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Vor dem Auftakt der Biathlon-WM in Kontiolahti

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Vor dem Auftakt der Biathlon-WM in Kontiolahti

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Mit Telefonjoker in den Kampf um Gold

Simon Schempp ist bei der WM in Kontiolahti Deutschlands heißester Medaillenkandidat. Sein Ex-Trainer Fritz Fischer lüftet bei SPORT1 ein Erfolgsgeheimnis und analysiert die Chancen des deutschen Teams.
Fritz Fischer und Simon Schempp
Fritz Fischer und Simon Schempp
© Getty Images
Andreas Kloo
Andreas Kloo
von Andreas Kloo

Seit drei Jahren ist die Ära Magdalena Neuner beendet, seit drei Jahren warten die deutschen Biathleten auch auf eine Goldmedaille bei einem Großereignis.

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Doch die jüngsten Weltcup-Ergebnisse mit insgesamt vier Siegen in Einzelrennen machten zuletzt Hoffnung, dass es bei den am Donnerstag beginnenden Weltmeisterschaften in Finnland für die deutschen Biathlon-Fans wieder etwas zu feiern gibt.

Umso mehr überraschte die Fans hierzulande die Nachricht, dass der WM-Auftakt ohne den derzeit besten deutschen Biathleten stattfindet.

Doch tatsächlich verzichten die DSV-Trainer beim Mixed-Wettbewerb im finnischen Kontiolahti (17.15 Uhr im LIVETICKER) auf die Dienste von Simon Schempp.

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Schempp wird geschont

Aus Sicht von Cheftrainer Mark Kirchner ist das ein Zeichen der Wertschätzung für den  26-Jährigen. Er will Schempp für das erste Einzelrennen am Samstag, den Sprint schonen.

Nicht nur im Sprint ist Schempp der heißeste deutsche Medaillenkandidat bei den Weltmeisterschaften. (SERVICE: Der WM-Zeitplan)

Seine Saisonergebnisse sprechen eine deutliche Sprache. Im Gesamt-Weltcup steht er auf Rang zwei, acht Mal in Folge schaffte er den Sprung auf einen Podestplatz.

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Fischer lobt akribisches Arbeiten

Einer, den die starken Auftritte Schempps nicht überraschen, ist sein langjähriger Coach Fritz Fischer.

"Er ist nicht umsonst momentan der beste Deutsche, weil er sehr akribisch arbeitet", sagt Fischer im Gespräch mit SPORT1 über seinen ehemaligen Schützling.

Fischer war bis vor einem Jahr als Disziplintrainer Herren im DSV tätig und betreute Schempp zwischen den Rennen am Stützpunkt in Ruhpolding.

Er trägt zu Schempps Akribie und Detailverliebtheit entscheidend bei.

Er verfolgt dessen Wettkämpfe vor dem Fernseher und meldet sich telefonisch bei Schempp, wenn ihm kleine Fehler auffallen.

"Als Fernsehzuschauer sieht man mehr Sachen als als Trainer an der Strecke. Das sind kleine Details. Vom Schießen her, vom Laufen her. Dann weiß der Sportler: Auf das und das muss ich wieder aufpassen."

Der 58-Jährige ist also so etwas wie Schempps Telefonjoker.

Auch im Kampf um WM-Gold in Kontiolahti kann Schempp auf Fischers Hilfe setzen:

"Da werde ich mit ihm telefonieren, wenn mir etwas auffällt oder wenn man etwas ändern könnte", kündigt der Ex-Trainer eine Kontaktaufnahme nach Finnland an.

Laura Dahlmeier jubelt in Nove Mesto
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Der deutsche Kader für die Biathlon-WM

Druck kein Problem

Die gestiegenen Erwartungen an Schempp sieht Fischer bei der WM nicht als Problem an: "Er fährt zumindest nicht als Außenseiter hin, sondern zählt schon zu den Favoriten. Das ist schon mal schöner, als wenn man dort als Außenseiter hinfahren würde. Natürlich ist das ein gewisser Druck, aber ich finde, das ist ein positiver Druck."

Schempp selbst versucht, die WM für sich persönlich nicht zu hoch zu hängen:  "Ich gehe so an die Rennen heran, dass ich im Laufen und Schießen immer mein Maximum abrufen möchte. Von daher hat sich meine Erwartungshaltung vor einem Wettkampf nicht geändert, auch nicht vor der WM. Ich mache mir jetzt nicht mehr Druck und will einfach weiter meine Bestleistung abrufen."

Starkes Herrenteam

Schempp ist zwar der Deutsche mit den größten Medaillenchancen, aber auch seine Teamkollegen dürfen sich Hoffnungen machen.

Arnd Peiffer beispielsweise gewann zuletzt den Sprint in Oslo. 

Fischer erwartet sich deshalb einiges von seinen früheren Athleten:  

"Das hat sich schon seit Jahren angedeutet, dass das eine sehr gute und homogene Männermannschaft ist. Alle sechs Athleten sind sehr stabil.  Man sieht schon, dass wir ein sehr starkes Team haben, dass einer für den anderen kämpft. Auch das interne Klima im Team stimmt."

Gedämpfte Erwartungen an Damen

Die deutschen Damen machten in den vergangenen Wochen ebenfalls auf sich aufmerksam. In Nove Mesto feierten Laura Dahlmeier und Franziska Hildebrand gar einen Doppelsieg.

Franziska Hildebrand und Laura Dahlmeier
Franziska Hildebrand und Laura Dahlmeier

Doch hier bremst Fischer die Erwartungen. In Einzelrennen wären Medaillen bei den Damen für ihn überraschend.

"Man hat gesehen, dass die deutschen Mädls gut schießen können. Auf Strecken, wo es nicht so schwierig ist, profitieren sie von ihrer Schießstärke. Aber es gibt schon noch viele Hausaufgaben zu erledigen."

Allerdings fügt er hinzu:

"Eine Staffel-Medaille erwarte ich schon von den Mädls. Das sind vier starke Mädls, die andere Nationen nicht so haben. Aber in den Einzelwettkämpfen muss man den jungen Mädls um Franziska Preuß und Laura Dahlmeier noch eine gewisse Zeit geben."