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Die Entwicklung des Dartssports vom Kneipen- zum Spitzensport

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Die Entwicklung des Dartssports vom Kneipen- zum Spitzensport

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Vom Kneipensport zum globalen Renner

Darts mag aus verrauchten britischen Kneipen stammen, heute sind die Turniere perfekt inszenierte internationale Spitzensport-Events. So wurde die Sportart salonfähig.
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© SPORT1-Grafik: Philipp Heinemann / Getty Images
Michael Prieler
Michael Prieler
von Michael Prieler

Knapp zwei Millionen Zuschauer in der Spitze haben am Montag das Finale der Darts-WM zwischen Michael van Gerwen und Gary Anderson auf SPORT1 verfolgt.

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Am folgenden Tag flimmerte "Mighty Mike" in den Abendnachrichten von ARD und ZDF über die Bildschirme, wie er nach seinem WM-Titel die fast 25 Kilogramm schwere Sid Waddell Trophy in die Höhe stemmte.

Nahbare Weltstars

Der Dartssport ist endgültig unter den international relevanten Sportarten angekommen. Ihr verrauchtes und teilweise verruchtes Kneipen-Image haben die Akteure und mit ihnen ihre Disziplin schon lange abgelegt. MvG, Phil Taylor, "Barney" sind Weltstars - und bleiben dabei trotzdem deutlich nahbarer als millionenschwere Fußball- oder Tennisspieler.

Für die zunehmende Professionalisierung der Sportart und den damit einhergehnden medialen Boom ist vor allem ein Mann verantwortlich: Der englische Sport-Promoter Barry Hearn. Anfang der 90er-Jahre zog der heute 68-Jährige die PDC (Professional Darts Corporation) als Konkurrenz zur bestehenden British Darts Organisation (BDO) hoch und baute Phil "The Power" als lebende Legende zum Zugpferd auf.

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Hearns simple Rechnung: Wenn durch erhöhtes Preisgeld und neue Turnierformaten dafür gesorgt ist, dass immer mehr Dartsspieler als Profis von ihrem Sport leben können, steigt automatisch die Qualität und damit die Attraktivität der Dartsturniere für Zuschauer und Medien.

"Golf des kleinen Mannes"

Und kaum eine Sportart wäre besser für Hearns Masterplan geeignet gewesen als Darts. Hearn selbst sprach einmal vom "Golf des kleinen Mannes". Im Grunde kann sich jeder eine Scheibe besorgen und zu Hause sein Talent austesten. Man braucht keine Mitspieler, muss keinen Platz mieten oder teueres Equipment kaufen.

Im Umkehrschluss werden die Besten der Szene zu "Superstars, aber sie sehen aus wie dein Nachbar", wie es Hearn beschreibt. Und die Fans lieben diese Superstars aus ihrer Mitte. Die PDC-Turniere, vor allem die WM im Januar, sind Schauplatz für dramatischen Hochleistungssport, den einige auch gern bei Olympia sehen würden - vor allem sind die Events aber große perfekt inszenierte Parties für jedermann.

Allein beim Walk-On der van Gerwens und Taylors dieser Welt bedient sich die PDC bei Show-Elementen aus dem Boxen (Anmoderation und Einlaufmusik), Wrestling (Kampfnamen) oder Motorsport (Walk-On-Girls). Die sportliche Leistung der Spieler in puncto Konzentration und Präzision in allen Ehren, für die Fans steht ein möglichst angenehmer Abend im Mittelpunkt - ob mit oder ohne Alkohol.

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Friedliche Partystimmung

Auch das ist ein Grund für den Siegeszug des Dartssports: Im Publikum herrscht stets friedliche Partystimmung. Unangebrachtes Fehlverhalten, wie bei den Schmähgesangen gegen den deutschen Fußballspieler Timo Werner während der zurückliegenden WM, sind Ausnahmen.

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Die verrücktesten Fans bei der Darts-WM

Dunkel und verraucht, so sahen vielleicht einmal die Anfänge des Dartssport aus. Heute sind die Turniere eine Mischung aus internationalem Spitzensport und weltoffenen, perfekt durchchoreografierten Spaßveranstaltung. Barry Hearn hat ganze Arbeit geleistet.