Ein Foul unter der Gürtellinie hat die Golden State Warriors zum Auftaktsieg in den NBA-Finals getrieben.
Übles Foul pusht Warriors zum Sieg
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Der Meister startete mit einem 104:89 (52:43) in die Neuauflage der letztjährigen Endspielserie gegen die Cleveland Cavaliers.
38 Sekunden vor Schluss des dritten Viertels führte das Team des diesmal indisponierten MVP Steph Curry (elf Punkte, nur 4 von 15 Würfen getroffen) lediglich mit 71:68, als Clevelands Matthew Dellavedova nach einem Ballverlust Andre Iguodala mit einem Griff in die Genitalien aufhielt.
Kerr zertrümmert Taktikboard
Nach Video-Ansicht der Szene entschieden die Referees auf ein gewöhnliches Foul. Doch die Warriors rächten sich auf ihre Weise und zogen mit einem 19:6-Zwischenspurt unaufhaltsam davon.
Dabei hatten die Warriors die Partie zuvor noch aus der Hand gegeben. Kurz nach der Halbzeit lagen die Cavs nach sieben Punkten in Folge plötzlich nur noch 52:56 zurück. Head Coach Steve Kerr reagierte und nahm eine Auszeit. In dieser zertrümmerte er vor Wut sein Taktikboard mit der Faust.
"Zerstörung hilft, Druck und Ärger abzulassen. Lieber mache ich das mit dem Board als mit einem Spieler", teilte der Coach mit.
Seinem Team schien es jedoch nicht zu helfen: Zwei Minuten vor dem Ende des dritten Abschnitts lagen Cavs mit 68:67 in Führung, kurz darauf leistete sich Dellavedova das Intimfoul.
LeBron James verpasst Triple Double
Mann des Spiels war Ex-Cavs-Akteur Shaun Livingston. Das Leichtgewicht (87 Kilogramm bei 2,01 Meter), bisher mit durchschnittlich 8,1 Punkten pro Partie in diesen Playoffs, lieferte mit 20 Punkten eine Karrierebestleistung in der K.o.-Runde ab, traf 8 seiner 10 Würfe.
Überhaupt dominierten Golden States Bankspieler die der Cavaliers, gewannen das Duell mit 45:10 Punkten. "Sie haben die Partie gedreht", sagte Curry nach der Partie: "Sie haben uns das Spiel gewonnen."
Clevelands Superstar LeBron James schrammte mit 23 Punkten, zwölf Rebounds und neun Assists knapp an einem Triple Double (zweistellige Werte in drei Statistiken) vorbei - ähnlich wie auf der Gegenseite Draymond Green (16/11/7).
Bester Werfer der Cavs war Kyrie Irving (26 Punkte), auch Kevin Love (17 Punkte, 13 Rebounds) überzeugte.