Von Raphael Weber
Packers wehren Mega-Comeback ab
© Getty Images
München/Green Bay -Die Green Bay Packers haben im Monday Night Game der NFL einen spektakulären Schlagabtausch mit den Atlanta Falcons gewonnen und sich mit 43:37 durchgesetzt.
Nach einer furiosen ersten Hälfte hatten die Packers schon mit 31:7 geführt, gaben das sicher geglaubte Spiel mit einem defensiven Kollaps nach der Pause aber fast noch aus der Hand. (
"Und jetzt ist wieder Weltuntergang", meinte Green Bays Linebacker Clay Matthews in Erwartung der kritischen Fragen zur Defense und ging in die Offensive: "Schreibt es, haut es raus, damit wir Etwas zum bereden haben, Etwas, dass wir überwinden und euch dann eines besseren belehren können. Schreibt es!"
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Perfekte erste Hälfte
Dabei hatte alles so gut angefangen. Star-Quarterback Aaron Rodgers trumpfte bei seinem 100. Start in der NFL groß auf und orchestrierte die Packers-Offense nahezu perfekt.
Nach Run-Touchdowns durch James Starks und Eddie Lacy und einem 38-Yard-Field-Goal durch Mason Crosby fand "A-Rod" in den letzten fünf Minuten der 1. Hälfte erst erneut Lacy und dann Jordy Nelson in der Endzone für zwei Touchdowns und den Halbzeitstand von 31:7.
Atlanta hatte bis dato nur durch einen Run von Steven Jackson gepunktet, blieb im 2. Viertel sogar völlig ohne Score. Das Spiel schien da bereits schon entschieden.
Man habe sich mit 24 Punkten Führung vielleicht "etwas entspannt", räumte Rodgers hinterher ein.
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Ryan dreht auf
Denn nach der Pause drehte Rodgers' Gegenüber Matt Ryan mächtig auf und sorgte dafür, dass das Duell der Quarterbacks zum erhofften Schlagabtausch wurde.
Drei Touchdownpässe auf Eric Weems, Julio Jones und Roddy White schleuderte "Matty Ice" und machte in der Drucksituation seinem Spitznamen alle Ehre.
Matt Bryant tratt zwischendurch noch ein 50-Yard-Field-Goal durch die Stangen und durch Whites Touchdown kämpften sich die Falcons 6:15 Minuten vor Ende der Partie bis auf 30:40 heran.
"Defensiv war das die Geschichte von zwei völlig unterschiedlichen Hälften", meinte Packers-Coach Mike McCarthy und stellte klar: "Wir müssen da einiges aufräumen."
Jones nach Bestleistung verletzt raus
Atlantas Wide Receiver Jones stellte mit 259 Yards im gesamten Spiel sogar eine neue Karrierebestleistung auf, musste aber mit einer Hüftverletzung verletzt raus und konnte ausgerechnet bei der wichtigen Two-Point-Conversion nach Whites Touchdown nicht aufs Feld
"Es war schwer", haderte Quarterback Ryan mit dem Ausfall zur Unzeit: "Es gibt wahrscheinlich nie einen guten Zeitpunkt für eine Verletzung, aber das ist Teil des Spiels."
Ohne Jones verpatzten die Falcons die Two-Point-Conversion, die letztlich noch zumindest das Unentschieden hätte ermöglichen können. (So spricht die NFL: Die wichtigsten Begriffe)
Und so besiegelte Packers-Kicker Mason Crosby mit seinem Field Goal aus 53 Yards den Sieg für Green Bay.
Ryans vierter Touchdown des Tages auf Harry Douglas brachte Atlanta 2:11 Minuten vor Spielende zwar noch einmal auf sechs Punkte heran, die Packers brachten den Sieg anschließend aber nach Hause.
Doch trotz des Sieges gegen die Falcons wissen sie in Green Bay, dass es noch viel Arbeit gibt.
"Wir können nicht nur eine Halbzeit oder drei Viertel spielen", warnte Packers-Linebacker Julius Peppers: "Wir müssen solche Spiele zu Ende bringen."
Ryan gewinnt hochklassiges Duell
Aus Sicht der Falcons entschied zumindest "Matty Ice" das Quarterback-Duell mit Rivale Rodgers für sich. Ryan warf insgesamt für 375 Yards Raumgewinn und stach Rodgers auch mit vier zu drei Touchdowns aus.
Der Green-Bay-Quarterback leistete sich im Gegenzug allerdings keine einzige Interception und beendete sein Jubiläumsspiel mit drei Würfen in die Endzone und 327 Yards.
Packers bleiben vor Detroit
Durch den fünften Sieg in Serie stehen die Packers (10-3) in der NFC North weiter vor den Detroit Lions (9-4) und bei gleicher Bilanz hinter den Arizona Cardinals auf Platz zwei der NFC.
Atlantas Bilanz fällt auf 5-8, die Falcons halten in der schwachen NFC South aber Rang eins vor den New Orleans Saints (ebenfalls 5-8).