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World Games 2017: Cooler als Baywatch: Rettungsschwimmer wollen Gold

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World Games 2017: Cooler als Baywatch: Rettungsschwimmer wollen Gold

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Viel cooler als Baywatch

Strand-Poser? Rettungsschwimmen ist Leistungssport. Bei den World Games greifen die Deutschen nach Gold. Weltmeister Danny Wieck erklärt bei SPORT1 auch, was "The Rock" fehlt.
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© SPORT1-Grafik: Paul Hänel/Denis Foemer/Paramount Pictures/Imago
Eric Böhm
Eric Böhm

Sie sind mehr als "nur" Sportler, sie sind echte Lebensretter.

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Bei den 10. World Games in Breslau (LIVE im TV auf SPORT1 und im LIVESTREAM) werden statt Menschen zwar bis zu 60 Kilogramm schwere Puppen aus den Fluten gerettet, aber spektakulär ist das Rettungsschwimmen allemal. 

Der aktuelle Doppelweltmeister Danny Wieck und Sophia Bauer gehören zu den deutschen Top-Athleten. Beide greifen in Breslau an den beiden Wettkampftagen am Freitag und Samstag nach Medaillen (Finals ab 19.30 Uhr LIVE im TV auf SPORT1 und im LIVESTREAM).

Am ersten Wettkampftag gingen beide noch leer aus. Bauer wurde über 100m mit Puppe Achte, Wieck schwamm mit der deutschen 4x50-Meter-Staffel auf Platz fünf.

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Einer typischen Assoziation können sie aber nicht davonschwimmen: Baywatch.

"Du wirst ständig darauf angesprochen. Dann kommt immer: 'Ach die mit den roten Badehosen'. Da muss man drüberstehen. Ich nehme das eigentlich ganz locker", sagt Bauer im Gespräch mit SPORT1. (Die World Games im LIVETICKER)

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Die Bilder zur Eröffnungsfeier der World Games 2017

Vergleich mit "Baywatch" gewohnt

Tatsächlich kommt man als Rettungsschwimmer auch im Alltag kaum an den obligatorischen Vergleichen zu der Kultserie vorbei, die nun als Kinofilm mit Dwayne "The Rock" Johnson ihre Wiedergeburt feiert.

Eric Böhm
Eric Böhm

Ein wenig rollt die ehemalige Junioren-Europameisterin Bauer mit den Augen, als das Thema zur Sprache kommt - sie hatte es wohl schon vor dem Interview geahnt. (SERVICE: Der Zeitplan der World Games)

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"Ich erkläre den Leuten dann immer, dass ich das als Wettkampfsport betreibe und das etwas völlig anderes ist. Ich habe ja noch nie wirklich am Strand gearbeitet. Dann können sie sich darunter etwas vorstellen", sagt die 22-Jährige.

Rettungsschwimmen extrem abwechslungsreich

Dabei ist die Sportart um einiges cooler als der Hollywood-Stoff. Die Athleten bestreiten eine Vielzahl von Strecken und verschiedenen Disziplinen, beispielsweise unter Hindernissen hindurch, Schwimmen mit Puppen oder auch mit Flossen - die teilweise während eines Rennens angelegt werden müssen.

Entsprechend groß ist auch der Trainingsaufwand. Auch deshalb müssen sich die weltbesten Athleten voll auf den Sport konzentrieren und arbeiten nicht (mehr) als Rettungsschwimmer.

"Ich habe vier Jahre auf der Sporthochschule die Rettungsarten sehr intensiv trainiert, jetzt arbeite ich eigentlich nur noch schwimmspezifisch", erklärt Wieck bei SPORT1. Speziell das Schwimmen mit den Flossen- die Lieblingsdisziplin von Bauer - kommt zum normalen Pensum natürlich noch dazu.

Das Bild von den braungebrannten Posern am Strand wird hier eindeutig widerlegt.

World Games Deutsche Medaillenkandidaten
Lisa Unruh hat Olympia-Erfahrung
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World Games 2017: Die deutschen Medaillenkandidaten

61.000 Menschen betreiben Rettungssport

Sie gehören zwar der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft an, das ist aber lediglich ein Verein und kein Arbeitgeber.

Für den Lebensunterhalt müssen die Sportler selbst sorgen, wenn sie nicht gerade einer Sportfördergruppe der Bundeswehr oder Bundespolizei angehören. Viele wie Bauer studieren, Wieck holt aktuell sein Abitur nach.

Etwa 61.000 zumeist junge Menschen betreiben in Deutschland Rettungssport, rund 100 Schwimmer gehören zum erwarteten deutschen Top-Kader.

Einige Medaillenhoffnungen in Breslau

Die Deutschen gehören neben Italien zu den führenden Nationen bei den World Games, ein Medaillenziel als Team gibt es nicht, aber alle sind heiß auf das Podium.

Neben Weltrekordhalter Wieck und Bauer sind auch Kevin Lehr und Jan Malkowski sowie die Staffeln aussichtsreich einzuschätzen. Lehr gewann am ersten Wettkampftag über 100m mit Puppe Silber vor Malkowski.

"Bei den Jungs sieht es schon einmal sehr gut aus. Ich möchte meine Zeiten von der Qualifikation bestätigen, dann werden wir sehen, was rauskommt. Aber ich will natürlich ganz oben landen", betont Wieck. Auch Bauer peilt eine Medaille an: "Vielleicht gelingt mir das perfekte Rennen."

The Rock? "Zu ungelenkig"

Um auf diesem Niveau mithalten zu können, müssen die Athleten extrem vielseitig sein. Zu Kraft - beispielsweise beim einhändigen Schwimmen mit einer Puppe - und Kondition kommen Schnelligkeit, Beweglichkeit, Koordination und auch die Beherrschung der verschiedenen Rettungsgeräte.

Damit wäre Muskelberg und Ex-Wrestler "The Rock" in jedem Fall überfordert. "Ich glaube, der ist ziemlich ungelenkig. Seine Technik wäre eher suboptimal", witzelt Wieck.

Die deutschen Originale sind eben deutlich cooler als die Hollywood-Kopien.