Erst verneigte sich Felix Neureuther vor dem großen Triumphator Marcel Hirscher, dann winkte er freudestrahlend seinen begeisterten Fans zu: Mit Platz zwei und seinem besten Riesenslalom des Winters hat der 30-Jährige beim Heimweltcup in Garmisch-Partenkirchen das erhoffte Ausrufezeichen gesetzt und die Kandahar-Arena zum Toben gebracht.
Neureuther auf Podest - Hirscher siegt
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7000 Anhänger feierten den Lokalmatador frenetisch.
"Hier auf dem Podium zu stehen, zu Hause, das ist immer etwas ganz Spezielles, das ist überragend und macht richtig viel Spaß", sagte Neureuther, der allerdings gewaltige 3,28 Sekunden Rückstand auf den entfesselten Hirscher hatte.
"Marcel Hirscher, puh, mal tief durchatmen, da kann man sich nur verneigen, er war in einer ganz anderen Liga", sagte Neureuther nach seiner ersten "Stockerl"-Fahrt im Riesenslalom seit einem Jahr über seinen Kumpel anerkennend: "Wir müssen dringend arbeiten, damit wir ein bisschen näher rankommen."
Neureuther war aber am Sonntag erst einmal "wurscht, ob ich eine Hundertstel oder zehn Sekunden hinten liege. Zweiter ist Zweiter. Darüber freue ich mich sehr."
Maier ungläubig
Auch DSV-Alpindirektor Wolfgang Maier lobte Dominator Hirscher als "Ausnahmeerscheinung". "Ich kann das selbst nicht glauben", sagte Maier angesischts des riesigen Rückstands.
Dieser sei zwar "für alle bedenklich", sollte aber auch nicht überbewertet werden, fügte Maier gelassen an.
Zumal es selbst für Hirscher, der seine Führung
im Gesamt-Weltcup ausbaute, `nicht erklärbar war, warum das so
sensationell geklappt ha
Nur Stenmark besser
Hirscher gewann in 2:43,23 Minuten deutlich vor Neureuther und seinem Teamkollegen Benjamin Raich (3,44 zurück).
Größer war der Abstand zwischen Sieger und Zweitplatziertem im "Riesen" nur zweimal in der Weltcup-Geschichte, jeweils im Frühjahr 1979: im tschechischen Jasna, als der große Schwede Ingemar Stenmark mit 4, 06 Sekunden Vorsprung auf Bojan Krizaj (Jugoslawien) gewann, und im französischen Courchevel beim Erfolg von Stenmark vor Peter Lüscher aus der Schweiz (+3,73).
Dopfer enttäuscht
Slalom-Vizeweltmeister Fritz Dopfer konnte vor eigenem Publikum nicht in den Kampfm ums Podium eingreifen. Im zweiten Durchgang fiel er nach einer schwachen Fahrt von Rang vier auf Rang elf zurück.
Stefan Luitz aus Bolsterlang kam am Sonntag auf Platz 20. Alexander Schmid (Fischen) und Dominik Schwaiger (Königssee) hatten den zweiten Durchgang verpasst, der Münchner Linus Strasser musste wegen eines grippalen Infekts verzichten.