Von Florian Pertsch
Redskins siegen in Overtime
München/Dallas - Diese NFL-Pleite wird Dallas' Superstar Tony Romo gleich doppelt schmerzen.
Der Quarterback der Dallas Cowboys musste gegen den Erzrivalen Washington Redskins nach fünf harten Sacks verletzt vom Feld, und dann ging am 8. Spieltag auch noch das prestigeträchtige Division-Duell mit 17:20 (7:3) in der Overtime verloren (DATENCENTER: Ergebnisse und Tabellen).
Dallas' Siegesserie reißt
Mann des Abends für die Gäste aus der US-Hauptstadt war Kicker Kai Forbath, der nach 5:17 Minuten in der Verlängerung das Field Goal aus 40 Yards zum Sieg verwandelte und Dallas nach sechs Siegen in Serie eine Niederlage verpasste (Die NFL-Saison LIVE im TV auf SPORT1 US und im LIVESTREAM).
Silas Redd feiert den Sieg auf eindrucksvolle Art und Weise
Auch ohne den verletzten Star-Quarterback Robert Griffin III gelang den Redskins der zweite Sieg in Folge, Ersatzmann Colt McCoy sorgte für 299 Yards Raumgewinn.
"Immer diese Siege in letzter Sekunde", erklärte McCoy mit einem Schmunzeln, nachdem er sein erstes Spiel als Redskins-Starter gewonnen hatte: "Ich bereite mich auf jedes Spiel so vor, als ob ich in der Startformation stehen würde. Ich würde alles für diese Mannschaft machen."
Laufspiel Schlüssel zum Erfolg
Der ehemalige Spielmacher der Texas Longhorns beendete seine College-Karriere mit einem 13:12-Sieg in letzter Sekunde über Nebraska und spielte damit eine perfekte Saison ohne Niederlage.
"Mit jeder Minute lief es besser für mich. Ich konnte die Verteidigung lesen. Wir haben die Spielzüge erfolgreich abgeschlossen, die es braucht, um so eine Partie zu gewinnen", erklärte die Longhorns-Legende (Alles zur NFL auch bei SPORT1 im Free TV - Do. 18 Uhr "Inside US Sports").
Über einen Pass kam der gebürtige Texaner McCoy, der mit 45 Siegen den College-Rekord hält, nicht zu einem Touchdown, mit dem Laufspiel klappte es deutlich besser.
Im letzten Quarter erzielte McCoy so die 17:10-Führung, die aber kurze Zeit später durch Quarterback Brandon Weeden und Jason Witten egalisiert wurde.
Dass Weeden statt Superstar Tony Romo phasenweise die Fäden bei Dallas ziehen musste, hatte einen einfachen Grund: die gnadenlose Defense Washingtons.
Knie landet im Rücken
Fünfmal wurde Romo gesackt, beim letzten Mal so hart, dass er mehrere Minuten regungslos am Boden lag (So spricht die NFL: Die wichtigsten Begriffe).
Keeanan Robinsons Hit bedeutete für Dallas' Spielmacher eine Pause im dritten Viertel, doch Romo biss auf die Zähne und kehrte Ende des Schlussabschnitts zurück auf das Feld.
Vergangene Saison konnte Romo trotz einer Rückenverletzung den Sieg gegen Washington sichern, diesmal blieb ihm solch eine Heldentat verwehrt.
"Auch ohne die Rückenverletzung der Vergangenheit hätte ich diesen Hit wohl ziemlich gespürt", so Romo: "Der Schlag hat richtig gesessen."
"Niederlage ist eine schreckliche Enttäuschung"
Nach der obligatorischen Röntgen-Untersuchung gab es für Romo etwas Entwarnung. Es wurde lediglich eine Rückenprellung festgestellt.
"Die Niederlage ist eine schreckliche Enttäuschung", sagte Cowboys-Besitzer Jerry Jones: "Head Coach Jay Gruden und sein Team haben es uns richtig gezeigt, und wir hatten keine Antwort darauf."
Immerhin einen Lichtblick gab es für die Cowboys, die weiterhin mit einer Bilanz von sechs Siegen bei nur zwei Niederlagen an der Spitze der NFC East liegen.
DeMarco Murray baute seine Rekord-Serie mit Spielen über 100 Lauf-Yards auf acht Partien aus. Gegen Washington (3-5) lieferte der Running Back 141 Yards ab.
Murray ist damit gleichzeitig der erste Spieler in dieser Saison, der die 1000-Yards-Schallmauer durchbricht.
Washington wird wohl auch in Woche 9 gegen die Minnesota Vikings noch auf RGIII verzichten und den Star erst komplett erholt nach der Bye-Week am 16. November gegen die Tampa Bay Buccaneers zurück auf das Feld schicken.