Andre Drummond ist ein hochtalentierter Spieler. Der Center der Detroit Pistons kann mit seiner Reboundfähigkeit und seiner Athletik ein Spiel dominieren.
Drummond: Bald Freiwürfe von unten?
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Sein Spiel hat aber auch eine ganz große Schwäche: die Freiwürfe. In seine Karriere trifft er bei durchschnittlich 4,7 Versuche miserable 38 Prozent, in der letzten Saison peinliche 35,5 Prozent und in der Erstundenserie der NBA-Playoffs gegen die Cleveland Cavaliers gerade einmal 32,4 Prozent. Mit 23 verworfenen Freiwürfen in einem Spiel stellte er in diesem Jahr einen Negativrekord auf.
Immer wieder wurde Drummond Opfer der "Hack-a-Shaq"- Taktik, die schwache Freiwurfschützen absichtlich an die Linie schickt. Auch deswegen musste Pistons-Coach Stan van Gundy seinen Center in der Schlussphase häufig vom Feld nehmen.
Nun soll Drummond seine Technik anpassen, um sicherer zu treffen. Doch diese Technikänderung hätte es in sich: Drummond könnte seine Freiwürfe von unten werfen.
"Ob es um Freiwürfe von unten oder irgendetwas anderes geht: Ich kann nach meinen Diskussionen mit Andre und Jeff Bower (General Manaager) sagen, dass alles im Raum steht", sagte Van Gundy nach Saisonende.
Es wäre "keine einseitige Entscheidung. Wir werden es untersuchen und uns etwas einfallen lassen, mit Andre reden und einen Ansatz entwicklen", so Van Gundy.
Es gebe viele Wege, um das Problem zu lösen. Doch ein üblicher ist schon gescheitert. "Einfach nur den Mechanismus zu korrigieren und in der Halle viele Freiwürfe zu werfen, hat nicht funktioniert", so der Trainer: "Deswegen müssen wir etwas anderes probieren. Wir müssen in unserer Herangehnsweise etwas kreativer werden."
Drummond wäre nicht der erste namhafte Profi, der seine Freiwürfe von unten werfen würde. Rick Barry, der 1975 mit den Golden State Warriors Meister wurde, traf sogar 90 Prozent seiner Versuche mit dieser Technik. Auch Center-Legende Wilt Chamberlain warf von der Linie zeitweise von unten.