Im dritten Staffelrennen der Saison ist bei den deutschen Biathleten der Knoten endlich geplatzt.
Jubel trotz Niederlage im Showdown
© Getty Images
Nach einer hervorragenden Schießleistung hat das DSV-Quartett als Zweiter erstmals in diesem Winter den Sprung aufs Podest geschafft.
Zum ersten Sieg seit knapp vier Jahren fehlten nur 4,8 Sekunden.
Erstes Podest seit Olympia
Beim Heim-Weltcup in Ruhpolding mussten sich Erik Lesser, Andreas Birnbacher, Arnd Peiffer und Schlussläufer Simon Schempp nur Norwegen geschlagen geben. Auf Platz drei landete Olympiasieger Russland (+8,4).
Für die DSV-Skijäger war es die erste gemeinsame Platzierung auf dem Treppchen seit Sotschi.
Bei den Olympischen Spielen hatte die deutsche Staffel Silber gewonnen. Bei den Weltcups in Hochfilzen (5. ) und Oberhof (4.) enttäuschte sie dagegen. In der Chiemgau Arena von Ruhpolding, vor 12.000 enthusiastischen Fans, gelang nun der Befreiungsschlag.
Starke Schießeinlagen
"Heute kann man keinen herausheben", sagte Bundestrainer Mark Kirchner in der "ARD": "Das Schießen war der Grundstein. Bei diesen guten Bedingungen durfte man sich nicht viel leisten."
Alle vier seiner Schützlinge brauchten jeweils nur einen Nachlader, stärker war keine andere Mannschaft am Schießstand.
Startläufer Lesser ließ im Stehendanschlag eine Scheibe übrig und übergab mit 3,7 Sekunden Rückstand als Fünfter auf Birnbacher. Lesser, Olympiazweiter im Einzel, schmiss sich nach seinem Rennen über 7,5 km ausgepumpt in den Schnee.
"Ich war völlig am Ende", bekannte er später: "Die letzte Runde war daher zeitlich auch nicht das Riesending."
Mini-Vorsprung reicht Schempp nicht
Doch immerhin hielt er den Abstand zur Spitzengruppe minimal, und Birnbacher, der erstmals in diesem Winter zum deutschen Quartett gehörte, pirschte sich weiter heran.
Der sechsmalige Weltcupsieger verfehlte zwar liegend eine Scheibe, wechselte jedoch als Dritter auf Peiffer, der seine bislang beste Leistung in diesem Winter zeigte.
Mit ebenfalls nur einem Schießfehler schickte Peiffer nach einer herausragenden zweiten Runde als Führender Schlussläufer Schempp auf die Strecke. Dessen Kontrahent: Emil Hegle Svendsen, elfmaliger Weltmeister aus Norwegen und in der Loipe eine Klasse für sich.
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Doch Schempp, derzeit als Fünfter bester Deutscher im Weltcup, hielt mit, er brauchte wie seine Teamkollegen nur einen Nachlader und ging mit 7,4 Sekunden Vorsprung auf Svendsen in die letzte Runde.
Schempp jubelt völlig entkräftet
Schnell hatte der Norweger die Lücke geschlossen und zog am letzten Anstieg an Schempp vorbei, der dennoch jubelnd und von den heimischen Fans umjubelt durchs Ziel fuhr.
"Am Schluss haben mir die nötigen Körner gefehlt", sagte Schempp.
Am Freitag (ab 15.00 Uhr im LIVE-TICKER) steht in den Chiemgauer Alpen der Sprint der Frauen auf dem Programm. Nach Platz drei mit der Staffel geht es für Franziska Hildebrand und Co. um das erste Einzelpodest des WM-Winters.
Am Samstag (ab 14.30 Uhr im LIVE-TICKER) steht der Sprint der Männer an, am Sonntag zum Abschluss die beiden Verfolgungsrennen.
"Im Zielsprint haben mir die nötigen Körner gefehlt", sagte Schlussläufer Schempp nach dem packenden Duell mit dem Norweger Emil Hegle Svendsen, der am letzten Anstieg noch vorbeizog: "Wir sind fast zeitgleich auf die letzte Runde gegangen, ich war aber in der ungünstigen Situation, dass ich vorne war. Er ist hinter mir über die Berge drübergelaufen und konnte dabei ein bisschen Kraft sparen."
Am Freitag (15.00 Uhr) steht in den Chiemgauer Alpen der Sprint der Frauen auf dem Programm.
Nach Platz drei mit der Staffel geht es für Franziska Hildebrand und Co. um das erste Einzelpodest des WM-Winters.
Am Samstag steht der Sprint der Männer an, am Sonntag zum Abschluss die beiden Verfolgungsrennen.