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Andreas Wellinger trotz Horrorsturz von Kuusamo zur WM in Falun

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Andreas Wellinger trotz Horrorsturz von Kuusamo zur WM in Falun

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WM-Traum statt Sturztrauma

Andreas Wellinger schafft drei Monate nach dem Horrorsturz in Kuusamo den Sprung in den WM-Kader. In Falun hat er viel vor - doch dem Bundestrainer ist anderes wichtiger.
Andreas Wellinger-Sturz-Skispringen-Kuusamo
Andreas Wellinger-Sturz-Skispringen-Kuusamo
© Getty Images

Leichte Nackenschmerzen und schlimme Erinnerungen. Mehr ist Andreas Wellinger nicht von seinem üblen Sturz Ende November in Kuusamo geblieben.

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"Ab und zu zwickt es noch ein wenig. Aber insgesamt bin ich topfit und freue mich riesig auf die WM", sagt der 19 Jahre alte Skispringer.

In Rekordzeit hat sich der Team-Olympiasieger berappelt und es auf den letzten Drücker doch noch in den WM-Kader für Falun geschafft. Und dort könnte Wellinger schon wieder für Furore sorgen.

Podestkandidat mit Fragezeichen

"Prinzipiell ist Andi ein Podestkandidat, das hat er zu Saisonbeginn in Klingenthal bewiesen. Aber seine langfristige Entwicklung ist uns wichtiger als kurzfristige Medaillengewinne", sagt Bundestrainer Werner Schuster.

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Heißt: Ob Wellinger einen Startplatz auf der Normalschanze erhält, wo es am Samstag (ab 16.30 Uhr im LIVETICKER) um die ersten Medaillen geht, entscheidet sich erst nach den letzten Trainingseindrücken am Donnerstagabend.

Doppel-Silber für Wellinger

Verlernt hat Wellinger während seiner langen Pause jedenfalls nichts, das hat er gerade erst bei der Junioren-WM in Almaty gezeigt. Silber im Einzel und mit dem Team überzeugten Schuster, sein jüngstes Küken im Stall doch noch für die "große" WM zu nominieren.

Gleich sechs Springer sind mit nach Schweden gereist, nur vier dürfen dort pro Wettkampf an den Start gehen.

Wellinger fühlt sich jedenfalls bereit. "Nach der Junioren-WM habe ich in Oberstdorf erste Sprünge auf der Großschanze trainiert, auch dieser Wiedereinstieg hat geklappt. In Falun möchte ich jetzt da weitermachen, wo ich in Almaty aufgehört habe", sagt der Teenager, dessen Entwicklung bislang immer nur eine Richtung kannte: Steil nach oben.

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Sturz in Kuusamo stoppt steilen Aufstieg

Mit gerade 18 Jahren feierte Wellinger im Januar 2014 in Wisla den ersten Weltcup-Sieg seiner Karriere, einen Monat später holte er mit der Mannschaft Olympia-Gold in Sotschi.

Andreas Wellinger, Marinus Kraus, Severin Freund, Andreas Wank
Andreas Wellinger, Marinus Kraus, Severin Freund, Andreas Wank

Der Sturz in Kuusamo unterbrach jene Erfolgsgeschichte.

Ein Fehler kurz nach dem Absprung hatte den DSV-Adler in der Luft aus dem Gleichgewicht gebracht, Wellinger knallte hart auf den Boden.

Die bittere Diagnose: Stauchung der Wirbelsäule, Luxation des Schlüsselbeingelenks, lange Pause und das Aus für die Vierschanzentournee.

Schuster verordnet Wellinger Welpenschutz

Doch dann kämpfte sich Wellinger Schritt für Schritt zurück. "Der erste Sprung nach der langen Pause war schon komisch, jetzt geht es", sagt er. Trainer Schuster verordnete seinem Youngster Welpenschutz, schottete ihn nach seinem Comeback komplett von den Journalisten ab.

"Ein Athlet braucht Ruhe nach so einem Sturz, Ruhe ist das Wichtigste. Da muss er nicht jeden Tag und jedes Gefühl kommentieren", sagte Schuster. Und so soll Wellinger in Falun erst einmal "WM-Luft schnuppern".

Sollte der Bayer nicht zum Einsatz kommen, hätte das zumindest einen Vorteil: Im April steht für ihn das Abitur an, die Schulbücher hat Wellinger mit nach Schweden genommen.

Auch dafür muss er schließlich erst einmal den Kopf frei bekommen.