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Als Amateur gegen den Weltmeister

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Als Amateur gegen den Weltmeister

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Als Amateur gegen den Weltmeister

Sascha Stein ist zum ersten Mal bei der WM dabei - und könnte nächster Gegner von Mike van Gerwen sein. Bei SPORT1 spricht er.
Sascha Stein feiert bei der WM 2015 sein Debüt
Sascha Stein feiert bei der WM 2015 sein Debüt
© Privat

Von Dominik Laska

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München - Vom Zuschauer zum Hauptdarsteller.

Innerhalb eines Jahres hat sich die Rolle des deutschen Darts-Spieler Sascha Stein entscheidend gewandelt.

Im vergangenen Jahr saß der Mann aus Weinheim noch im Zuschauer-Raum des Alexandra Palace. Jetzt, ein Jahr später, darf er auf der Bühne zeigen, dass er sich zu Recht den Platz bei der Darts-WM (ab 20 Uhr LIVE im TV auf SPORT1 und im LIVESTREAM) ergattert hat.

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Der 30-Jährige hatte beim Qualifikationsturnier für die WM im Finale gegen Max Hopp das Finale verloren (8:10). Weil sich dieser aber über die europäische Rangliste direkt qualifizierte, war der Weg für Stein frei.

Finne wartet in der Vorrunde

Zum ersten Mal wird der Familienvater die deutschen Fahnen bei der Weltmeisterschaft im Alexandra Palace hochhalten.

In der Vorrunde muss Stein gegen den Finnen Kim Viljanen, der ebenfalls zu ersten Mal bei der WM dabei ist, antreten. In der ersten Runde würde am gleichen Abend der Engländer Stuart Kellet warten.

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Im SPORT1-Interview spricht er über seine Gefühlslage vor dem größten Auftritt seiner Karriere, über seine Chancen bei der WM und über den Zweitrunden-Gegner, der im Erfolgsfall auf ihn warten würde: Weltmeister Michael van Gerwen.

SPORT1: Herr Stein, im Gegensatz zu ihren beiden deutschen Kollegen fahren sie zum ersten Mal zu Weltmeisterschaft. Wie groß ist die Vorfreude?

Sascha Stein: Natürlich riesengroß. Das ist der Traum eines jeden Darts-Spielers. Ich spiele zwar noch nicht allzu lange Steel-Darts, aber natürlich will da jeder Spieler hin. Bisher habe ich das jedes Mal im Fernsehen geschaut, war letztes Jahr als Zuschauer da und natürlich freue ich mich gewaltig.

SPORT1: Und die Nervosität?

Stein: Direkt nach der Qualifikation war die Nervosität extrem hoch. Das war ein langer harter Sonntag und dann am Tag darauf habe ich das dann erst so richtig realisiert, dass ich bei der WM dabei bin - dort, wo ich immer hin wollte.

SPORT1: Sie sind kein Profi, wie Max Hopp oder Jyhan Artut. Wäre die Option, als Profi auf die Tour zu gehen eine realistische?

Stein: Generell wäre es eine realistische Alternative, aber da ich ganz normal im Leben stehe, arbeiten gehe und eine kleine Tochter habe, mache ich mir darüber eigentlich noch gar keine Gedanken drüber. Natürlich werde ich sehen, wie es sich nach der Weltmeisterschaft ergibt, wie es mit Sponsoren aussieht und wie es meine Zeit zulässt. Ich denke, ich werde nicht von jetzt auf gleich alles stehen und liegen lassen, sondern mich eher langsam herantasten.

SPORT1: Ihr Gegner in der Vorrunde ist auch zum ersten Mal in London dabei. Wie sehen Sie ihre Chancen gegen den Finnen Kim Viljanen?

Stein: Da ich ihn nicht kenne und kaum etwas über ihn gefunden habe, sehe ich die Chancen eigentlich bei 50:50. Auch die anderen Spieler konnten mir kaum etwas über ihn sagen. Daher ist es schwer eine Prognose abzugeben. Es ist immer ja auch von der Tagesform abhängig. Wenn es auf der Bühne alles klappt, wie ich mir das vorstelle, dann denke ich, habe ich auch eine realistische Chance, die erste Runde zu erreichen.

SPORT1: Wie werden Sie mit der Atmosphäre und der Stimmung im Ally Pally umgehen?

Stein: Als Zuschauer habe ich die Atmosphäre zumindest schon einmal miterlebt. Ich weiß, wie verrückt die Engländer sein können (lacht). Ich bin ursprünglich ja ein E-Darts-Spieler, habe da auch schon viele Meisterschaften gespielt, aber natürlich nicht vor tausenden von Menschen. Ich glaube, dass ich damit ganz gut umgehen kann, aber das wird man am Ende erst merken, wenn ich dann wirklich da oben stehe und mal einen Blick hinunter in die Zuschauer werfe.

SPORT1: Im Duell zweier Debütanten wird es dann aber vor allem auf die Psyche ankommen?

Stein: Ja, aber ich glaube Kim Viljanen wird am Ende genauso dastehen, wie ich jetzt. Entscheidend wird sein, wie man in das Spiel hinein kommt, natürlich macht auch der Wurf auf das Bulls-Eye vor dem Match, der entscheidet, wer das Spiel beginnt viel aus. Gerade bei einem Best-of-7-Legs-Modus.

SPORT1: In der ersten Runde würde Stuart Kellett warten. Denkt man ab und zu schon ein bisschen weiter als bis zur Vorrunde?

Stein: Ich hatte es vor, von Spiel zu Spiel zu denken und alles andere auszublenden, aber meine Freunde haben mir schon viel Mut gemacht, die erste Runde übersprungen und gleich gesagt, in die zweite Runde musst du rein, dort wartet Michael van Gerwen (lacht). Aber ich denke noch nicht so weit.

SPORT1: Aber es wäre dann schon ein Highlight gegen den amtierenden Weltmeister zu spielen?

Stein: Das wäre es. Der wirklich große Erfolg eines deutschen Spielers bei der WM ist bisher ja ausgeblieben und wenn man sich dann vorstellt, man könnte selbst derjenige sein, der einen großen Schritt nach vorne macht? Aber so weit will ich gar nicht denken. Es zählt zunächst die Vorrunde und dann muss man Stück für Stück weiter schauen.

SPORT1: Sie fahren als deutsches Trio zur WM. Werden Sie sich zuvor mit Jyhan Artut und Max Hopp austauschen?

Stein: Wir tauschen uns schon aus. Max hat mir das auch angeboten und hat mir viele Tipps gegeben. Und ich denke ich werde auch mit Jyhan noch einmal telefonieren, ob er mir vor Ort ein bisschen weiterhelfen kann, da er ja einfach auch viel mehr Erfahrung hat.

SPORT1: Jyhan Artut spielt gegen Phil Taylor, Max Hopp gegen Mervyn King. Wie schätzen Sie die Chancen der Deutschen ein?

Stein: Also wenn man einen Phil Taylor schlagen will, dann in der ersten Runde. Im Normalfall gewinnt Taylor das Spiel, aber es sind minimale Chancen für Jyhan da und wenn dann in dieser ersten Runde. Max wird auch als Underdog in die Partie gehen, aber auch er hat die Chance, Mervyn King zu schlagen.

SPORT1: Wer ist ihr Favorit auf den WM-Titel?

Stein: Einen absoluten Top-Favoriten habe ich nicht. Weit vorne sehe ich natürlich Phil Taylor, denn egal wie alt er ist, egal wie viel er spielt, er hat immer wieder den Biss. Noch weiter vorne sehe ich aber dennoch van Gerwen.