Deutschland steht im Halbfinale, der Traum von der ersten WM-Medaille seit 44 Jahren lebt!
Traum von WM-Medaille lebt weiter
Die erstarkte Mannschaft von Bundestrainer Vital Heynen siegte bei der WM in Polen gegen den Iran nach einer Glanzleistung mit 3:0 (25:15, 25:21, 25:19) und feierte im elften Spiel den achten Sieg.
"Alle wussten, dass wir nur eine Chance hatten und diese haben wir jetzt genutzt. Wir haben daran als Mannschaft geglaubt", sagte Diagonalangreifer Georg Grozer. "Ich bin sehr froh, dass wir dieses Spiel so gewonnen haben. Wir haben unseren Job sehr gut gemacht."
Einen Tag nach dem bitteren 0:3 gegen Frankreich zum Auftakt der 2. Zwischenrunde präsentierte sich die Auswahl des Deutschen Volleyball-Verbandes (DVV) wieder von ihrer besten Seite und muss am Donnerstag auch nicht mehr auf einen Sieg der Franzosen gegen Iran hoffen.
Aggressivität am Netz
Nach dem nie gefährdeten Erfolg ist die deutsche Mannschaft nicht mehr von einem der ersten beiden Plätze der Dreiergruppe zu verdrängen.
Bei einem deutlichen Sieg der Iraner ist sogar noch der erste Platz möglich. In der Spodek Arena in Kattowitz taten sich die Deutschen in der Anfangsphase längst nicht so schwer wie 24 Stunden zuvor gegen die Franzosen.
Hochkonzentriert und mit der nötigen Aggressivität am Netz ging der Weltranglisten-Zehnte schnell mit 11:6 in Führung. Mittelblocker Max Günthör zeigte sich hervorragend aufgelegt und hatte großen Anteil am schnellen ersten Satzgewinn.
Bester Blocker der WM
Die mit viel Risiko aufschlagenden Iraner gingen als Überraschungsteam des Turniers in die Partie.
In Seyed Mousavi hatten sie den mit Abstand besten Blocker der WM in ihrer Reihen, kamen jedoch auch im zweiten Satz nicht richtig ins Spiel.
Vor allem der überragende deutsche Block schien unüberwindbar und sorgte wieder für eine schnelle Führung. Das deutsche Team wirkte wie ausgewechselt und ließ kaum eine Punktchance aus, mit viel Energie wurde auch der letzte Satz gewonnen.
8 Punkte in Folge im dritten Satz:
Im bereits elften Spiel in nur 16 Tagen in wurden Starspieler Georg Grozer und Kollegen von der Aussicht auf eine Medaille angetrieben.
Das beste WM-Resultat seit 40 Jahren ist ihnen schon jetzt sicher. "Aber wir brauchen etwas um den Hals", hatte Heynen gesagt - und damit natürlich Edelmetall gemeint.
Der EM-Fünfte Deutschland peilt in Polen die erste Medaille seit Gold für die DDR 1970 in Bulgarien an. Vor allem in den ersten beiden Runden zeigte sich das deutsche Team stark und musste sich in neun Spielen nur Olympiasieger Russland und Titelverteidiger Brasilien geschlagen geben.
Weiter in Kattowitz
Platz 8 bei der WM 2010 in Italien war bislang das beste Resultat seit der Wiedervereinigung, doch dieses Ergebnis hatte die DVV-Auswahl als Teilnehmer an der Runde der Top-6 bereits übertroffen.
Als einzige Mannschaft der WM musste das DVV-Team bislang noch nicht reisen - und das bleibt auch so.
Am Samstag steht in Kattowitz zunächst das Halbfinale auf dem Programm, das Endspiel findet einen Tag später vor 11.000 Zuschauern statt. Mögliche Gegner sind Titelverteidiger Brasilien, Olympiasieger Russland oder Gastgeber Polen. Die Entscheidung fällt am späten Donnerstagabend.
Deutschland, das steht fest, wird über die Medaillen mitentscheiden.
Der DVV feiert Grozer: