Beim gemeinsamen Fernsehabend bekamen die deutschen Volleyballer schon einen Vorgeschmack auf das hitzige WM-Halbfinale im Hexenkessel von Kattowitz.
Gegen Polen "Gänsehaut für alle"
"Das wird ein geiles Spiel", sagte Kapitän Jochen Schöps vor dem Duell mit Gastgeber Polen:
"Wir haben im Fernsehen gesehen, wie es mit der Stimmung in Polen abgehen kann. Das wird für alle Gänsehaut geben."
Bestes Ergebnis seit 40 Jahren
12.000 heißblütige Fans werden die Tribünen in der Spodek Arena bevölkern, wenn Schöps und Co. (ab 20.15 Uhr im LIVE-TICKER) ins Endspiel und zur ersten Medaille seit 44 Jahren stürmen wollen.
Auf der anderen Seite des Netzes steht zudem das bislang stärkste Team der WM. "Eine Mannschaft, die Brasilien und Russland schlägt, ist jetzt der Favorit auf den Titel. Das wird ganz sicher nicht einfach", sagte Bundestrainer Vital Heynen.
Genuss statt Furcht
Doch von Furcht ist bei der Auswahl des Deutschen Volleyball-Verbandes (DVV) nichts zu spüren. "Das muss man genießen, denn wir haben ganz selten die Möglichkeit, vor so vielen Zuschauern zu spielen", sagte Schöps.
Ohnehin ist die Brust breit, denn schon jetzt hat die Mannschaft mit sechs Polen-Legionären im Kader das beste WM-Ergebnis seit 40 Jahren eingefahren. "Wir brauchen nur noch einen Sieg zur Medaille, das ist unser Ziel", sagte Heynen.
"Von Anfang an richtig hart"
Sollte die DVV-Auswahl im zwölften Spiel den neunten Sieg einfahren, geht es im Endspiel am Sonntagabend gegen Brasilien oder Frankreich.
Bei einer Pleite bleibt das Spiel um Bronze. "Wir haben schon einige Spiele gegen Polen gemacht, aber bei einer WM in Polen in einem Halbfinale vor 12.000 Zuschauern - das wird von Anfang an richtig hart, aber ein richtig schönes Spiel", sagte Schöps, der mit seinen Teamkollegen nach einem Sieg gegen den Iran (3:0) und einer Pleite gegen Frankreich (0:3) Zweiter in der letzten Gruppenphase wurde.
Bereit für den nächsten Schritt
Nach Platz fünf bei Olympia 2012 und der EM 2013 scheint die erfahrene Mannschaft bereit für den nächsten Schritt. "Wir sind durch das Turnier gewachsen", sagte Heynen.
Mit Teamgeist und unbändigem Willen gelang der Einzug unter die besten Vier der Welt. Das war zuletzt der DDR 1974 gelungen, nach der Wiedervereinigung war Rang acht bei der WM vor vier Jahren in Italien das beste Resultat.