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Nach dem Vorrunden-Aus bei den Montreux Volley Masters

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Nach dem Vorrunden-Aus bei den Montreux Volley Masters

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Hoffnungsschimmer trotz Bauchlandung

Die deutschen Volleyballerinnen verpassen beim prestigeträchtigen Turnier die Titelverteidigung. Dennoch zeigen sich unter dem neuen Bundestrainer positive Ansätze.
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Aus Montreux berichtet Lars Becker

Covergirl Mareen Apitz hatte nach dem Vorrunden-Aus der deutschen Volleyballerinnen in Montreux Tränen in den Augen.

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Beim Saisonauftaktturnier der weltbesten Volleyball-Teams scheiterten die ersatzgeschwächten Schmetterlinge nach zwei Niederlagen in drei Spielen - 1:3 gegen Japan und die Türkei, 3:1 gegen Italien - schon in der Vorrunde.

Vom Resultat ist das zweifellos keine gelungene Premiere für den neuen Bundestrainer Luciano Pedullá.

Bis zu den Europaspielen in Baku (12. bis 28. Juni live im TV auf SPORT1) sind es nur noch zwei Wochen.

Dennoch besteht bis zum Großevent in Aserbaidschan Hoffnung auf Besserung. SPORT1 erklärt, warum:

Der Trainer: Es warein ungewohnter Anblick für die Volleyball-Fans: Statt "Rumpelstilzchen" Giovanni Guidetti wie in den vergangenen acht Jahren stand  mit Luciano Pedullá ein grauhaariger Mann am Spielfeldrand. Zumeist sehr ruhig. Der 57-jährige Italiener ist der Gegenentwurf zu seinem Vorgänger, eher Vatertyp als pushender Motivator.  

Pedullá arbeitet regelmäßig als Lehrer an einer Schule. "Natürlich braucht es Zeit, um sich besser kennenzulernen. Aber ich habe ein gutes Gefühl. Er gibt gute Anweisungen und hat eine genaue Idee, wie er spielen lassen will", sagt Spielführerin Apitz.

Pedullá fordert noch schnelleres Volleyball ein - die Umstellung wird einige Zeit dauern. Dass der Coach des italienischen Pokalsiegers und Vizemeisters Novara ein knochenharter Arbeiterist, zeigte sich schon in Montreux. Am spielfreien Freitag ließ er zweimal jeweils zwei Stunden trainieren. Sein Vorgänger Guidetti schaffte mit seinem neuen Team Niederlande übrigens den Halbfinal-Einzug in Montreux.

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Europaspiele: Deutsche Athleten zu Gast bei SPORT1

Die Mannschaft: Montreux stand vor allem unter dem Motto "Jugend forscht". Da ein Großteil der etablierten Kräfte fehlte, bekamen viele Youngster die Chance auf einen Einsatz. Wiebke Silge, Louisa Lippmann oder Laura Weihenmaier zeigten gute Ansätze, aber ihnen fehlt spielerisch wie nervlich die Erfahrung auf Topniveau. Saskia Hippe wurde gegen Japan auf der ungewohnten Außenangreiferposition ausprobiert.

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Die Chance auf die Halbfinal-Teilnahme wurde beim 1:3 gegen die Türkei vergeben, als das Team in den letzten beiden Sätzen auseinanderbrach und nicht mehr den aus der Vergangenheit bekannten Kampfgeist zeigte. Gegen starke und topbesetzte Japanerinnen zeigte das Team daraufhin die gewünschte "Reaktion" - und verlor am Ende nur unglücklich.

"Es geht in kleinen Schritten voran. Ich habe das Gefühl, da geht mehr. Wir sind noch lange nicht am Ende", sagt Apitz, die in diesem Jahr auf dem offiziellen Plakat des Turniers von Montreux zu sehen ist.

Die European Games: Alle sind gespannt auf die Premiere in Baku, bei der es für eine Goldmedaille immerhin 16.000 Euro zu verdienen gibt.  Mit Topangreiferin Margareta Kozuch, Maren Brinker und Kathleen Weiß, die in den letzten Tagen in Schwerin trainiert haben, stoßen drei erfahrene Leistungsträgerinnen der letzten Jahre zum Team.

Die Vorrunden-Gegner Bulgarien, Serbien, Niederlande, Europameister Russland und Kroatien sind stark, aber Pedullá will zumindest ins Halbfinale. "Ich bin optimistisch. Wir haben ein paar Angreifer mehr und können ein gutes Resultat einfahren", sagt der Chefcoach.

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Die weiteren Höhepunkte: Großes Ziel ist die erste Qualifikation für die Olympischen Spiele seit zwölf Jahren. Dafür wurde Pedullá verpflichtet, und sein Vertrag läuft vorerst auch nur bis zum Olympia-Qualifikationsturnier im Januar voraussichtlich in der Türkei. Dort löst der Sieger direkt das Rio-Ticket, zwei weitere Teams bekommen eine zweite Qualifikationschance im Mai. Bei der Olympia-Qualifikation baut der Chefcoach auf das Comeback der dreimaligen Klub-Weltmeisterin Christiane Fürst, die ihre Auswahl-Karriere nach einem öffentlichen Disput mit Guidetti beendet hatte.

Ein wichtiger Zwischenschritt auf dem Weg nach Rio ist die Europameisterschaft vom 26. September bis 4. Oktober in der Niederlande und Belgien (live im TV auf SPORT1). Dort könnte mit Heike Beier eine weitere arrivierte Spielerin im Aufgebot stehen, zudem soll Mittelblockerin Jennifer Pettke zurückkehren, die derzeit wegen einer Handverletzung sechs Wochen pausieren muss. "Wir brauchen wirklich alle verfügbaren deutschen Spielerinnen, um Topergebnisse zu erreichen“, sagt Pedullá. Die Latte für ihn liegt nach zweimal EM-Silber in Folge sehr hoch.