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BBL: Per Günther über Hoeneß-Pläne, ratiopharm Ulm und Doping im Basketball

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BBL: Per Günther über Hoeneß-Pläne, ratiopharm Ulm und Doping im Basketball

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BBL-Star: "Bayern wichtig für uns"

Per Günther ist ein Mann der klaren Worte. Der Ulm-Star spricht über seine Zukunft, Doping im Basketball und die Pläne von Uli Hoeneß. Hier das SPORT1-Interview.
Am Freitag geht's auch in der BBL wieder rund: ratiopharm Ulm empfängt den amtierende Meister FC Bayern. SPORT1 zeigt die Partie ab 19 Uhr LIVE im Free-TV.
Robin Wigger
Robin Wigger

Per Günther spielt seit 2008 in der BBL für ratiopharm Ulm und wurde schon fünf Mal zum beliebtesten Spieler der Liga gewählt.

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In der vergangenen Spielzeit verpasste der 30-jährige Spielmacher aber mit seinem Team erstmals in der siebenjährigen Amtszeit von Coach Thorsten Leibenath die Playoffs. Jetzt sollen wieder bessere Tage folgen.

Zum Start der neuen BBL-Saison empfangen die Ulmer direkt den FC Bayern München, der die europäische Spitze als klares Saisonziel festgelegt hat(BBL-Auftakt: ratiopharm Ulm - FC Bayern München am Freitag ab 19 Uhr LIVE im TV auf SPORT1 und im LIVESTREAM)

Im Interview mit SPORT1 spricht Günther unter anderem über Ulm, seine Zukunft, das Thema Doping und die Pläne von Bayern-Präsident Uli Hoeneß.

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SPORT1: Im vergangenen Jahr erlebten sie mit Ulm eine schwierige Saison. Was macht sie optimistisch, dass es nun besser läuft?

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Per Günther: "Ich glaube daran, dass wir in der Struktur genug Qualität haben und du zwangsläufig dazu gezwungen bist, dass es solche Saisons gibt. Ich glaube fest daran, dass das für uns als Mannschaft ein Ausreißer nach unten war, der in den sechs, sieben Jahren unter Thorsten Leibenath dazugehören kann. Man merkt, dass der Trainer und der Manager mit neuem Konzept und neuen Ideen aus dem Sommer gekommen sind und sich noch weiter entwickeln wollen. Wir haben neues Personal und neue Spielideen. Daher sehe ich nicht, warum wir nicht an die Vergangenheit anknüpfen sollten."

SPORT1: Sind Sie wieder hundertprozentig fit?

Günther: "Ja, auf jeden Fall. Ich hatte eine lange Pause und hoffe, dass ich diese Saison körperlich in einem besseren Zustand bin. Es gibt natürlich keine Garantien, aber ich habe meinen Teil gemacht. Nichtsdestotrotz trete ich jetzt in eine Phase meiner Karriere ein, in der es Veränderungen gibt, wo meine Rolle kleiner werden kann. Es kann sein, dass ich von der Bank Ruhe ins Spiel bringen soll. Das ist eine andere Form von Herausforderung. Ich bin wahnsinnig heiß darauf und guter Dinge, so wie die Vorbereitung bisher läuft, dass ich die Rolle gut ausfüllen kann."

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Thema Nationalmannschaft ist für Günther durch

SPORT1: Wie steht es um Ihre Nationalmannschaftskarriere?

Günther: "Das Thema ist jetzt seit längerem abgeschlossen. Ich bin sehr froh, dass es noch einmal eine Kommunikation mit dem Bundestrainer gab, weil es ja ein fließender Abschied für mich war. Ich war lange dabei, habe fünf Jahre Jugendnationalmannschaft und in der A-Nationalmannschaft gespielt - aber ich war jetzt seit ich 25 bin auch nicht mehr bei der Nationalmannschaft. Das ist schon eine lange Zeit. Sportlich gesehen haben die jetzt so viele Jungs mit so viel Potenzial und sind eingeschweißt. Der große Unterschied zu meiner Zeit ist, dass es jetzt eine Konstanz und klare Ziele gibt. Die werden jetzt um die Medaillen mitspielen und es ist ein klarer Zusammenhalt erkennbar. Mit Dennis Schröder haben sie eine absolute Gallionsfigur."

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SPORT1: Eine unschöne Episode der jüngeren Ulm-Vergangenheit war die Situation um Tim Ohlbrecht. Wie haben Sie die Situation wahrgenommen?

Günther: "Das ist natürlich keine schöne Situation. Ich glaube, beide Seiten würden sich wünschen, dass Tim kerngesund ist, bei uns unter Vertrag ist, und eine tolle Saison spielt. Das ist jetzt nicht so. Er hatte wahnsinnig viel mit Verletzungen zu kämpfen. Jetzt ist es dazu gekommen, dass er nicht mehr bei uns ist. Ich kann lediglich sagen, dass ich glaube, dass es jetzt momentan vor das Arbeitsgericht geht. Ich hoffe, dass eine Lösung gefunden wird, die für beide Seiten akzeptabel ist und sich beide Parteien hinterher noch in die Augen schauen können."

SPORT1: Wie ist der Plan: Werden Sie Ihre Karriere in Ulm beenden?

Günther: "Ich bin ja jetzt nicht meine erste Saison hier. Es ist ein besonderer Standort. Es ist unglaublich, wie sich das entwickelt hat und was sich für eine Fankultur gebildet hat. Es ist schon etwas Besonderes. Man sieht auch mit dem Projekt Orange Campus, bei dem die Ulmer das beste Leistungszentrum Europas bauen wollen, dass die Entwicklung längst nicht am Ende ist. Ich würde mich freuen, wenn ich weiter Teil der Organisation sein und noch viele erfolgreiche Jahre haben kann. Ich gehe davon aus, dass das Management und der Coach auch sehen wollen, wie es bei mir weitergeht und wie ich die Saison spiele. Denn mein Vertrag läuft aus."

France's Teddy Riner (R) fights against Japan's Kokoro Kageura during the over 100 kg category men's third round fight at the Judo Paris Grand Slam 2020, in Paris, France. (Photo by Lucas Barioulet / AFP) (Photo by LUCAS BARIOULET/AFP via Getty Images)
Teddy Riner (r.) ist in seiner Heimat ein Volksheld
France's Teddy Riner poses on the podium with his medal after defeating Brazil's David Moura in the men's over 100 kg category final combat of the Judo Grand Slam Brasilia 2019, in Brasilia, on October 8, 2019. (Photo by EVARISTO SA / AFP) (Photo by EVARISTO SA/AFP via Getty Images)
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Kein Neid auf FC Bayern

SPORT1: Wenn Bamberg Tyrese Rice holt, der FC Bayern mit Derrick Williams in Verbindung gebracht wird - blickt man neidisch auf die Möglichkeiten der "großen Bs"?

Günther: "Neidisch würde ich nicht sagen. Es zeigt einfach, wie klein die Fenster für Mannschaften wie ALBA oder uns sind. Du hast vielleicht alle drei, vier, fünf Jahre mal ein Jahr, in dem du eine Chance hast, den Titel zu gewinnen. Der Normalfall wird sein, dass eine der beiden Mannschaften zu stark ist. Wenn du dann so ein Jahr wie wir vor zwei Jahren hast, und du von Verletzungen geplagt bist und dir die Luft ausgeht, dann tut das besonders weh. So eine Chance kommt dann vielleicht nicht noch einmal. Oldenburg hat es geschafft, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein, den Pokal zu gewinnen und 2009 Meister zu werden. Berlin hat es ab und zu geschafft, den Pokal zu gewinnen. Der Normalzustand wird sein, dass München eher noch die Liga dominiert als Bamberg."

SPORT1: Uli Hoeneß hat angekündigt, die Gehälterdistanz zur europäischen Spitze zu verkleinern: Befürchten Sie auf Dauer Langeweile in der Liga?

Günther: "Nein, man kann nicht alles haben. Man kann sich nicht das Zugpferd München erhoffen, dass für größere Hallen, mehr Aufmerksamkeit und mehr Artikel auf SPORT1 sorgen soll und gleichzeitig hoffen, dass sie nicht so viel Geld ausgeben. Es gibt das Pokalformat, da wird es immer möglich sein, sie in einem Spiel oder über die Jahre sogar in einer Serie zu schlagen. Letztes Jahr gab es eine tolle Serie mit Berlin. Wir sind froh, wenn Geld und Aufmerksamkeit in die Liga fließt. Da ist Bayern München wahnsinnig wichtig für uns. Viele haben durch steigende Gehälter persönlich davon profitiert."

WADA? "Dann lache ich mich tot"

SPORT1: Sie haben sich schon einmal über Dopingkontrollen ausgelassen. Gab es wieder einmal einen Vorfall...

Günther: "Ich bin lange nicht mehr in diesem Testpool dabei. Ich bin jetzt quasi derjenige, der im Sommer machen kann, was er möchte - genau wie 95 Prozent der Liga und jeder US-amerikanische Point Guard, gegen den ich in elf Jahren gespielt habe. Dann sind die fünf Minuten, die ich gegen Basti Doreth spiele, die einzigen fünf Minuten der gesamten Saison, die mir garantiert haben, dass mein Gegenspieler aber auch wirklich blitzsauber ist. Ich finde sauberen Sport prinzipiell natürlich großartig. Das System ist sicher nicht perfekt, das wissen viele von den Leuten auch selbst. Aber wenn ich dann hier sitze und mir etwas wie die Ikarus-Doku über die Zustände der WADA angucke, dann lache ich mich tot, dass da Leute um 6.30 Uhr zu mir nach Hause kommen und irgendwie Urin von mir haben wollen. Wie gesagt, es gibt viele gute Intentionen, aber ich finde das Thema irgendwie albern. Ich wünsche der NADA, dass sie weiterhin alle zehn Jahre einen Marihuana-Fall aus dem Basketball-Verkehr ziehen. Dabei viel Erfolg."