, mit seiner Sonnenbrille und den langen Haaren. Dazu hat er einen ziemlich eigensinnigen Stil, wirft sehr komisch und sehr langsam. Aber damit komme ich relativ gut klar. Danach die Umstellung auf das schnelle Spiel von Adrian Lewis wird extrem werden. Damit muss ich umgehen können und das versuche ich auch gerade im Training mit ein paar Tempowechseln zu simulieren.

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SPORT1: Sie rechnen schon mit der nächsten Runde?

Münch: Nein, ich bin froh, wenn ich die Vorrunde gegen Oreschkin gewinne. Er ist ein erfahrener Spieler. Für mich ist das gerade wie ein Neuanfang nach sechs Jahren. Ich rechne mir schon aus, dass ich es ihm schwer machen und ihn schlagen kann. Aber ich würde nicht so weit gehen und sagen, dass das ein klares Ding wird. Das wird ein sehr enges Spiel.

SPORT1: Was verbindet Sie mit Adrian Lewis?

Münch: Er ist ein Pfunds-Typ. Ich kenne ihn seit ein paar Jährchen und habe mich auch schon mal länger mit ihm unterhalten. Er wurde eine Zeit lang ausgebuht, was ich nie verstanden habe, weil er eigentlich immer total freundlich und total lieb ist. Ich würde mich auf dieses Spiel extrem freuen, weil ich seinen lockeren Stil genial finde. Als mein Vorbild würde ich ihn nicht bezeichnen, aber ein bisschen Respekt habe ich natürlich schon vor ihm. Immerhin ist er zweimaliger Weltmeister.

SPORT1: Worauf legen Sie im Training den Fokus?

Münch: Auf hohe Finishes, alles über 100. Da will ich wesentlich konstanter werden. Auch die Doppel-Felder waren immer ein großes Manko in meinem Spiel. Hier läuft es jetzt sehr gut. Ich bin sehr zufrieden und merke, wie es stetig besser wird. Aber da oben zu stehen, ist noch eine andere Sache als am Practice Board. Ich werde auf jeden Fall alles aus mir rausholen!

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SPORT1: Wie sehr freuen Sie sich, nach sechs Jahren wieder im Ally Pally auf der Bühne zu stehen?

Münch: Ich freue mich wirklich immens darauf. Vor sechs Jahren war es schon ein Traum, der in Erfüllung gegangen ist - so ist es jetzt auch wieder. Ich will auch nicht nochmal sechs Jahre warten. Ich will öfter da spielen und mich etablieren. Ich bin einfach nur gallig auf das Spiel. Ich will da hoch und will spielen.

SPORT1: Ist es jetzt ein anderes Gefühl, wieder bei der WM dabei zu sein, weil jetzt viel mehr Leute Darts wahrnehmen?

Münch: Als ich vor sechs Jahren da war, hat das kaum einer gewusst. Damals war Darts noch nicht so präsent wie heute. Der Medienrummel hat sich schon immens gesteigert. Das freut mich einerseits, weil das auch uns Spielern hilft. Auf der anderen Seiten muss ich extrem darauf achten, was ich mache, um meinen Trainingsplan einzuhalten.

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SPORT1: Kann man sich auf den ganzen Trubel im Ally Pally vorbereiten?

Münch: Ich finde es sogar besser, wenn so ein großer Trubel ist, weil du dann nicht alles hörst. In kleinen Sälen, wo zwei, drei Zuschauer ein bisschen quaken, ist es viel schlimmer, als wenn du vor tausenden spielst und da hustet mal einer. Ich habe das ja vor sechs Jahren schon mal erlebt und fand es nicht so wild.

SPORT1: Sie sind aus Bochum – werden Sie da schon auf der Straße erkannt?

Münch: Nein, soweit ist es noch nicht (lacht). Ich bin auch froh, dass es so ist. Ich bin auch keiner, der gern in der Öffentlichkeit steht. Ich habe lieber meine Ruhe. Klar, die Darts-Spieler erkennen mich alle, aber auf der Straße könnte ich mich nicht daran erinnern. Die Currywurst kann ich zum Glück noch in Ruhe essen. (lacht)

SPORT1: Darf man als Sportler auch mal Currywurst essen?

Münch: Wir sind ja keine Hochleistungssportler, sondern Mentalsportler. Es geht eher um die Psyche als um die körperlichen Verhältnisse. Zwischendurch darf es also auch mal eine Currywurst sein.