Die Atlanta Hawks haben in der Erstrundenserie gegen die Boston Celtics den 2:2-Ausgleich kassiert.
Schröder in Boston ausgebuht und verhöhnt
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Atlanta verlor Spiel vier in Boston trotz einer unglaublichen Leistung von Paul Millsap mit 95:104 (92:92, 48:46) nach Verlängerung.
Millsap kam auf 45 Punkte, 13 Rebounds, drei Assists, vier Blocks und zwei Steals. In den letzten neun Minuten und der Overtime konnte der All-Star aber nur zwei Körbe erzielen. Die 45 Punkte waren Millsaps beste Playoff-Ausbeute und die zweitbeste seiner Karriere.
Für die Celtics überragten vor allem Isaiah Thomas (28/4/6), der nach seiner Ohrfeige gegen Dennis Schrödereiner Sperre entgangen war, und "Schwalbenkönig" Marcus Smart (20/8/5).
Smart und Thomas drehen auf
Boston lag Mitte des dritten Viertels mit 16 Zählern und Ende des Abschnitts mit elf Punkten zurück, holte aber angeführt von Thomas und Smart auf. Die Celtics erzielten die letzten acht Punkte des Viertels, im Schlussabschnitt trumpfte Smart auf, als er elf Zähler seines Teams in Folge erzielte.
"Isaiah hat einen überragenden Job gemacht", meinte Smart: "Obwohl er hart verteidigt wurde, ist er zum Korb gezogen und hat die freien Mitspieler gefunden. Ich war einer davon. Als ich so weit offen stand, musste ich treffen."
Thomas dominierte das Duell mit seinen Gegenübern Jeff Teague und Dennis Schröder. Teague traf vier seiner 18 Wurfversuche für 13 Zähler, Schröder drei seiner 13 für sieben Punkte. Zusammen leisteten sich die Spielmacher zudem sechs Ballverluste.
Schröder im Kreuzfeuer
Schröder wurde im TD Garden erneut wie ein Staatsfeind behandelt, nachdem er in Spiel 3 mit Thomas aneinander geraten war. Bei seiner ersten Einwechslung wurde er ausgebuht, zudem wurde sein Name bei einem ironischen Beifallsruf absichtlich falsch ausgesprochen. Auch in der Folgezeit musste er die Buhrufe ertragen, sobald er im Ballbesitz war.
Der deutsche Nationalspieler machte sich auch nicht unbedingt beliebter, als er nach einem Zusammenprall mit Jae Crowder diesen wegschubste und ein technisches Foul kassierte.
Der Overtime-Fluch der Hawks hält derweil an. Seit mehr als zwei Jahren konnte Atlanta kein Spiel mehr in der Extrazeit gewinnen. In der regulären Spielzeit hatte Teague die Chance zum Sieg versemmelt, als er die Zeit runterdribbelte und vor dem Wurf die Kontrolle über den Ball verlor. Zuvor hatte er allerdings zwei Dreier in Folge getroffen.
Spiel fünf findet in der Nacht zum Mittwoch in Atlanta statt. "Sie haben auf den 0:2-Rückstand geantwortet und jetzt ist es an uns, zu Hause auch zu antworten", sagte Hawks-Trainer Mike Budenholzer. Atlanta gewann die ersten beiden Spiele in eigener Halle.