Andrea Trinchieri umarmte jeden einzelnen Spieler, dann sorgte der Trainer der Brose Baskets Bamberg auf dem Spielfeld höchstpersönlich für die erste Champagnerdusche.
Bamberg stürmt zum achten Titel
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Auf dem schnellsten Wege hat das Team des Italieners seinen achten deutschen Meistertitel gesichert und dadurch zu ALBA Berlin aufgeschlossen.
Der Titelverteidiger gewann auch das dritte Duell mit dem Überraschungsfinalisten ratiopharm Ulm und blieb durch den 92:65 (38:37)-Sieg in den gesamten Beko-BBL-Playoffs ungeschlagen - was zuletzt 2002 ALBA geschafft hatte.
Vor den Augen ihres Edelfans Dennis Schröder, NBA-Profi bei den Atlanta Hawks, konnten sich die Bamberger auf ihren MVP Brad Wanamaker (sechs Vorlagen) und den zum wertvollsten Spieler der Finalserie gewählten Darius Miller (beide 19 Punkte) verlassen.
Bei den Schwaben leistete vor allem Center Raymar Morgan mit einem Double-Double (19 Punkte, zwölf Rebounds) Gegenwehr.
Ulm holt auf - und bricht ein
Vor 6800 Zuschauern in der ausverkauften brose Arena zogen die Oberfranken, die in dieser Saison nicht ein Bundesliga-Spiel zu Hause verloren, im ersten Viertel durch einen 12:0-Run auf 17:6 davon.
Doch die Ulmer wendeten mit einem erneut beherzten Auftritt das Blatt. Nach einem Technischen Foul gegen Bambergs Trainers Andrea Trinchieri knapp zwei Minuten vor der Halbzeit traf Per Günther erst den fälligen Korbleger, dann einen Wurf aus der Bedrängnis zum 37:34.
Kurz nach dem Seitenwechsel rissen die Gastgeber das Heft aber endgültig an sich mit einem 23:3-Zwischenspurt zum 61:44. Dagegen ging den Mannen von Trainer Thorsten Leibenath - wieder weitgehend mit einer Siebener-Rotation - zunehmend die Luft aus.
Miller läuft heiß
Auf der Gegenseite lief Miller, der im ersten Finalspiel acht seiner neun Dreierversuche verwandelt hatte, erneut von Downtown heiß - am Ende hatte er fünf von sieben versenkt.
Die Ulmer, die zuletzt 2008 in Bamberg gewonnen und nun 24 der vergangenen 25 Duelle verloren haben, müssen damit weiter auf ihren zweiten Titel nach dem Pokaltriumph 1996 warten. Seither gingen die Pokalfinals 2013 und 2014 sowie die BBL-Finalserien 1998, 2012 und 2016 verloren.
Dennoch stellt nach dem völlig verkorksten Saisonauftakt bereits der Finaleinzug nach Siegen über Oldenburg (3:1) und Frankfurt (3:1) einen Erfolg dar. "Ich werde lieber wieder Zweiter, als dass ich nicht in die Position komme, das Finale zu verlieren. Diese Mannschaft ist Wahnsinn", sagte Spielmacher Per Günther. Und Leibenath ergänzte: "Was wir in den Playoffs geleistet haben, war fantastisch."