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Autotest: Ford Ranger Raptor - Sportler unter den Pick-Ups

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Autotest: Ford Ranger Raptor - Sportler unter den Pick-Ups

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Autotest: Ford Ranger Raptor

Mit dem Ranger Raptor, dem Rallye-Pick-Up von Ford, fühlt sich jede Fahrt an wie eine Etappe der legendären Baja 1000. Selbst wenn es nur zum Einkaufen geht.
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© Ford
von dpa

Bislang war er vor allem ein Praktiker für Handel, Handwerk und Gewerbe. Doch wenn Ford den Ranger in diesem Sommer zu Preisen ab 66.771 Euro auch als Raptor bringt, wird aus dem Laster ein Lifestyle-Auto.

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Denn mit dicken Backen und stark modifiziertem Fahrwerk gibt die nach einem Saurier benannte Power-Pritsche den Sportler unter den Pick-Ups und fährt damit absolut außer Konkurrenz. Selbst wenn Autos wie der VW Amarok oder die Mercedes X-Klasse stärker sind und schneller fahren, gibt es bei uns keinen anderen Pick-Up, der es so ernst meint mit dem Spaß am Steuer.

Auf der "Baja" geboren

Dabei gibt das Dickschiff eine echte Dreckschleuder und ist auch noch stolz darauf. Schließlich ist er der kleine Bruder des F-150 Raptor, der bei den legendären Baja-Rennen zum Helden geworden ist und in den USA einen ähnlichen Ruf hat wie der Porsche 911 bei uns.

Genau wie dieser XXL-Pick-Up ist auch der europäische Raptor deshalb vor allem für Schmutz und Schmodder gemacht und schlägt sich in der Kiesgrube genauso gut wie am Sandstrand, auf dem Waldweg oder in einem Steinbruch.

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Gründlich aufgerüstete Technik

Dafür haben die Ford-Entwickler kaum ein Teil der Technik unberührt gelassen. Der Leiterrahmen wurde noch einmal deutlich verstärkt. Den Unterboden schützt eine Panzerplatte von mehr als zwei Zentimetern, zum ersten Mal gibt es Scheibenbremsen ringsum, und das Fahrwerk stammt weitgehend aus dem Rallyesport.

Deshalb hat der Raptor nicht nur mehr Spurweite für einen stabileren Stand und 30 Prozent mehr Bodenfreiheit. Sondern die Federung ist so vielseitig, dass er auf der Straße vergleichsweise komfortabel dahingleitet und im Gelände so wild ist wie ein Wüstenfloh: Wer es darauf anlegt, kann meterweit über Dünen springen und danach trotzdem halbwegs sanft landen.

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Ein Design zum Fürchten

Dazu gibt es ein Design, das Kleinwagen das Fürchten lehrt: Der Kühlergrill ist groß und schwarz wie der Schlund einer Bestie. Die Kotflügel sind jeweils acht Zentimeter weiter ausgestellt, die Anbauteile zeugen von der Abenteuerlust des Pick-Ups und innen gibt der Raptor den Sportwagen: Wo sonst der nüchterne Charme eines Nutzfahrzeugs herrscht, gibt es hier tief ausgeschnittene Ledersessel, noble Verkleidungen und ein Lenkrad, das sich anfühlt wie im Ford Focus RS.

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In der Theorie ein Schwächling, in der Praxis unschlagbar

Nur unter der hohen Haube wirkt der Sportler etwas schwachbrüstig - zumindest in der Theorie. Denn wo es bei der Konkurrenz V6-Motoren mit bis zu 200 kW/272 PS gibt und der "echte" Raptor in den USA mit 331 kW/450 PS protzt, hat der Ranger für Rabauken einen gewöhnlichen 2,0-Liter-Diesel mit gemütlichen 157 kW/213 PS.

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Und anders als der VW Amarok, der es auf beinahe 200 km/h bringt, schafft der Ford gerade mal 170 Sachen. Auf der Straße mag ihm da was fehlen. Doch im Sand oder im Schlamm ist der Raptor dank der maximal 500 Nm Drehmoment kaum zu schlagen. Zumal die zehnstufige Automatik immer den richtigen Gang findet und sechs Fahrprogramme für jeden Untergrund auch Laien zu Artisten am Lenkrad machen.

Wer dann noch den Allradantrieb und die Untersetzung zuschaltet, der muss sich selbst vor einer Sonderprüfung bei der Baja nicht fürchten. Und ganz nebenbei ist der Vierzylinder-Diesel auch noch eine halbwegs vernünftige Wahl, weil er zumindest auf dem Prüfstand mit 8,9 Litern zufrieden ist und so auf einen CO2-Ausstoß von 233 g/km kommt. Das verbraucht sein großer Bruder in Amerika schon beim Anlassen.

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In der Stadt wird’s schwierig

So einfach der Raptor im Gelände zu fahren ist, so sehr muss man damit im Alltag aufpassen. Nicht so sehr, weil es ihm an Ruhe und Reife fehlen würde, selbst wenn die grobstolligen Geländereifen mit ihrem üppigen Format gerne mal einer Spurrille nachlaufen. Sondern vor allem wegen seines Formats, das selbst SUV-Fahrer zum Schwitzen bringt.

Mit einer Breite von 2,18 Metern und einer Länge von 5,37 Metern braucht der Raptor einfach jede Menge Platz und selbst mit der gestochen scharfen Rückfahrkamera wird das Rangieren eine schweißtreibende Angelegenheit.

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Fazit: Sportwagen fürs Schmodderbad

Auf der Straße mag ihn jeder bessere Kleinwagen abhängen. Doch im Gelände ist dieser Pick-Up kaum zu schlagen. Deshalb wird der Ranger als Raptor zum Sportwagen fürs Schmodderbad. Natürlich hat dieses Vergnügen auch einen stolzen Preis. Schließlich bekommt man für die knapp 70.000 Euro auch schon einen Porsche 718 oder einen gut ausgestatteten Mustang. Doch mit welchem anderen Sportwagen kann man nebenbei auch noch den Sperrmüll wegfahren oder den Wohnwagen in den Urlaub ziehen?

Datenblatt: Ford Ranger Raptor

Motor und Antrieb: Vierzylinder-Common-Rail-Diesel

Hubraum: 1996 ccm

Max. Leistung: 157 kW/213 PS bei 3750 U/min

Max. Drehmoment: 500 Nm bei 1750 - 2000 U/min

Antrieb: zuschaltbarer Allradantrieb

Getriebe: Zehngang-Automatikgetriebe

Maße und Gewichte

Länge: 5374 mm

Breite: 2180 mm

Höhe: 1873 mm

Radstand: 3220 mm

Leergewicht: 2510 kg

Zuladung: 620 kg

Kofferraumvolumen: k.A.

Fahrdaten

Höchstgeschwindigkeit: 170 km/h

Beschleunigung 0-100 km/h: 10,6 s

Durchschnittsverbrauch: 8,9 Liter/100 km

Reichweite: k.A.

CO2-Emission: 233 g/km

Kraftstoff: Diesel

Schadstoffklasse: EU6

Energieeffizienzklasse: -

Kosten

Basispreis der Modellreihe: 33.112 Euro

Grundpreis des Ranger Raptor: 66.771 Euro

Typklassen: k.A.

Kfz-Steuer pro Jahr: 466 Euro/Jahr

Wichtige Serienausstattung

Sicherheit: ESP, sieben Airbags, zuschaltbarer Allradantrieb

Komfort: Klimaautomatik, beheizbare Frontscheibe, elektrische Ledersitze

Spritspartechnik: Satrt-Stopp-Automatik